Titel |
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01. I Stole Your Love |
02. King Of The Night Time World |
03. Ladies Room |
04. Firehouse |
05. Love Gun |
06. Let Me Go, Rock 'N Roll |
07. Makin' Love |
08. Christine Sixteen |
09. Shock Me |
10. I Want You |
11. Calling Dr. Love |
12. Shout It Out Loud |
13. God Of Thunder |
14. Rock And Roll All Nite |
15. Detroit Rock City |
16. Beth |
17. Black Diamond |
Musiker | Instrument |
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Paul Stanley | Gesang & Gitarre |
Gene Simmons | Gesang & Bass |
Ace Frehley | Gesang & Gitarre |
Peter Criss | Gesang & Schlagzeug |
Unsere aller liebsten Schmink-Rocker KISS haben sich bei den Veröffentlichungen ihrer “Off The Soundboard“-Reihe offenbar jetzt auf einen Drei-Monats-Rhythmus eingegroovt. Denn nach den Mitschnitten der Auftritte in Virginia Beach im Jahr 2004 und dem in Donington von 1996 legen die Maskenmänner jetzt schon den dritten Live-Mitschnitt aus ihren Archiven in diesem Jahr vor. Dafür haben sie wirklich ganz tief gegraben und sind mit einem Mitschnitt aus Des Moines in Iowa wieder aufgetaucht, der aus dem Jahr 1977 stammt – und damit ungefähr aus der Zeit, als auch der legendäre zweite “Alive“-Mitschnitt stammt, das nur einen Monat vor diesem Konzert veröffentlicht wurde.
Entsprechend groß ist die Vorfreude des KISS-Anhangs sicherlich denn auch. Die wird allerdings schon durch den Blick auf die Playlist ein Stück weit geschmälert. Denn im Vergleich zu dem legendärem Live-Mitschnitt gibt es nicht einmal eine Hand voll Veränderungen. Im Vergleich zu “Alive II“ fehlen dieses Mal Hard Luck Woman und Tomorrow And Tonight, sie werden ersetzt durch Let Me Go Rock ‘N Roll, Firehouse, Rock And Roll All Nite sowie das abschließende Black Diamond. Da wäre es – zumindest wenn man die heutige Sicht auf die Veröffentlichung anlegt – natürlich schöner gewesen, eine etwas größere Abweichung dabei zu haben. Ich werfe da einfach mal die Lieder Strutter, Cold Gin, 100.000 Years, Hotter Than Hell, C’mon And Love Me oder She, sowie die gerade erst veröffentlichten Larger Than Life und Rocket Ride in den Raum. Denn eine leicht abgewandelte Neu-Auflage von “Alive II“ ist dann doch eher unbefriedigend.
Dieses Gefühl wird dann definitiv nicht dadurch besser, wenn man die Scheibe dann auflegt, denn der Sound des Mitschnitts ist der bisher schlechteste in der “Off The Soundboard“-Reihe. Das erinnert dann hier doch mehr an ein Bootleg denn einen offiziellen Mitschnitt. Natürlich kann und muss man hier den Maßstab anlegen: „what you hear is what you got“. Und der Klang wird wohl ziemlich genau dem entsprechen, was die Fans damals in der Arena zu hören bekamen, denn nachbearbeitet wurde der Mitschnitt ganz offensichtlich nicht – und das ist ja auch das erklärte Ziel dieser Reihe.
Dennoch ist das schon ganz schön gewöhnungsbedürftig, insbesondere dann, wenn im Gitarren-Solo, das in den Song Shock Me eingebettet ist, oder dem Intro zu God Of Thunder der Sound sehr schwankt und manchmal nur noch wie ein überzogener Spezialeffekt aus irgendeinem Hollywood-Film erscheint. Das liegt sicherlich an den damals eingesetzten Effekten, aber jetzt beim Hören klingt das irgendwie befremdlich. Gerade, wenn man sich zuvor an den eher dumpfen Gesamtklang des Mitschnitts gewöhnt hatte. Denn dann kann man auch die Live-Leistung der Band durchaus würdigen, die an diesem Abend eine wirklich gute Show boten. Niemand wird jemals KISS für herausragende Instrumentalisten halten, aber das, was sie machen, das machten sie an jenem Abend wirklich gut.
Somit ist “Off The Soundboard: Des Moines 1977“ das musikalisch bislang am wenigsten interessante Album der Reihe geworden. Das liegt zum einen daran, dass der Sound es nicht wirklich zu einer Freude macht, dem Album zu lauschen und zum anderen daran, dass man viele der enthaltenen Songs eben von “Alive II“ noch im Ohr hat und sie dort besser klangen. Aus meiner Sicht wäre KISS besser beraten, die wirklichen Raritäten aus den Archiven zu heben. Zum Beispiel aus der Phase mit Vinnie Vincent an der Gitarre, oder die Ära mit Bruce Kulick und Eric Carr. Denn da klaffen die wirklichen Lücken in den Sammlungen der Fans.