Kinski Cosy Moments, Kill Rock Stars, 2013 |
Chris Martin | Guitar & Vocals | |||
Matthew Reid Schwartz | Guitar, Keyboards & Flute | |||
Lucy Atkinson | Bass | |||
Barrett Wilke | Drums | |||
Gäste: | ||||
David Golightly | Synthesizer | |||
Dan McGreavy | Acoustic Guitar | |||
Jonny Mendoza | Percussion (on Throw It Up) | |||
Izaak Mills | Saxophone (on Throw It Up) | |||
Kimberly Morrison | Backing Vocals | |||
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01. Long Term Exit Strategy | 06. A Little Ticker Tape Never Hurt Anybody | |||
02. Last Day On Earth | 07. Conflict Free Diamonds | |||
03. Skim Milf | 08. Counterpointer | |||
04. Riff DAD | 09. We Think She's A Nurse | |||
05. Throw It Up | 10. Let Me Take You Through My Thought Process | |||
“Cosy Moments“ ist schon das siebte Album der Band KINSKI, die aus Seattle stammt. Stilistisch kann man die Truppe um Chris Martin als Noiserocker bezeichnen, die eine Art heavy Proto-Punk zelebrieren, der bisher ohne Gesang ausgekommen ist. Auf “Cosy Moments“ ist aber einiges anders als bisher – nun ja, der Vorgänger “Down Below It’s Chaos“ datiert auch von 2007, da kann man sich zwischenzeitlich schon ein wenig verändern. Nun kommt also auch etwas Gesang hinzu, die Songs sind deutlich direkter und spielen tatsächlich mit Popelementen. Wobei dies natürlich in kleinen Schritten geschieht, Stücke wie Long Term Exit Strategy knarzen noch ungezügelt noisy daher.
So gelingt KINSKI hier die Verbindung der frühen 90er im Sinne des Grunge, als dieser noch nicht dem Ausverkauf anheim fiel mit zeitgenössischen psychedelischen Donnervögeln wie DEAD MEADOW oder ACID MOTHER TEMPLE. So wirkt dieses Album dicht und kompakt, gleichzeitig aber vielschichtig und biete noch genügend komplexes Ohrenfutter für mehrfache Durchläufe.
Wer also auf lustvoll gegen den Strich gebürstete Musik mit lauten Gitarren der aufgeklärten Grunge-Nachfahren im Geiste von SONIC YOUTH steht, die dennoch nicht in der Sackgasse eines selbstverliebten unstrukturierten Lärminfernos landet, ist hier richtig aufgehoben. Und wieder einmal zeigt sich, dass die amerikanische Rockszene abseits des Mainstream nicht nur verdammt lebendig, sondern immer wieder für neue Überraschungen gut ist.