Kimya Dawson

Remember That I Love You

( English translation by Google Translation by Google )

CD-Review

Reviewdatum: 11.05.2006
Jahr: 2006

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Kimya Dawson Homepage



Redakteur(e):

Ralf Stierlen


Kimya Dawson
Remember That I Love You, Secretly Canadian, 2006
Kimya Dawson Vocals, Flute, Organ, Percussion & Guitar
Paul Baribeau & Craig Peters Keyboards & Vocals
Matt Tobey Vocals & Ukulele
Scott Yoder Guitar & Vocals
Jake Kelly Mandolin, Violin & Vocals
Erin Tobey Vocals & Bells
Donna Dear, Saint Abby & M.J. Geier Vocals
Produziert von: Jake Kelly & Matt Roth Länge: 35 Min 08 Sek Medium: CD
1. Tire Swing7. I Like Giants
2. My Mom8. The Competition
3. Loose Lips9. France
4. Caving In10. I Miss You
5. Better Weather11. 12/26
6. Underground12. My Rollercoaster

Kimya Dawson ist so etwas wie eine Vorreiterin der Anti-Folk-Szene, gründete die New Yorkerin doch gemeinsam mit Adam Green die MOLDY PEACHES, die sich auf rebellischen Lo-Fi-Sound spezialisierten. Doch während Mr. Green zur Weltkarriere durchstartete, liefert Kimya Dawson immer noch Musik ab, die extrem nach Kindergeburtstag klingt. Haltlos offen und frei jeglicher Angst vor Peinlichkeiten wird das eigene Ich nach außen gestülpt, bei Konzerten wird dann auch jeder umarmt, der nicht bei drei auf dem Baum ist und alles ist irgendwie schräg und bunt. Kimya schafft sich ihre Welt ganz so, wie es ihr gefällt. Da wird munter drauflosgeträllert, mit leicht knarziger Stimme kennt sie kein Zurück sondern immer nur munter voran, frei von Ängsten, Zwängen und jeglicher hemmender Technik.

Schon das Cover deutet es an (wobei ich über das Wesen ganz recht herzhaft lachen musste - ist das ein Geist im Ganzkörperkondom?): Eieapopei-Anti-Folk, schräg, bunt und umarmend. Kommt her, alle meine Freunde, setzt Euch umher, oder tanzt ein bisschen mit um den Tisch mit den selbstgehäkelten Deckchen drauf und probiert den selbstgebackenen Kuchen. Eure Kimya, mit Birkenstock-Sandalen an den Füssen und dem Kleid aus Batik hat auch ein paar Duftkerzen mit Lavendelaroma angesteckt. Singt alle mit (ob ihr das könnt oder nicht) und lasst uns tanzen, springen und umarmen.

So viel fröhlicher und gelebter Anachronismus mit bescheidensten musikalischen Mitteln mag als Konzept und in der Livedarbietung ganz lustig sein, wenn man nur "Remember That I Love You" hört, wird es schnell zur Qual. Denn nicht nur der Zahnarzt warnt vor zu viel Zucker. Irgendwann stößt das Ganze ziemlich unangenehm auf, und so wird die gute halbe Stunde zu einer veritablen Nervenprobe. Man möchte Kimya fast zurufen: Triff Dich mit Deinen Freunden, feiert Eure Parties, umarmt Euch alle ganz doll aber lasst bitte nie mehr ein Aufnahmegerät dabei laufen.

Ralf Stierlen, 11.05.2006

 

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