Titel |
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CD: |
01. Slow Ride |
02. True Lies |
03. Blue On Black |
04. Everything Is Broken |
05. I Don't Live Today |
06. (Long) Gone |
07. Somehow, Somewhere, Someway |
08. I Found Love (When I Found You) |
09. King's Highway |
10. Nothing To Do With Love |
11. Chase The Rainbow |
12. Trouble Is... |
13. Ballad Of A Thin Man |
DVD: |
01. Open |
02. Trouble Is... |
03. Chase The Rainbow |
04. Nothing To Do With Love |
05. King's Highway |
06. Intro I Found Love (When I Found You) |
07. I Found Love (When I Found You) |
08. Somehow, Somewhere, Someway |
09. I Don't Live Today |
10. Intro Blue On Black |
11. Blue On Black |
12. Original TourinG Band |
13. Everything Is Broken |
14. (Long) Gone |
15. True Lies |
16. Slow Ride |
17. Auction |
18. Shame, Shame, Shame |
19. Credits |
Musiker | Instrument |
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Kenny Wayne Shepherd | Gesang & Gitarre |
Noah Hunt | Gesang |
Chris Layton | Schlagzeug |
Kevin McCormick | Bass |
Reese Wynans | Keyboards |
Live: | |
Joe Krown | Keyboards |
Joe Nadeau | Gesang & Gitarre |
Sam | Schlagzeug |
Keith Christopher | Bass |
Jimmy Wallace | Keyboards |
Mark Pender | Trompete |
Joe Sublett | Saxophon |
Eula Gipson | Gesang |
Mollie Corbett | Gesang |
Ab Mitte der 1990er Jahre kam eine Welle mit neuen, sehr talentierten und noch sehr jungen Gitarristen in der Blues-Szene an, die der Musik frisches und spannendes Leben einhauchten. Dazu gehörten zum einen Jonny Lang, Derek Trucks, Philip Sayce (der zwar in Wales geboren wurde, aber kanadisch-amerikanischer Abstammung ist), Kenny Wayne Shepherd und etwas später kam auch noch Joe Bonamassa hinzu. Zunächst stachen aber insbesondere Lang und Shepherd als Solokünstler aus diesem "wilden Haufen" hervor, die sich schnell auch in den Charts bis auf höhere Positionen vorarbeiten konnten. Dabei wurde Shepherd sogar für seine ersten beiden Alben jeweils mit Platin ausgezeichnet, wobei insbesondere das zweite, "Trouble Is...", ihm zu größerer Popularität verhalf. 25 Jahre nach der Erst-Veröffentlichung legt Shepherd es nun erneut auf.
Dafür hat er sich aber nicht einfach nur dazu entschieden, dass Werk neu zu mastern und vielleicht den einen oder anderen Bonus-Song dazu zu packen. Vielmehr ist Shepherd erneut ins Studio gegangen und hat das komplette Werk noch einmal neu eingespielt. Und um das Paket abzurunden, hat er dann auch noch eine Live-DVD eines Auftritts produziert, bei dem er das Album (allerdings in veränderter Reihenfolge) komplett auf die Bühne des Strand Theatre in Shreveport, Louisiana brachte - und dazu eine ganze Reihe Gäste einlud. So durften neben zwei Background-Söängerinnen und zwei Bläsern etwa auch die Original-Mitglieder der KENNY WAYNE SHEPHERD BAND Joe Nadeau (Gitarre & Gesang), Sam Bryant (Schlagzeug), Keith Christopher (Bass) und Jimmy Wallace (Keyboards) teilnehmen.
Aber wenden wir uns zuerst einmal dem Album zu. Ganz augenscheinlich ist dabei erst einmal der Umstand, dass "Trouble Is... 25" dreizehn statt zwölf Songs wie das Original aufweist. Denn im Zuge der Sessions haben Shepherd und seine Band auch noch eine fantastische Version des Bob Dylan-Songs Ballad Of A Thin Man aufgenommen und dabei, zumindest für mich einmal mehr unter Beweis gestellt, dass Dylan-Lieder immer dann am besten sind, wenn sie ein anderer Künstler interpretiert.
Ansonsten muss man aber die beiden Alben wirklich am besten im direkten Vergleich hören, um etwa Unterschiede in den Songs zu entdecken (etwa in den Soli). Natürlich ist der neue Sound deutlich fetter und runder in der Produktion. Ansonsten aber unterstreichen die Neu-Aufnahmen der Lieder nur noch einmal, was für ein zeitloses Album, dem damals gerade einmal 18 Jahre alten Musiker und seinen Mitstreitern vor 25 Jahren gelungen war. Interessant ist dabei insbesondere auch der Vergleich der Stimme von Noah Hunt, die sich in der Zwischenzeit so gut wie gar nicht verändert hat, höchstens noch etwas mehr an Ausdruck gewonnen hat.
Um dem Original-Feeling der damaligen Aufnahmen möglichst nahe zu kommen, kramte Shepherd sogar das gleiche Gitarren-Modell, eine 61er Fender Stratocaster sowie die gleiche Backline, bestehend aus einen Fender Blackface Twin und einem Blackface 64 Vibroverb und die Original-Pedale, die er in 1997 benutzt hatte (Uni-Vibe, TS808 Ibanez Tube Screamer, Klon Overdrive, Roger Mayer Octavia) wieder hervor und sorgte auch dadurch dafür, dass der Klang seiner Gitarre nahezu identisch ist mit dem, der schon das Original zu einem akustischen Erlebnis und Hochgenuss machte. Dass sich sein Spiel in der Zwischenzeit noch einmal deutlich weiterentwickelt hat und sein Ton eine wahre Freude für Fans des klassischen Blues ist, dürfte sich fast von selbst verstehen. Dabei erinnert er (insbesondere in Somehow, Somewhere, Someway) bei der Neu-Einspielung fast noch mehr an Stevie Ray Vaughan als damals bei der ersten Aufnahme. Und dass auch ein gewisser Jimi Hendrix nachdrücklichen Einfluss auf ihn ausübte, beweist Shepherd nicht nur mit der Cover-Version von I Don't Live Today.
Mit seinem Ansatz bei den Neu-Aufnahmen ist es Shepherd und seiner Band auf der einen Seite gelungen, einen ausreichend großen Anreiz dafür zu schaffen, sich das Album noch einmal neu anzuschaffen, ohne dabei zu riskieren, die Fans der Scheibe mit zu weit gehenden Neuinterpretationen, die das Feeling der Originale verändert hätten, vor den Kopf zu stoßen. An den meisten Stellen ist es eher so, dass man das Gefühl hat, gerade dem Original zu lauschen, bei ein neuer Akzent auftaucht, der bisher nicht da war, oder aber nicht so sehr auffiel. So tritt in der neuen Version das Funk- und Soul-Feeling bei Nothing To Do With Love noch stärker in den Vordergrund als beim Original, obwohl es auch damals schon hörbar war. Und diese Betonungen und Veränderungen machen den Reiz der Neu-Einspielungen auf "Trouble Is... 25" aus.
Und dann wäre da ja noch die DVD, die Kenny Wayne Shepherd in seinem Element zeigt: auf der Bühne, vor und für die Fans spielend. Dort zeigt der Gitarrist, welche Qualität sein Spiel hat und wie fantastisch er zusammen mit seiner Band in der Lage ist, die Stücke aus dem Studio auch live umzusetzen. Die Aufnahme aus seiner Heimatstadt Shreveport zeigt die Band von einer fast noch besseren Seite als das ja erst vor zwei Jahren veröffentlichte "Straight To You: Live" mit dem Auftritt bei den Leverkusener Jazz-Tagen. Auch wenn das Material nahezu ausschließlich aus Songs von "Trouble Is..." besteht, hat sich die Band dagegen entschieden, das Album einfach von Vorne bis Hinten zu spielen, sondern die Reihenfolge kräftig durcheiandergewirbelt.
Ein besonderes Highlight des Auftritts ist es natürlich, wenn Shepherd seine "alte" Band auf die Bühne bittet, um mit ihnen zusammen einige Songs zu performen. Das hat dann schon was von einem Treffen mit alten Freunden, bei dem in alten Zeiten geschwelgt wird und man einfach nur Spaß daran hat, wieder einmal zusammen zu musizieren. Das allerdings dann doch auf ziemlich hohem Niveau. Die DVD ist auch nicht einfach nur ein Bonus, sondern eigentlich das "heimliche Highlight" dieses Pakets. Zudem ist sie äußerst professionell aufgezeichnet worden und der Sound der Aufnahme knallt mit Nachdruck durch die Boxen, so dass man sich wünscht, an diesem Abend einen Platz in dem Strand Theatre ergattert zu haben.
Kenny Wayne Shepherd und seine Band unterstreichen mit dieser wunderbaren Neu-Auflage den Stellenwert, den das Album "Trouble Is..." auch nach 25 Jahren immer noch genießt. Schon damals war das Album vom Songwriting oder dem Arrangements der Cover-Versionen her betrachtet nahezu perfekt. Klar, der Sound war damals noch nicht so fett, wie er es nun ist und Shepherd hat auch bei einigen Soli heute andere spielerische Möglichkeiten, deshalb machte die Neu-Aufnahme durchaus Sinn. So erstrahlt etwa die Hit-Single Blue On Black hier noch einmal in einem neuen Glanz, der auch die ganz gelungene Cover-Version von FIVE FINGER DEATH PUNCH noch einmal deutlich überstrahlt. "Trouble Is... 25" ist die perfekte Hommage an die eigene Vergangenheit und eine wirklich tolle Gelegenheit für alle Blues-Fans, dieses Album noch einmal (oder aber erstmals) für sich zu entdecken.