Kellner Hey Dude, Südpolrecords, 2010 |
Matthias Kellner | Guitar & Vocals | |||
Florian Sprenger | Guitar & Backing Vocals | |||
Johannes Molz | Bass & Backing Vocals | |||
Andy Schechinger | Drums | |||
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01. Blooz | 08. Play | |||
02. Disappear | 09. Last Cannibal | |||
03. Cotton Candy Lies | 10. Pidgeons | |||
04. iSong | 11. Biographies | |||
05. The Devil | 12. Werewolves | |||
06. For Fried! | 13. The Golden Thread | |||
07. And The Clouds | ||||
Da hat der Mann ja gerade noch mal Glück gehabt – er heißt wirklich KELLNER. Matthias Kellner, genauer gesagt. Somit ist das, was da auch dem Cover steht entschuldigt und ich verkneife mir auch irgendwelche Wortspielereien. Wenigstens muss ich jetzt auch nicht verkünden, dass dies das bescheuertste Pseudonym sei, seit sich in den Neunzigern ein Deutsch-Rapper den Namen ICH-ZWERG gab.
Naja, das Infoblatt (“Raus aus der Arbeitslosigkeit – rein in die Ich-AG und CD veröffentlicht“) macht jetzt nicht soo neugierig, also lassen wir doch lieber die Musik sprechen. Und da kann der Regensburger doch durchaus punkten: Unaufgeregter, geschmeidig ins Ohr gehender PopRock mit einer gewissen Bodenständigkeit und überwiegend recht originellen Texten (Last Cannibal, Werewolves). Irgendwo zwischen nachdenklichem Singer-/Songwriter (Biographies) und lockerem Alternative Rock (iSong, Cotton Candy Lies) findet KELLNER seine Nische und überzeugt mit kernigem Gesang und eleganten Gitarrenakzenten.
Auch wenn nicht jede Songidee zündet und gelegentlich ein wenig Beliebigkeit aufkommt, ist der Gesamteindruck äußerst positiv: Diese Musik ist ehrlich, handgemacht und groovt in ihren besten Momenten locker einher. Unaufdringlich, ohne belanglos zu sein, macht das richtig Laune und ist in dieser Form – zumindest hierzulande – selten wie ein fünfblättriges Kleeblatt: Ein Singer-/Songwriter, der sich neuen Formen öffnet und auch vor eingängigen Klängen nicht zurückschreckt, ohne in Banalitäten zu verfallen. Es wird sich lohnen, den weiteren Weg von KELLNER im Auge zu behalten.