K.C. McKanzie

DryLand

( English translation by Google Translation by Google )

CD-Review

Reviewdatum: 29.09.2009
Jahr: 2009
Stil: Folk

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K.C. McKanzie Homepage



Redakteur(e):

Frank Ipach


K.C. McKanzie
DryLand, T3 Records, 2009
K.C. McKanzieVocals, Guitar, Banjo
Joe 'Budi' BudinskyUpright Bass, Banjo, Drums, Percussion
Charlotte JackeCello
Produziert von: Länge: 44 Min 56 Sek Medium: CD
01. DryLand08. Mirrors, Spoons And Bottles
02. Lonely Fighter09. To The Ground
03. Lovesick Boy10. Shades & Light
04. Man Of Gentle Birth11. Machine Gunfire
05. The Preacher's Wife12. Not The Loving Kind
06. Battlefields13. Into The Killerstorm
07. The Shabby Bride

Folkmusik im britisch/amerikanischen Sinne führt in Deutschland eher ein Schattendasein, nicht unbedingt was die Fans dieses Genre angeht - da gibt's schon einige Tausend - nein, Musiker, die sich mit dieser traditionellen Musikgattung beschäftigen, findet man in unserem Lande eher selten. Auf Anhieb fällt mir jetzt nur Roland Heinrich ein, der aber mehr der Country-Music zugetan ist, wobei die Grenzen hier ja eh fließend sind.
K.C. McKanzie, die junge Berlinerin jedenfalls scheint im Moment zumindest eine der wenigen Frauen zu sein, die sich hierzulande dem Folk britisch/amerikanischer Prägung widmen, und dies mit einer Leidenschaft und einem spürbar fundierten Hintergrundwissen, dass man in der Tat ins Staunen gerät.

Ich habe K.C.s Entwicklung zur reifen Folk-Musikerin leider verschlafen, denn immerhin markiert "DryLand" schon ihr 4. Album, und so muss ich mir reumütig eingestehen, dass selbst eine traditionell orientierte Folk-Frau durchaus aus Deutschland stammen darf, um dieses Medium wahrhaftig und glaubhaft zu transportieren. Frau McKanzie schreibt alle ihre Songs selbst und lässt sich schon seit Beginn ihrer jungen Karriere von ihrem Lehrmeister und musikalischen Mentor Joe 'Budi' Budinsky beinflussen und begleiten. Schon als zarte 17-jährige machte Budi sie mit ihrer ersten Bluegrass Platte vertraut und der entflammte Teenager spürte "wie ihr Herz in tausend Stücke zersprang". Welch ein Erweckungserlebnis. Derart angefixt, produzierte McKanzie mit ihrem Budi am Bass und am Banjo im Laufe der Jahre 3 Alben und legt nun mit "DryLand" einen weiteren Beweis ihres inzwischen recht reifen Songwritings vor.

Häufig in düsteren Stimmungen schwelgend, verlässt sich K.C. auf britische Vorbilder wie Sandy Denny bzw. FAIRPORT CONVENTION, lässt hie und da auch schon mal Erinnerungen an männliche Pendants wie den schwermütigen Nick Drake zu und gemahnt in ihren besten Momenten an ihre großartige, amerikanische Kollegin Gillian Welch, die ihre Einflüsse letztlich auch aus den Quellen des ost-amerikanischen Appalachen-Folk speist, der bekanntlich als Schmelztiegel vieler europäischer Folkweisen gilt.
Auf "DryLand" geht es allerdings nicht nur melancholisch, balladesk oder instrumental reduziert zu, nein, direkt zu Beginn ihrer neuen Langrille, die es übrigens auch als Vinylausführung zu kaufen gibt, überrascht sie im Titeltrack mit geradezu beschwingtem Verve und einer Spritzigkeit, die sich im Laufe der 13 Tracks immer wieder einfindet, z. B. auch bei dem rhythmisch sehr interessantem Mirrors, spoons and bottles. Manchmal überrascht sie sogar mit vergleichsweise donnerndem Schlagwerk, in einem Song wie Shades & Light oder platziert ihre lyrischen Ideen, wie z.B. bei Machine Gunfire, geschickt in ein passgenaues Arrangement. Sehr gewitzt, stilvoll und gekonnt. Das komplette Album lebt, nicht zuletzt wegen der variierenden Arrangementideen, von einer erstaunlichen musikalischen Vielfalt und zeigt, dass die junge Künstlerin absolut auf dem richtigen Weg ist und ihr Ziel, stimmige und ergreifende Folkmusic zu komponieren, quasi schon erreicht ist und sie letztlich ihren Höhepunkt in einer verdientermaßen höheren Akzeptanz beim deutschen Publikum finden muss. "DryLand" besitzt durchaus das Niveau, echte und verwöhnte Folkfreunde zu überzeugen. Aufgemerkt: K.C. McKanzie startet dieser Tage ihre ausgedenhnte Deutschlandtour, nebst einigen Britischen und Schweizer Terminen, und dürfte mit ihren neuen Songs im Gepäck kaum Schwierigkeiten haben, das Publikum für sich zu gewinnen.

Frank Ipach, 25.09.2009

 

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