Karibow Man Of Rust, Eigenproduktion, 2016 |
Oliver Rüsing | Gesang & alle Instrumente | |||
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01. Ceraneo | 07. Ceremony | |||
02. Man Of Rust | 08. Till We Are Gone | |||
03. Reasons To Fly | 09. Sound Of The Shade | |||
04. Drowned In Delay | 10. Just A Light | |||
05. The Big Y | 11. The North Wall Tale | |||
06. All Form Is Illusion | 12. A Little Bit Of Rust | |||
Vor zwei Jahren sorgten KARIBOW mit dem damaligen Album “Addicted“ für einiges Aufsehen in den weltweiten Prog-Rock-Kreisen. Die Band um Oliver Rüsing legte ein fein komponiertes Werk vor, das neben seinem Anspruch auch mindestens genauso durch sein Gespür für feine Melodien auffiel und sich daher schnell eines durchaus größeren Bekanntheits- und Beliebtheitsgrades in den informierten Kreisen erfreuen durfte. In diesem Jahr legte die Band mit dem ebenso exzellenten “Holophinium“ nach, zugleich wurde die mittlerweile entstandene Aufmerksamkeit genutzt, um das 2011er Werk, “Man Of Rust“, in einer überarbeiteten – neudeutsch: remasterten – Version auf den Markt zu bringen.
Und all diejenigen, die das Album – das immerhin mit dem deutschen Rock- und Pop-Preis für das beste Arrangement ausgezeichnet wurde – damals verpasst haben, können sich nun darüber freuen, noch einmal in den Genuss zu kommen. Denn qualitativ gibt es gegenüber den beiden anderen Veröffentlichungen der Band keinen Unterschied zu konstatieren. Musikalisch bewegte man sich damals schon zwischen gemäßigtem Prog-Rock und AOR. Und bei Liedern wie Ceraneo, Reasons To Fly, The Big Y oder auch Ceremony beweist Rüsing einmal mehr, dass große eingängige Hymnen nicht zwangsläufig von amerikanischen oder britischen Komponisten stammen müssen.
Aber daneben wissen KARIBOW auch auf “Man Of Rust“ mit clever arrangierten Liedern zu begeistern, die bei genauem Hinhören erst ihre Komplexität enthüllen und dem Hörer auch nach zahlreichen Durchläufen noch neue Details offenbaren. Und so gehören gerade die etwas längeren Songs wie der Titel-Track aber auch Drowned In Delay, All Form Is Illusion, Till We Are Gone sowie The North Wall Tale und A Little Bit Of Rust ebenso zu meinen Favoriten wie die etwas eingängigeren Stücke auf dem Album. Sehr gelungen sind zum Beispiel aber auch die Gitarren-Soli, die manches Mal – wie etwa in Reasons To Fly an Steve Rothery von MARILLION erinnern und nahezu eine eigene kleine Geschichte innerhalb des jeweiligen Songs erzählen.
KARIBOW haben das Album aber nicht nur einfach wieder neu aufgelegt, sondern haben der CD gleich noch zwei neue Songs spendiert, die auf der Original-Version von 2011 nicht enthalten sind. Und zwar sind das All Form Is Illusion und The North Wall Tale. Des Weiteren ist die Live-Version von A Little Bit Of Rust mehr als eine Minute länger als die auf der Original-Pressung, so dass man insgesamt auf mehr als 15 Minuten neue Musik in direkten Vergleich kommt. Das sollte also auch für alle diejenigen, die schon das Glück hatten, die CD zu besitzen zumindest ein kleiner Anstoß sein, noch einmal zuzuschlagen.
“Man Of Rust“ zeigt KARIBOW von ihrer – gewohnt – starken Seite. Die 72 Minuten vergehen wie im Flug. Fans von Bands wie RPWL, SAGA, SYLVAN oder aber auch MARILLION werden an diesem Album ebenso wie an den beiden anderen Veröffentlichungen der Band ihre wahrlich helle Freude haben.