Karelia

Usual Tragedy

( English translation by Google Translation by Google )

CD-Review

Reviewdatum: 23.03.2004
Jahr: 2004

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Redakteur(e):

Martin Schneider


Karelia
Usual Tragedy, Drakkar Entertainment, 2004
Matthieu KleiberVocals
Betrand MaillotKeyboards
Erwan MoriceGuitars
Loie JennDrums, Bass
Gilles ThiebeautBass
Gäste:
Chris SavoureyGuitars
Céline Innocenti (Sophran), Céline Flotta (Mezzo), Anne Utzmann (Alt), Sylvie Henery (Alt), Matthieu Kleiber (Tenor), Julien Belle (Bass)Opera Choir
Produziert von: Renaud Hebinger Länge: 50 Min 28 Sek Medium: CD
1. Intro6. Blind
2. Letter for an angel7. Called up
3. Torn dress8. Daddy's grave
4. Usual tragedy9. My guilty absence
5. Deserter10. Slave of time

Eine ganz gewöhnliche Tragöde. Die Lebensgeschichte eines Mannes, der als Kind den Vater im Ersten Weltkrieg verliert, selbst im Zweiten Weltkrieg kämpft und dem die große Liebe vom Tod entrissen wird. Ein Mann, der darauf dem Wahnsinn verfällt und in einer Klinik seinem eigenen Ende entgegen dämmert. Eine ganz gewöhnliche Tragöde.

Für KARELIA ist das Thema immerhin so ergiebig, dass es den thematischen Stoff für ein Konzeptalbum hergibt. Warum auch nicht, wenngleich dem Szenenkenner leichte inhaltliche Paralellen zu SAVATAGE's "Poets and Madmen" nicht verborgen bleiben.
Auch musikalisch betreten die Franzosen nicht gerade voller Innovation Neuland. Der Blick scheint des öfteren zielstrebig über die Alpen nach Bella Italia zu Vertretern des episch-orchestralen Metals wie RHAPSODY oder LABYRINTH geschweift zu sein.

Für Fans dieser Spielweise haben KARELIA durchaus ihren Reiz. Die klassischen Arrangements kommen mächtig und kraftvoll, die Chöre opulent und pathetisch. Die metallische Komponente erinnert mehr an klassisch aufgeblasene KAMELOT, als an BLIND GUARDIAN und immer wieder lassen progressive Einschübe aufhorchen.

Und so sind es zwei Seelen, die in meiner Brust schlagen. Keine Frage, KARELIA haben mit "Usual Tragedy" ein ordentliches Debütalbum abgeliefert, das durchaus seine faszinierenden Momente hat. Beispielsweise das düster-romantische Deserter, das auch Andrew Lloyd Webber ohne Probleme in sein "Phantom der Oper" als Klagelied der vom Schicksal gezeichneten hätte einbauen können. Auch nicht von schlechten Eltern, das speedige Daddy's grave mit ultramelodischen und -bombastischen Klassikzutaten.

KARELIA lassen jedoch so etwas wie eine eigene Note weitestgehend vermissen. Damit könnte man als Hörer ja durchaus noch leben, wenn die Band die offensichtlichen Vorbilder qualitativ vorführen würde, doch dazu sind KARELIA derzeit (noch) nicht in der Lage.

So sammelt "Usual Tragedy" weitaus mehr Punkte durch das ansprechende Artwork und die aufwändige Digipack-Verpackung, als durch künstlerische Inhalte, aber als perspektivische RHAPSODY-Alternative darf man die Band durchaus im Sinn behalten und auch mögen. Zudem stimmt das Timing, sind RHAPSODY-Fans mit diesem Album doch immer noch weitaus besser bedient, als mit der aktuellen, halbgaren Best-of-Koppelung der Originale.

Martin Schneider, 23.03.2004

 

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