Kapaun

Intensiv

( English translation by Google Translation by Google )

CD-Review

Reviewdatum: 06.06.2005
Jahr: 2005

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Redakteur(e):

Ralf Stierlen


Kapaun
Intensiv, EMG/Frequenz, 2005
Georg Huber Guitar, Vocals
Martin Hitzenberger Drums, Backing Vocals
Martin Enzmann Bass
Produziert von : Kapaun Länge: 34 Min 56 Sek Medium: CD
1. Gültig7. Intensiv
2. Billardkugel8. Mehr Von Diesem Leben
3. Schlaflied9. Feuerwerk
4. Arnie10. Supermann
5. Terror11. Dealer
6. Nackte Schnecken

Verkehrt sich die Quoten-Diskussion langsam in ihr Gegenteil bzw. führt sich selbst ad absurdum? Der Infotext der Österreicher jedenfalls betont vor allem, dass KAPAUN deutschsprachig sind. Ob das allein als Qualitätsmerkmal für die junge Band mit dem etwas skurrilen Namen (wer es noch nicht weiß: ein Kapaun ist ein kastrierter Masthahn) ausreichen soll ? Ich finde das doch ein wenig befremdlich, genauso wie man früher bei "deutschsprachig" sofort mit der Nase rümpfte, soll man jetzt, nach dem Erfolg von WIR SIND HELDEN, JULI, SILBERMOND und was weiß ich wem noch in Jubel ausbrechen, wenn es heißt "man spricht deutsch" ?

Schlechte Musik gibt es doch weiterhin in allen Sprachen (gute zum Glück auch), also wollen wir den Silberling doch lieber mal halbwegs vorurteilsfrei durch hören: auf "Intensiv" gibt es im großen und ganzen relativ kompakten Rock handgemachter Prägung mit Texten, die zwischen übermütigem Funpunk und ernst pendeln.

Das funktioniert teilweise ganz gut, so ist Arnie durchaus schön albern, Feuerwerk durchaus gelungen und mit Dealer steht der in jeglicher Hinsicht ambitionierteste Song ganz am Ende.

Aber es gibt auch weniger geglücktes: ich finde den doch recht vordergründigen Sexismus in Billardkugel nicht so witzig und Terror ist doch ziemlich naiv geraten und knapp an der Peinlichkeitsgrenze entlanggeschrammt. KAPAUN bevorzugen eher das kleine Format, knackige, riffbetonte Songs im mittleren Tempobereich, man rockt relativ stabil, aber es fehlen noch ein wenig die kreativen Ausbrüche und musikalischen Überraschungen.

An Selbstbewusstsein und mitunter schrägen Textideen (auch wenn sie gelegentlich über das Ziel hinaus schießen) scheint es ja nicht zu mangeln, aber irgendwie fehlt mir noch ein bisschen der rote Faden und die eigene Identität. Aber das Trio ist ja noch jung und ausbaufähig. Wenigstens ist nichts davon zu spüren, entgegen erster Befürchtungen, das man auf irgend einen fahrenden Zug aufspringen will. Jedenfalls klingt hier nichts nach JULI oder SILBERMOND.

Ralf Stierlen, 06.06.2005

 

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