Kansas, Miracles Out Of Nowhere, Sony Music, 2015 |
Steve Walsh | Keyboards, Lead Vocals | |||
Kerry Livgren | Guitars, Keyboards, Vocals | |||
Robbie Steinhardt | Violin, Lead Vocals | |||
Phil Ehart | Drums | |||
Dave Hope | Bass Guitar, Vocals | |||
Rich Williams | Guitar | |||
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Disk 1 | Audio CD (79:28) | |||
01. Intro (dialogue) | 13. Leftoverture (dialogue) | |||
02. The Pilgrimage | 14. The Wall | |||
03. Rock Concert (dialogue) | 15. Wayward Son (dialogue) | |||
04. Can I Tell You | 16. Carry on Wayward Son | |||
05. The First Album (dialogue) | 17. Kerry the Songwriter (dialogue) | |||
06. Journey from Mariabronn | 18. Miracles out of Nowhere | |||
07. The Second Album (dialogue) | 19. Time for a New Record (dialogue) | |||
08. Song for America | 20. Point of Know Return | |||
09. Down the Road | 21. Finger Exercise (dialogue) | |||
10. Masque (dialogue) | 22. Dust in the Wind | |||
11. Icarus (Born on Wings of Steel) | 23. The Miracle (dialogue) | |||
12. The Pinnacle | 24. Nobody's Home | |||
Disk 2 | Video DVD (78:00) | |||
Einen besseren Titel wie "Miracles Out Of Nowhere" hätte man für diese Rockumentary wahrlich nicht finden können, denn im Grunde kann man es nur als ein Wunder bezeichnen, dass wie aus dem Nichts sechs Farmerboys aus dem verschlafenen Wild West Städtchen Topeka, Kansas eine Band gründen, einen Major Deal einheimsen und eine Karriere wie aus dem Märchenbuch hinlegen.
Wie es dazu gekommen ist, erzählt die Band anlässlich des 40. Jahrestags ihres Debut Albums, zu dem sie sich erstmals seit über dreißig Jahren wieder in Originalbesetzung zusammengefunden haben und dabei mit einigen interessanten Details um die Ecke kommen.
So wird bislang allgemein Kerry Livgren als Bandgründer in den Analen geführt, hier behauptet allerdings Phil Ehart derjenige welcher gewesen zu sein, der die Connections gehabt und die Telefonate geführt hätte, die letztendlich die Band zusammen brachte.
Dies wird in der Doku jedoch nur am Rande behandelt, im Kern aber geht es um die Gründungsgeschichte bis hin zum Durchbruch und Weltstarruhm Mitte der 1970er.
Ein anderes Thema sind z. B. die Einflüsse der Band, die man in englischen Progbands wie YES, GENESIS, GENTLE GIANT oder ELP vermuten könnte. Dies wird jedoch von Phil Ehart bestritten, vielmehr seien die schwarzen Blueser der 50er und 60er Jahre stilbildend gewesen.
Sicher, die Kids im mittleren Westen sind vermutlich nicht gleich mit "Yessongs" aufgezogen worden, aber als KANSAS ins rollen kam, werden die Plattensammlungen der Band, insbesondere die von Kerry Livgren schon entsprechend bestückt gewesen sein, dafür sprechen seine Songs und sein Keyboardspiel einfach eine zu eindeutige Sprache.
Erzählt wird z. B. wie sich tatsächlich auf wundersame Weise die Mosaiksteinchen für das Zustandekommens ihres Debut Albums zusammengefügt haben, oder wie sich die Freundschaft zu QUEEN entwickelt hat, wozu u. a. auch Brian May zu Wort kommt.
Im Gegensatz dazu verstand man sich z. B. mit AEROSMITH's Steven Tyler nicht ganz so gut, der bekannt dafür war, bei Gigs den Vorbands das Leben schwer zu machen und auch schon mal den Stecker zog.
KANSAS waren jedoch vorgewarnt und boten dem exzentrischen Frontman Paroli bis zur Weißglut und am Ende stürmten die z. T. bulligen Landburschen seine Garderobe.
Die Anekdote allein ist schon die halbe Doku wert und deswegen will ich sie hier auch nicht vorweg nehmen.
Interessant auch die Geschichten zu dem bekannten Musikverleger Don Kirshner und seiner TV Show "Rock Concerts", der die Band maßgeblich unterstützt hat sowie auch die Entstehung des obigen Bandfotos.
Das Ganze wir gewürzt mit kurzen Videoschnippseln, prominenten Gastkommentatoren oder rarem Bildmaterial und ist letztendlich die ideale Ergänzung zu dem 30th. Anniversary Box Set "Sail On", welches nämlich fast alle Musikvideos, die hier nur angerissen werden, in voller Länge enthält, sowie auch Interviews mit einzelnen Bandmitgliedern und da lohnt sich durchaus ein kritischer Vergleich.
Die Rockumentary steht bei dem CD & DVD Set "Miracles Out Of Nowhere" klar im Vordergrund, und so ist die beigefügte CD quasi eine Art "Bonus Best of ..", jedoch mit eingestreuten kurzen Statements aus der Doku, die jeweils zur Chronologie passende Intermezzi liefern.
Das Set kommt im schicken 6-panel Digipak mit 24seitigem Booklet daher, allerdings in einem etwas unüblichen Format. Bild und Ton sind exzellent remastert in 16:9, 1080i HD, 2.0 PCM bzw. 5.1 Surround, Regioncode 0, Videoformat NTSC.
Fazit: Für Fans und musikhistorisch Interessierte ein Muss!