June Carter Cash

Keep On The Sunny Side

( English translation by Google Translation by Google )

CD-Review

Reviewdatum: 21.10.2005
Jahr: 2005

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June Carter Cash Homepage



Redakteur(e):

Epi Schmidt


June Carter Cash
Keep On The Sunny Side: Her Life In Music, Sony BMG Music Entertainment, 2005
Produziert von: Mike Ragogna Länge: 105 Min 49 Sek Medium: Do-CD
CD 1:
1. Keep On The Sunny Side11. Love Oh Crazy Love
2. Oh! Susannah12. He Went Slippin' Around
3. Root, Hog Or Die13. Well I Guess I Told You Off
4. Baby, It's Cold Outside14. Strange Woman
5. Country Girl15. The Heel
6. Foggy Mountain Top16. How Did You Get Away From Me
7. Fair And Tender Ladies17. Tall Loverman
8. He's Solid Gone18. Without A Love To Call My Own
9. Juke Box Blues19. Ring Of Fire
10. No Swallerin' Place20. Keep On The Sunny Side
CD 2:
1. Jackson11. East Virginia Blues
2. If I Were A Carpenter12. Gone
3. The Loving Cut13. Appalachian Pride
4. A Good Man14. I Love You Sweetheart
5. Ole Slewfoot15. Another Broken Hearted Girl
6. Losin' You16. Song To John
7. The Shadow Of A Lady17. Far Side Banks Of Jordan
8. Gatsby's Restaurant18. Diamonds In The Rough
9. Once Before I Day19. Will The Circle Be Unbroken
10. The L&N Don't Stop Here Anymore20. Keep On The Sunny Side

Wer Johnny sagt, muss auch June sagen. Zu sehr sind die beiden Größen der Countrymusik miteinander verbunden.
Wobei man sagen muss, dass June schon lange vor Johnny Cash ein Star war und längst in der 'Grand Ole Opry' in Nashville auftrat, als John noch weit von einer Karriere als Musiker entfernt war. Geadelt als Spross aus der "first family of country music", der CARTER FAMILY, war der Lebensweg von June Carter quasi schon vorbestimmt.
Mit dieser Doppel-CD wird ihre Karriere noch mal eindrucksvoll beleuchtet.

Zunächst ist mit Keep On The Sunny Side eine kurze historische Aufnahme der 'Original Carter Family' aus dem Jahre 1939 zu hören. Da war die gerade 10-jährige June zwar nicht mit von der Partie, aber schon beim folgenden Oh! Susannah aus dem selben Jahr (!), hatte die kleine June ihren ersten Solospot. Schon da kann man ihr Talent als Entertainerin spüren und nicht umsonst wurde der jungen June die Rolle als Spaßmacherin innerhalb der Gruppe zugeschoben, während ihre Schwestern eher mit instrumentalen Fähigkeiten glänzten. Doch auch June sollte bald ihre Instrumente beherrschen und die große Loretta Lynn schreibt im schönen und ausführlichen Booklet: "I think June played the autoharp as well as Mother Maybelle".
In dem komödiantischen Root, Hog Or Die fühlt sich die 20-jährige Sängerin dann offensichtlich bestens zuhause und sie wird von dem jungen Gitarristen der Carter Family, Chet Atkins, an der Gitarre erstklassig unterstützt.
Richtig klasse sind die Aufnahmen mit dem Hillbilly Comedy Duo Homer & Jethro, Baby, It's Cold Outside und Country Girl, die zum einen Junes Humor und auch ihre Verbundenheit zur Hillbilly- und Bluegrasmusik verdeutlichen. Wer den Film "O Brother, Where Art Though?" gesehen hat, dem wird hier manches bekannt vorkommen.

Manchmal erinnert mich der mehrstimmige Gesang auch an kleine Intermezzi im Bayrischen Rundfunk. Früher gab's das oft im Fernsehen, als Überbrückung oder Einleitung, etwa zum 'Komödienstadl', dass eine mehrköpfige Familie am Küchentisch mit Hackbrett und Gitarre - auch mal Akkordeon - ein Lied zum besten gab. Das war nicht kitschig oder banal, sondern richtig gut gemacht und noch echte Volksmusik. Na ja, das führt aber zu weit und wird wohl nur südlich des Weißwurstäquators verstanden.
Im allgemeinen ist schon mehr Pepp dahinter, wenn die 'Carter Sisters And Mother Maybelle' mit Foggy Mountain Top loslegen oder auch mit dem schwungvollen He's Solid Gone. Wenn man diesen perfekten mehrstimmigen Gesang hört, kann man nicht umhin, als vor Freude darüber zu Grinsen und wähnt sich umgehend auf einer Veranda, mit dem Stuhl im Takt wippend.
In diesen frühen Aufnahmen ist nahezu immer eine gehörige Portion Spaß mit dabei. So auch in dem Duett mit ihrem ersten Ehemann, dem Country Star Carl Smith, Love Oh Crazy Love.
The Heel, aus dem Jahre 1961, klingt dann schon sehr ähnlich zu dem Stil ihres künftigen Lebenspartners. Die beteiligten Musiker sind leider nicht bekannt, aber 1964, bei How Did You Get Away From Me und den folgenden Liedern, ist die Beteiligung von Johnnys Band, den TENNESSE THREE, offensichtlich.
Die Originalversion von Ring Of Fire, geschrieben von June und gesungen von der Carter Family, hat noch mehr das ländliche 'Mountain-Feeling', als die bekannte Aufnahme von Johnny. Der tritt bei der nächsten Version von Keep On The Sunny Side zu Tage, aufgenommen 1963 zusammen mit der Carter Family.

Die zweite CD startet mit dem großen Hit von Johnny und June: Jackson. Der Titel blieb bis zum Schluss ihr Trademark und auf der Bühne immer ein Showstopper.
1969 waren die beiden dann bereits verheiratet und Tim Hardins If I Were Carpenter ging ihnen leicht und überzeugend über die Lippen.
Die Duette der beiden waren immer von besonderer Güte und man merkt, wie sehr sie sich gegenseitig zu den besten Leistungen inspirierten.
Von ihrem 1975er Album "Appalachian Pride" gibt's gleich 10 Songs und June sprüht vor Energie bei diesen Songs. Ob das mitreißende Ole Slowfoot (von wegen 'Slowfoot'!) oder die ansprechenden, Aufmerksamkeit heischenden Balladen, wie Shadow Of A Lady und Once Bevor I Die, immer ist eine ungeheure Power in dieser Frau zu hören. Bei letzterem Song hätte ich übrigens geschworen, der Duettpartner ist Willie Nelson. Falsch. Jerry Hensley ist es.
Ihrer Natur entsprechend, geht es meistens mit Schwung zur Sache, oder wenigstens mit viel Überzeugung und Überzeugungskraft. Im Nachhinein rühren Songs wie Song To John und besonders, das fast prophetische Far Side Banks Of Jordan mit der Strophe "But if it proves to be His will that I'm first to cross/ and somehow I've a feeling it will be/ When it comes your time to travel, likewise don't feel lost/ For I will be the first one that you see."

Anno 2002 war ihre Stimme schon deutlicher brüchiger, aber die NITTY GRITTY DIRT BAND war trotzdem geehrt für ihre Beteiligung an Diamonds In The Rough und dem Album "Will The Circle Be Unbroken, Vol III". Den Albumtitel hatte June Carter Cash bereits auf ihrem 99er Album "Press On", nur zur akustischen Gitarre, anrührend aufgenommen.
Das Album schließt mit dem Motto, welches uns June hinterlassen hat und das sie nochmals auf ihrem letzten Album "Wildwood Flower" mit ihrem Mann und Kindern und Enkeln aufgenommen hat: Keep On The Sunny Side.

Epi Schmidt, 21.10.2005

 

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