Julian Dawson Live, Blue Rose Records, 2010 |
Julian Dawson | Vocals, Acoustic & Electric Guitars, Harmonica | |||
Uli Kringler | Electric & Acoustic Guitars, Backing Vocals | |||
Fontaine Burnett | Bass, Lap Steel, Backing Vocals | |||
David Mette | Drums, Percussion | |||
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CD 1: | ||||
01. She Rocks The Cradle | 06. We've Been Through Fire | |||
02. Deep Rain | 07. Uneasy Rider | |||
03. That's Why God Made Saturday Night | 08. Where Do Gurus Go | |||
04. Girl Friday | 09. Barbed Wire Fence | |||
05. Blue Tattoo | 10. Perfect World (Bonus: nur auf DVD) | |||
CD 2: | ||||
01. If We Can't Be Together | 07. Keys To The Kingdom Of Love | |||
02. Walking On The Dead | 08. How Can I Sleep Without You | |||
03. How Come You Love Me | 09. Long Days And Short Nights | |||
04. Fragile As China | 10. Luckiest Man In The Western World | |||
05. If I Needed Pain | 11. I'm Coming Home (Sweet Home) | |||
06. All About The Ride | ||||
Meinen ersten Kontakt mit Julian Dawson hatte ich über seine 1988er Vinylausgabe von "Luckiest Man In The Western World". Ein Dawson-Album, das u.a. in den Kölner CAN-Studios und den Abbey Road Studios aufgezeichnet wurde und unter der Produktionsleitung eines gewissen Helmut 'Jumpy' Zerlett stand. Ja, das ist tatsächlich schon 22 Jahre her, aber der Titelsong der damaligen Lp funktioniert auch nach so langer Zeit noch immer tadellos. Ein schöner Beleg für die klassische Zeitlosigkeit von Julian Dawson Songs. Weitere Beispiele dieser Art finden sich auf dieser als Doppel-Live-CD plus Bonus-DVD ausgelegten Scheibe noch reichlich.
Dawson entschloss sich also nach etlichen weiteren Studio- und Live-Alben, die immer ein relativ hohes Niveau halten konnten, einmal mehr zu einer standesgemäßen Konzertaufzeichnung. Blue Rose Records macht's möglich. In einem schönen Digipack-Foldout-Cover präsentieren sich satte 20 Tracks. Die als Geschenk eingefügte DVD zeigt den kompletten Gig plus Perfect world als Bonustrack.
Da sich Julian in den letzten Jahren immer darauf beschränkte, solistisch oder allenfalls im Duo mit Gitarrist Uli Kringler zu arbeiten, kommt diese in voller Bandbesetzung agierende Truppe samt Bass und Schlagzeug einer kleinen Überraschung gleich. Neben dem norddeutschen Gitarrenvirtuosen Kringler, zeigen sich Bassmann Fontaine Burnett, der zudem noch eine atmosphärische Akzente setzende Lapsteel spielt und der sehr einfühlsam und inspiriert spielende Heidelberger Drummer David Mette in absolut guter Form. Julian Dawson agiert als Gitarrist, Mundharmonikaspieler und Sänger in gewohnt solider Form, wobei sein Harmonica-Spiel wirklich exzeptionell ist.
Da Mr Dawson inzwischen auf einen immensen Songfundus zurückgreifen kann, fällt es ihm natürlich nicht schwer einen Set zusammenzubasteln, der ohne Durchhänger auskommt und schließlich einen Glanzpunkt nach dem anderen zu setzen vermag. Da finden sich neben alten Schätzchen wie Fragile as china; Blue tattoo; How can I sleep without you und Uneasy rider, natürlich auch die Songs aus dem seinerzeit (2008) aktuellen Album "Deep Rain". Die Setlist gestaltet sich abwechslungsreich und sehr geschmeidig und beweist, dass Julian Dawson mit seinen Songwriterfähigkeiten nach wie vor in der ersten Reihe steht, wenn es darum geht, angenehme und herzerwärmende Hooklines mit leichtem Pop-Appeal zu präsentieren, ohne sich in das schlüpfrige und anbiedernde Terrain des Mainstream zu verirren. Dawsons Texte bleiben glücklicherweise bei aller Romantik und gelegentlicher Sentimentalität stets geistreich und gewitzt. Ein weiterer Beweis für wertige und zeitlose Songkunst. Julian Dawson "Live"-Album darf man also uneingeschränkt empfehlen.