Josh Rouse The Happiness Waltz, Yep Roc Records, 2013 |
| ||||
01. Julie (Come Out Of The Rain) | 07. A Lot Like Magic | |||
02. Simple Pleasure | 08. Start A Family | |||
03. It's Good To Have You | 09. The Western Isles | |||
04. City People, City Things | 10. Purple And Beige | |||
05. This Movie's Way Too Long | 11. The Ocean | |||
06. Our Love | 12. The Happiness Waltz | |||
Na, geht doch. So wollen wir ihn hören, den guten alten Josh Rouse. So wie einst zu Beginn des Milleniums mit wegweisenden Alben wie "1972" und "Nashville". Süß und fröhlich, bittersüß bis melancholisch, poppig, flockig, nie zu verspielt, zu affig oder gar berechnend. Einfach sympathisch und irgendwie liebenswert. Rouse, nie um eine gute Melodie verlegen, vollzog seinerzeit mit Leichtigkeit den gar nicht so leichten Spagat zwischen Tradition und Moderne, zog den Großteil seiner Fans für immer auf seine Seite. Ließ dieselben aber in der Fogezeit mit etwas unausgegorenen, weil neugierig experimentierenden Alben wie "Subtitulo", "Country Mouse, City House" und "El Turista" ein wenig in der Luft hängen. Stets angenehm, aber nicht unbedingt zwingend.
Der Wahl-Spanier tat sich für seinen neuesten Streich einmal mehr mit seinem damaligen Erfolgsproduzenten Brad Jones (Hayes Carll, Chuck Prophet, Tim Easton) zusammen und zaubert mit "The Happiness Waltz" genau die Atmosphäre die der Albumtitel verspricht. Die gute Laune, das Glück, die Zufriedenhzeit hört man aus jeder Zeile und in jedem Arrangement. Da hüpft endlich mal wieder das Vibraphone über die Notenblätter, ein cooles E-Piano perlt aus findigen Fingerkuppen, Querflöten (Mellotron) tirilieren, akustische und elektrische Gitarren ergänzen sich brüderlich und Mr. Rouse, der mit 40 Jahren nun auch endlich erwachsen ist, geizt nicht mit Ohrwürmern, die zwischen schwärmerisch und bodenständig changieren. Das ist Joshs Handschrift, unverkennbar, auch wenn der eine oder andere zarte Hauch von Ron Sexsmith und Burt Bacharach über den Hof weht und hin und wieder Freedy Johnston um die Ecke schaut.
Schon der reizende Opener Julie (come out of the rain) lässt auf ein formidables Album hoffen und in der Folge kann man sich dem Charme dieses offenbar hoch zufriedenen Familienvaters eigentlich nicht mehr entziehen. Our love, die liebevolle Ode an seine eigene kleine Familie spricht Bände. Und wenn dich das überschäumende A lot like magic nicht zum Tanzen durch die Küche animiert, lass dich zum nächst gelegenen Orthopäden kutschieren und Dir ein paar Krücken rezeptieren.
"The Happiness Waltz" gerät ansteckend mit seiner Laune, klingt so sehr nach Frühling wie man es sich nur wünschen kann. Für manche mag das vielleicht sogar nur nach Feierabendmusik klingen, doch mit dieser wohlklingenden Aussicht könnte man sich glatt überlegen, auch am Wochenende arbeiten zu gehen. Wie sagt Josh noch so schön in Start a family: "Uuh, we've seen a lot of bad times, uuh, right now will be a good time."