The Best Of The Rykodisc Years, Ryko/Rhino, 2008 | ||||
Josh Rouse | Vocals, Guitars,Melodica,Keyboards | |||
David Henry, James Haggerty | Bass, Cello, Background Vocals | |||
David Gehrke, Malcolm Travis, Darren Jesse, Marc Pisapia, | Drums, Percussion | |||
Steve Allen, George Nicholson, John Deaderick, Curt Perkins | Piano, Wurlitzer, Keyboards | |||
Brad Jones | Bass, Wurlitzer, Organ, Vibraphone, Piano | |||
Roger Moutenot | Guitars, Keyboards | |||
Pat Sansone | Bass, Keyboards, Vibes, Guitars | |||
Jim Hoke | Flutes, Saxophones | |||
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CD 1 | ||||
01. Late Night Conversation | 11. Ugly Stories | |||
02. Dressed Up Like Nebraska | 12. 1972 | |||
03. Invisble | 13. Love Vibrations | |||
04. Laughter | 14. Come Back (Light Therapy) | |||
05. Directions | 15. Rise | |||
06. 100M Backstroke | 16. Winter In The Hamptons | |||
07. 65 | 17. It's The Nighttime | |||
08. Under Cold Blue Stars | 18. My Love Is Gone | |||
09. Nothing Gives Me Pleasure | 19. Streetlights | |||
10. Feeling No Pain | ||||
CD 2 | ||||
01. Miserable South | 08. Flair | |||
02. A Night In | 09. Be On The Lookout | |||
03. A Song To Help You Sleep | 10. Cannot Talk | |||
04. Sad Eyes | 11. Christmas With Jesus | |||
05. Sunshine | 12. Camping In Copenhagen | |||
06. Michigan | 13. Princess On The Porch | |||
07. Suburban Sweetheart | ||||
Mit Josh Rouse, dem 1972 in Nebraska geborenen Singer-/Songwriter mit dem großen Pop-Herzen werden mich auf immer und ewig fröhliche Gedanken verbinden. Wohl nie werden meine beiden Töchter (damals gerade 7 und 10) und ich die ausgelassenen Tanzepisoden in unserem Wohnzimmer vergessen, die wir im Herbst 2003 inszenierten, während wir ein um's andere Mal Josh Rouses damaliges Album "1972" in angemessener Lautstärke hörten und zu Songs wie z.B. Comeback (Light Therapy) und Love Vibration einen Heidenspaß hatten. Nicht umsonst bezeichnet Josh selbst dieses Kapitel als sein fröhlichstes.
"1972" und und das zwei Jahre später erschienene "Nashville" werden wohl immer zu meinen Lieblingsalben gehören. Da hatte sich der Songwriter Rouse wohl zu seinen ersten Höhepunkten komponiert und gesungen.
Nach seiner Trennung von Rykodisc (nach dem "Nashville"-Album) und der Implementierung seines eigenen Labels 'Bedroom Classics' auf welchem mittlerweile das feine "Subtitulo" und "Country Mouse City House" als reguläre Alben erschienen sind, sah sich Rykodisc/Rhino wohl nun endlich genötigt eine Rouse-Retrospektive, ein sogenanntes 'Best-Of', zu kompilieren und damit einen Querschnitt durch Joshs Karriere zwischen 1998 und 2005 nachzuzeichnen. Ein sowohl schwieriges, aber letztlich auch musikalisch befriedigendes Unterfangen.
Schwierig insofern als Rouses Alben sicher weit mehr als nur läppische 19 Tracks böten, um ein 'Best-Of' zu kreieren, aber musikalisch dennoch befriedigend, weil eben diese 19 Lieder so wunderbar süffig reingehen, dass man dankbar sein muß, dass die Musikszene solche Künstler wie Josh Rouse immer noch hervorbringt. Ziemlich einzigartig in Stil und Eleganz, Ehrlichkeit, Offenheit und entwaffnender Herzenswärme. Gesegnet mit einem Talent, das unvergessliche Melodien mit einem ausgewogenen Sinn für Melancholie und Frohsinn paart und dabei niemals platt oder anmaßend klingt. Josh Rouse ist immer Josh Rouse. Diese Attitüde, diese Selbstreflexion, frei von jeglicher Prätention, tritt auch deutlich in den sehr lesenswerten Liner-Notes von niemand geringerem als Anthony DeCurtis (renommierter amerikanischer Musikkritiker) zu Tage, der Rouse in eigenen Worten sprechen lässt: "Jedes Mal wenn ich ein neues Album produzierte, versuchte ich, es vom Vorgänger deutlich abzugrenzen. Andauernd fasziniert mich ein anderer, neuer Musikstil, doch am Ende des Tages, egal wie eklektisch ich auch war, sind es meine Stimme und mein Sinn für Melodie, die die Dinge doch wieder zusammenhalten. Egal wie sehr du versuchst, die Dinge zu stilisieren, deine eigene Identität kommt immer wieder hervor. Am Ende stehst immer du selbst." Zutreffende Worte. Worte, die nicht unbedingt auf jeden Songwriter zutreffen, doch zumindest Josh Rouse bleibt der Prototyp des ehrlichen Songschreibers, der Herz und Verstand gleichermaßen berührt. Unverwechselbar. Neben Ron Sexsmith sicher einer der besten der letzten 10 Jahre.
"The Best Of Rykodisc", diese zudem sehr ansprechend als Digi-Pack aufgemachte Doppel-CD, birgt also eine Menge Schätze aus den Alben "Dressed Up Like Nebraska", "Home", der mit LAMBCHOPs Kurt Wagner eingespielten 1999er EP "Chester", dem 2002er "Under Cold Blue Stars"-Werk und den Glanztaten "1972" und "Nashville", das mit dem Titel Streetlights eins der schönsten Rouse-Songs ever zeitigt.
Ein weiteres Schmankerl hält CD 2 bereit, die mit den legendären, mittlerweile vergriffenen"Bedroom Classics Vol.1" aus dem Jahre 2001 aufwartet und weiterhin interessante Einsichten in Josh Rouses Kompositionstalent gewährt, insofern als teilweise unveröffentlichte Outtakes und Demos ans Licht der Öffentlichkeit geschoben werden. Mehr als nur eine Zugabe. Meisterlich. Und das alles zum Preis einer Einzel-CD. Da heißt es zugreifen, insbesondere wenn man Josh Rouse schon immer mal kennen lernen wollte.