Josh Ritter

Golden Age Of Radio

( English translation by Google Translation by Google )

CD-Review

Reviewdatum: 25.03.2004
Jahr: 2003

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Redakteur(e):

Frank Ipach


Josh Ritter
Golden Age Of Radio, Setanta Records, 2003
Josh Ritter  
Zack Hickman  
Jason Humphrey  
Darius Zelkha  
Produziert von: Darius Zelkha Länge: 42 Min 13 Sek Medium: CD
1. Come And Find Me7. Leaving
2. Me & Jiggs8. Other Side
3. You've Got The Moon9. Harrisburg
4. Lawrence, KS10. Drive Away
5. Anne11. Golden Age Of Radio
6. Roll On12. Song For Fireflies

Wieder mal ein neuer, hoffnungsvoller und mit viel Vorschußlorbeeren ausgestatteter Jungspund, der sich anschickt in die großen Fußspuren eines Dylan, Cohen oder Townes van Zandt zu stapfen.
Die Kritiker in den U.S.A. und insbesondere Irland sind hingerissen von diesem jungen, aber erstaunlichen reif wirkenden und wortgewandten Songpoeten.
Geboren wurde er als Sohn zweier Wissenschaftler, kaufte sich seine erste Gitarre in einem K-Mart-Supermarkt, besuchte artig das College und lauschte hingebungsvoll obengenannten Künstlern.

Intensives Touren durch die Folk-Clubs der Ostküste bescherte ihm eine recht ansehnliche Fangemeinde und so produzierte er mit einem Minimalbudget dieses erste, hier vorliegende Album "Golden Age Of Radio" bereits im Jahre 2001.
Seine in weiteren Konzerten erspielte Reputation brachte die Dubliner Indie-Band THE FRAMES auf den Plan, die ihn einluden, ihre Irland-Tour als support-act zu begleiten. Da das irische Publikum scheinbar einen Narren an Josh gefressen hat, entwickelte sich die Idee, Europa nun im Sturm zu nehmen.

In Ordnung, denn die sympathische Musik dieses 24-jährigen sollte auch in Deutschland ihre Anerkennung finden. Singer-Songerwriter kommen ja nie so richtig aus der Mode. Wenn sie gut sind bzw. das Talent aus allen Poren trieft, findet sich auch das interessierte Publikum ein.
Und Josh Ritter besitzt in der Tat das Talent, mit Worten zu jonglieren. Vermeidet er doch zielsicher sämtliche schlüpfrigen und abgegriffenen Klischees und meißelt seine Stories in bilderreiche Landschaften. Das erscheint für einen solch jungen Mann doch erstaunlich abgeklärt.

Die musikalische Umsetzung seiner Wortkaskaden hakt indes an der einen oder anderen Stelle, was aber hinsichtlich des Mini-Budgets absolut zu verzeihen ist. Es klingt logischerweise alles recht Lo-Fi, hie und da sind die Gitarren leicht verstimmt und der Sound-Mix ist nun auch nicht gerade das Gelbe vom Ei.
Aber egal! Das darf keine Rolle spielen, denn diese Schräglage lässt sich auf seinem kommenden Album ganz bestimmt ausmerzen. Was zählt ist seine Fähigkeit, die Texte in packende Melodien zu kleiden. Er versteht es, Emotionen zu transportieren. Meist schwankt er zwischen Melancholie und Hoffnung und grast auf den üppigen Weiden der Country, Folk und Pop-Landschaften.

Er verlässt sich zwar allzu offenkundig auf seine bereits oben erwähnten Vorbilder wie Cohen, Dylan oder Townes und besitzt sogar die Stirn in You've got the moon wie ein Abziehbild von Nick Drake zu klingen. Schon toll irgendwie, aber da muß Mr. Ritter, bei aller Liebe zu seinen Vorbilder, aufpassen nicht zu arg ins Epigonale wegzudriften. Ich bin mir sicher, dass dies bereits mit seinem zweiten Album geschehen wird. Denn auf einer solch soliden Basis kann man aufbauen. Zumal das Wort Langeweile in Ritters Wortschatz keine wirkliche Chance bekommt und somit ist er einigen Kollegen schon einen Schritt voraus.

Frank Ipach, 25.03.2004

 

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