Joseph Parsons Slaughterhouse Live, Blue Rose Records, 2009 |
Joseph Parsons | Vocals, Acoustic & Electric Guitars | |||
Ross Bellenoit | Electric Guitar, Lap Steel, Vocals | |||
Freddie Lubitz | Bass, Vocals | |||
Sven Hansen | Drums, Vocals | |||
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CD 1 | ||||
01. Sun Gonna Shine | 06.Children In The Sun | |||
02. King Of Baltimore | 07. Tell Me Hello | |||
03. Taken By Surprise | 08. Sitting On Top Of The World | |||
04. Sky Boys | 09. Heavens Above | |||
05. Shades Of Grey | 10. Myriad Of Things | |||
CD 2 | ||||
01. Good Or Bad | 07. Memories | |||
02. First Sight | 08. Another Way Round | |||
03. Dume Room | 09. Falling | |||
04. Shine | 10. What's Going On | |||
05. Skipping Stone | 11. No Disguise | |||
06. Crocodile | ||||
Wer das große Vergnügen hatte, Joseph Parsons samt Band im vergangenen Herbst 2008 auf unseren Bühnen erleben zu dürfen, wird wahrscheinlich ohne zu zögern zu diesem Live-Doppelabum greifen, das die enorme Klasse und bezaubernde Musikalität dieses gemischten Vierers Ein zu Eins abbildet.
Denjenigen, die den sympathischen 45-jährigen Amerikaner noch gar nicht wirklich wahrgenommen haben, oder ihn bisher womöglich als zu zart beseitet oder zu weichgespielt einordneten, sei gesagt, dass die Songauswahl auf "Slaughterhouse" und insbesondere die Art der Band-Arrangements sich bestens dazu eignet, dem Parsons'schen Oeuvre ein paar neue und interessante Facetten abzugewinnen. Die Titelauswahl, die sich hauptsächlich auf Tracks der letzten paar Studioalben kapriziert und mit einem tollen Cover des Marvin Gaye-Klassikers What's going on aufwartet, lässt zwar keinen Zweifel daran, dass Parsons Handschrift dem durchaus eingängigen, mal schwärmerischen, mal bittersüßen Popsong im Roots-Gewand zugeneigt ist, innerhalb des Konzertsettings jedoch enorm Fahrt aufnimmt, mit liebenswerten Ecken und Kanten für eine kraftvolle Ausstrahlung sorgt und jederzeit genügend Raum für instrumentale Feinheiten lässt (besonders erwähnenswert die großartige Saitenarbeit des amerikanischen Gitarristen und Lap Steelers Ross Bellenoit), die im Zuge der Studioaufnahmen häufig auch schon mal dem radiokompatiblen Gesamtsound zum Opfer fallen.
Wie es sich für ein ordentliches Live-Album gehört, hinterlässt "Slaughterhouse", auch in den zurückgenommenen und leiseren Phasen, wenn Parsons z.B. solo-akustisch brilliert, einen kraftstrotzenden und selbstbewussten Eindruck, der sich insgesamt im Gefüge des gut aufeinander abgestimmten Quartetts um so mehr bestätigt (die fabelhaften Harmony-Vocals dürfen hier nicht unerwähnt bleiben). Bei der Joseph Parsons Band läuft alles rund und reibungslos. Dass sich Mr. Parsons zur Ausgestaltung seines klassischen Songmaterials u.a. auch auf zwei deutsche Musiker stützt, als da wären Sven Hansen an den Drums und Freddie Lubitz am Bass, erfreut um so mehr und zeigt Josephs innige Verbundenheit mit dem Heimatland seines Stammlabels Blue Rose Records, bei dem er seit gut 11 Jahren ein solides zu Hause findet.
Die vorzüglich von Andy Horn in einem satten Sound aufgezeichneten Live-Aufnahmen aus dem 'Altes Schlachthaus' (Schwäbisch Hall) vom 22. Oktober 2008 beweisen ganz ohne Zweifel, dass sich die Joseph Parsons Band seinerzeit im Zenit ihres Konzertschaffens befand und verdeutlichen einmal mehr, dass die sogenannten kleinen Club-Konzerte, den überteuerten Mega-Events in Sachen Charme und Wohlfühlfaktor einiges voraus haben.