Joseph Parsons

Dortmund, Subrosa, 17.05.2005

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Konzertbericht

Reviewdatum: 17.05.2005

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Redakteur(e):

Frank Ipach


Dortmund, Subrosa, 17.05.2005

Es stand mal wieder eine Premiere an für den unverbesserlichen HoM-Handlungsreisenden Frank I. Dank Kollege Jan Janssen vom holländischen "Real Roots Café" führte mein Weg nach Dortmund ins 'Subrosa'. Die Heimat des BVB und des einen oder anderen leckeren Bieres gehörte bislang nicht in mein Konzert-Koordinatensystem, erwies sich aber als liebenswert verschrobenener Schuppen mit dem Charme einer altehrwürdigen Eckkneipe, die nur so vor Musik- und Fussball-Memorabilia wimmelte und einem weiteren Besuch nichts entgegenzusetzen hatte. Es bräuchte wohl einen gesondert verfassten Bericht, um das recht eigenwillige Interieur des 'Subrosa' zu beschreiben. Die Stilbrüche im Einrichtungskonzept sind derart aberwitzig, dass es schon fast wieder einem Hauch von Genialität gleichkommt.

Joseph Parsons Die Bühne, nicht grösser als ein Jugendzimmer, erlaubte den Musikern natürlich keine grossen Sprünge, sondern verlangte vielmehr ein reduziertes Equipment und die Beschränkung aufs Wesentliche. So zwängte sich der Drummer Matt Muir mit seinem Spar-Schlagzeug in die linke Ecke, der E-Gitarrist Jim Miades pflanzte sich sitzenderweise an den vordersten Bühnenrand und dahinterstehend der Bassist Kevin Hanson, der übrigens einen völlig abgefahrenen 63'er Fender Jazz-Bass mit himmelschreiender Flower-Power-Bemalung sein Eigen nennt. Joseph Parsons, als Sänger und Akustikgitarrist, nahm mit einem Barhocker am rechten äusseren Bühnenrand Platz und freute sich zusehends über die volle Hütte. So um die 60 oder 70 Leute drängten sich wohl im schlauchförmigen Schankraum des verräucherten 'Subrosa'.

Joseph Parsons Da hatte es Parsons-Kumpel und HARDPAN-Weggefährte Terry Lee Hale als sogenannter Opening Act schon etwas besser. Er verteilte neben sympathischem Lächeln noch den einen oder anderen musikalischen Blumenstrauss, den er mit heiteren Anekdoten aus seiner Heimatstadt Seattle umrankte. So erzählte der Nordstaatler in eher texanischer Troubadour-Manier über rettende Engel in verregneten Nächten und das unglaubliche Glück in einem Zimmer mit zwei Fenstern zu leben. Sehr unterhaltsame Performance.

Joseph Parsons Die langweilige Umbaupause entfiel, als Terry Lee Hale für seinen Buddy Joseph Parsons die Bühne räumte und einem weiterhin gemütlichen und intimen Abend den Weg bereitete. Insbesonders die erste Hälfte des Auftritts verströmte die entspannende Atmosphäre eines Unplugged-Gigs alter Schule. Der Drummer sehr zurückgenommen und ohne Firlefanz, der Bassist trottete beharrlich seines Weges und Joseph Parsons fungierte als Überbringer der frohen Kunde, dass ein Song nicht unbedingt viel mehr braucht als eine fesselnde Stimme und ein paar vernünftige Akkorde. Jim Miades an der E-Gitarre sorgte indes für die belebenden Spannungsmomente, indem er mit allerlei Effektpedalen die Songs verzierte und ausmalte. Seine Fingerfertigkeit bewies er nicht nur durch das eine oder andere mit Szenenapplaus bedachte Solo, sondern auch durch einfühlsames und interessantes Ensemblespiel.

Joseph Parsons Welche Lieder standen auf dem Programm ? Nun, wie nicht anders zu erwarten ein Grossteil der aktuellen "Vagabond Tales"-Platte, mit Highlights wie das funky Shot of will, das auch ohne E-Piano eine gute Figur abgab, das verzweifelt schwebende Mighty high oder auch der knackende Rocker Crocodile. Natürlich auch ein paar ältere Titel aus der "5 a.m."-Zeit und Erinnerungen an Josephs Bandprojekt 4 WAY STREET, wobei deren ergreifendes Sister Moon einen sehr intensiven Eindruck beim Auditorium erzielte.
Terry Lee Hale schnappte sich zwischendurch bei Crocodile noch mal den Blumen-Bass und unterstütze die Herrschaften später im Zugabenteil ebenfalls bei der wunderbaren CCR-Reminiszenz Who'll stop the rain, die für wohlige Schauer sorgte.
Den krönenden Abschluss eines stimmungsvollen Abends bildeten Joseph und Terry Lee mit ihrer HARDPAN-Nummer No disguise und dem ultimativen Schlusstitel Silence, den Parsons ohne jegliche Mikrofonie ganz rein und pur ins dankbar und still lauschende Publikum säuselte.
Applaus!

Frank Ipach, 19.05.2005

 

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