Joseph Parsons

Heavens Above

( English translation by Google Translation by Google )

CD-Review

Reviewdatum: 13.09.2008
Jahr: 2008

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Redakteur(e):

Frank Ipach


Heavens Above, Blue Rose Records, 2008
Joseph ParsonsVocals, Acoustic & Electric Guitars
Devin GreenwoodBass, Hammond B3, Piano, Lap Steel, Percussion
Ross BellenoitElectric & Acoustic Guitars, Piano, Lap Steel, Accordion, Wurlitzer Piano, Ukulele
Ivan FunkDrums, Fender Rhodes Piano
Emiliana Zeitlyn, Elliott MurphyVocals
Eliza JonesBacking Vocals
Aino SoderheimClarinet
Jon ThompsonTenor Sax
Carlos Santiago, Maura Deberardinis, George Burton, Maura DwyerStrings
Produziert von: Devin Greenwood Länge: 47 Min 44 Sek Medium: CD
01. Heavens Above07. Sky Boys
02. Shades Of Gray08. Tell Me Hello
03. Sitting On Top Of The World09. Dume Room
04. Anyone10. Falling
05. Children In The Sun11. Sympathy
06. Skipping Stone12. I Saw You

Joseph Parsons, der sympathische Amerikaner, der seinen Lebens-und Wirkungskreis mittlerweilen komplett in Europa eingerichtet hat, legt mit dem ambitionierten "Heavens Above" schon sein siebtes Soloalbum vor und enttäuscht auch dieses Mal in keinster Weise. Seit immerhin zehn Jahren veröffentlicht Joseph seine Platten beim deutschen Roots-Vorzeige-Label Blue Rose und hat bislang mit unterschiedlichsten Facetten großer Songkunst überzeugt.

"Heavens Above" bildet da keine Ausnahme, obwohl mich das Album beim allerersten Hördurchgang nicht überzeugt hat, weil es mir ein wenig zu catchy, zu offensichtlich wohlklingend und geschmeidig vorkam. Das änderte sich im Laufe der Wochen allerdings dramatisch zum Positiven.

Mr.Parsons verfügt nun mal über diese schmeichelnd weiche Singstimme und verwandelt seine Songs zwangsläufig in sanftmütige Streicheleinheiten, die dich einerseits liebevoll tröstend umarmen und dich in Sicherheit wiegen, dich andererseits mit einem lebensfrohen Lächeln und strammen Schrittes hinaus an die funkelnde Sonne zerren, um dir die trüben Gedanken aus dem Kopf zu pusten. Joseph Parsons zeigt sich also auf seinem neuen Album erneut als Meister der großen Gefühle.

Zwölf emotionsgeladene Songs, die oftmals recht melancholisch daherkommen und zeitweise mit ungewohnt großem Pomp überraschen -da baden die Arrangements z.B. in satten Streichermeeren oder räkeln sich in gewieften Bläsersätzen- bilden ein popmusikalisches Glanzlicht erster Güte. Der melancholische Anstrich des Albums ist u.a. Josephs traurigem Verlust seines Vaters geschuldet, den er in seinen Lyrics zu verarbeiten sucht.

Auf "Heavens Above" spürt man nicht mehr allzu viel von Parsons roots-orientierter Vergangenheit, da wird alles zu berührenden und sehr erwachsenen Pop-Songs, geht tatsächlich in eine Richtung, die an Stars wie David Gray oder Marc Cohn erinnert. Stattete man den Songkünstler Parsons mit dem satten Promotionbudget einer weitsichtigen Major-Company aus (die allerdings sehr rar gesät sind) könnte sich dieses Album mit Sicherheit zig Tausende Freunde in sämtlichen europäischen Haushalten erspielen. Zwölf Songs, kein Ausfall, sondern ein potenzieller Radiohit nach dem anderen. Sänge den Titelsong Heavens above z.B. ein gewisser Michael Stipe, könnte sich Parsons auf die Schulter klopfen lassen und grinsend die Tantiemen einstreichen. Den bereits vom letztjährigen Duo-Album PARSONS THIBAUD bekannten Titel Skipping stone transferiert Parsons mit Hilfe seines umsichtigen Produzenten Devin Greenwood (Norah Jones, Amos Lee) vom reduzierten Folksong in eine glücklich tänzelnde Hymne für liebestrunkene Heimkehrer. Derartige Songs könnte man durchaus in einem Hollywood-Film als Soundtrack unterbringen. Doch letztlich verbuchen die Radiohits solche Krampen wie z.B. James Blunt. Ich weine dann still und leise in mein Kissen und tröste mich mit zauberhaften Oden wie Anyone (wunderschön hier der Harmony-Gesang von Emiliana Zeitlyn) und Children of the sun, wo sich eine herzzerreissende Lap-Steel, ein tröpfelndes Klavier, regennasse Streicher und ein nebliges Klarinette/Saxofon-Gespann gemeinsam auf die Reise begeben und der verflossenen Jugendliebe zuwinken. So sentimental, so schön.

"Heavens Above" hat das Zeug zum Seelentröster, steht als reifes und ausgewogenes Album sicherlich an der Spitze aller Parsons Veröffentlichungen. Große Klasse.

Wer Joseph Parsons demnächst 'live in concert' erleben möchte, kann sich anhand unseres Hooked On Music Tourkalendars schon mal den Termin seiner Wahl vormerken.

Frank Ipach, 13.09.2008

 

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