Live At Montreux 1999, Eagle Vision, 2008 | ||||
Jonny Lang | Vocals, Guitar | |||
Bruce McCabe | Keyboards, Piano | |||
Paul Dietholm | Guitar | |||
Doug Nelson | Bass | |||
Billy Thommes | Drums | |||
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01. Still Rainin' | 06. The Levee | |||
02. Good Morning Little Schoolgirl | 07. Breakin' Me | |||
03. A Quitter Never Wins | 08. Lie To Me | |||
04. Right Back | 09. Rack 'Em Up | |||
05. There's Gotta Be A Chance | ||||
Wenn einem als Teenie schon so große Aufmerksamkeit zuteil wird, man mit seinem Debutalbum (1995/"Smokin'") eine Major-Firma ködert, die dann zwei Jahre später (1997) das megaerfolgreiche Folgealbum "Lie To Me" veröffentlicht, man schließlich mit Superstars wie den ROLLING STONES oder B.B. King gemeinsam die Bühne teilt, dann muss man schon aufpassen nicht abzuheben. Dem 1981 in North Dakota geborenen Jonny Lang scheint das tatsächlich gelungen zu sein. Er produziert weiterhin regelmäßig seine Alben, hat für sich selbst den Begriff des Blues etwas erweitert und sprang bei seinem letzten Album ("Turn Around") auf den Funky-Gospel-Soul-Pop-Zug auf und dankt dem Lieben Gott, geht aktuell in seiner Heimat wieder auf Tour und scheint nebenher auch sein Privatleben im Griff zu haben. Keine bekannten Exzesse, keine Drogengeschichten, das ist doch schon mal was ...
Damals, 1999 in Montreux, stand er quasi mitten im brennenden Mittelpunkt seiner noch jungen Karriere, spielte Blues und Blues-Rock der üblichen Art, wie ihn auch zu dieser Zeit schon zahlreiche andere Saitenvirtuosen auf ähnlich eindrucksvolle Art und Weise zelebrierten, aber aufgrund fehlender Medienpräsenz nicht die große Aufmerksamkeit wie Lang für sich verbuchten. Jonny hatte eben das große Glück als hochtalentierter Teenie, der sich zudem einem verknöcherten Thema wie dem Blues widmete, etwas Besonderes, etwas Spezielles zu sein.
Ohne Zweifel besitzt Jonny Lang großes Talent, als Gitarrist und gerade auch als Sänger (was sich in stark verbesserter Form auf seinem aktuellen Studioalbum nachhören lässt), spielt seine Joker auf der Schweizer Bühne mit hitziger Energie aus, lässt seine Gitarre schreien und winseln, setzt auch seine älteren Mitmusiker ganz generös in Szene und gewährt ihnen prickelnde Solopassagen, wobei der Pianist Bruce McCabe eine verdammt gute Figur abgibt. Doch im Mittelpunkt bleibt stets der wie aufgedreht wirkende Jonny-Boy, der grimassiert und sich windet und jeden Ton durchlebt. Ja, das war schon eine kochende Truppe, damals im Sommer 1999.
Wer auf meist krachenden Blues-Rock der konventionellen Art steht, sollte an diesem Gig seinen Gefallen finden.