Jon Langford

Gold Brick

( English translation by Google Translation by Google )

CD-Review

Reviewdatum: 16.04.2006
Jahr: 2006

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Jon Langford Homepage



Redakteur(e):

Frank Ipach


Jon Langford
Gold Brick, ROIR Records, 2006
Jon Langford Vocals, Guitars
John Rice Guitars, Mandolin, Dobro
Pat Brennan Piano, Organ
Dan Massey Drums
Alan Doughty Bass, Backing Vocals
Jean Cook Violin
Produziert von: Jon Langford & Ken Sluiter Länge: 39 Min 36 Sek Medium: CD
1. Little Bit Of Help7. Gold Brick
2. Workingman's Palace8. Salty Dog
3. Invisible Man9. Gorilla & The Maiden
4. Buy It Now10. Dreams Of Leaving
5. All Roads Lead Back To Me11. Tall Ships
6. Anything Can Happen12. Lost In America

Man muss sich schon ein wenig Zeit nehmen (doch die bleibt uns in dieser Rezension wohl kaum), um sich mit der seit dreissig Jahren währenden Karriere des Jon Langford zu beschäftigen. Das Wörtchen 'vielbeschäftigt' trifft wohl auf das Gründungsmitglied der britischen Punklegende MEKONS absolut zu.
Die Ultrakurzfassung lautet so: Nach seinen Punkjahren in England siedelte der Waliser Langford zu Beginn der Neunziger nach Chicago um, formierte die WACO BROTHERS, spielte mit den PINE VALLEY COSMONAUTS und erkundete die weiten Felder des 'Alternative Country' und wurde innerhalb der Chicago-Community so eine Art Mentor für allerlei Nachwuchsmusiker, während er sich stets im Dunstkreis des Chicagoer Labels Bloodshot Records tummelte, das schließlich auch noch sein letztes Soloalbum "All The Fame Of Lofty Deeds" (2004) unter die Leute brachte.

Für sein jetzt vorliegendes drittes Soloalbum, "Gold Brick", kehrte Langford zurück in den Schoss des Plattenlabels (ROIR), welches in den späten Achtzigern das "New York"-Album der MEKONS veröffentlichte. Langford holte sich seine alten Kumpanen John Rice und Pat Brennan von den PINE VALLEY COSMONAUTS ins Studio und vertraute auf die kompetente Hilfe seiner WACO BROTHERS, Alan Doughty, Jean Cook und Dan Massey.
Verschrieb sich Langford auf seinem letzten Werk ("All The Fame Of Lofty Deeds") noch einer schwer amerikanisch beeinflussten Sorte rauer und scharfkantiger Country-Songs, wirkt sein neuester Output musikalisch viel weicher, runder und geglättet. Rastlose Aussreiser wie All roads lead back to me bestätigen nur die Regel. Die instrumentale Ausstattung, sprich die Arrangements, fliessen ansonsten meistenteils üppig und gefällig dahin. Doch keine Angst, Langford badet deswegen noch lange nicht im Mainstream. Kein Gedanke. Man trifft wie selbstverständlich auf glitzernde Pianoläufe und silbrige Gitarrenakkorde und versinkt stellenweise in einem Meer von Streichern.
Langford besann sich offensichtlich auf seine britischen Folk-Wurzeln, segelte in Gedanken wohl öfters entlang der englischen Steilküste und verquirlte das Ganze mit seinen tiefsinnigen und faszinierenden Wortgemälden. Langfords Kunst liegt darin, seine zweifelnden und stetig suchenden Charaktere in reich bebilderte Textentwürfe zu platzieren. Das hat mit der üblichen Allerweltslyrik wenig zu tun und steht für sich. So entwickeln die zehn Titel, trotz aller vordergründigen Gemächlichkeit eine geradezu beschwörende Wucht.
Wie auch auf seinem letzten Album nimmt sich Langford auf "Gold Brick" auch einer PROCOL HARUM-Nummer an und drapiert das wunderbare Salty dog ganz tadellos in die Kette seiner selbstkomponierten Perlen.

Jon Langford zeigt sich auf seinem neuen Album "Gold Brick" einmal mehr als unverwüstlicher und nachdenklicher Zeitgenosse, fügt seinem künstlerischen Schaffen eine weitere, höchst angenehme Facette hinzu, zelebriert einen Haufen voller bleibender Melodien und festigt seinen Platz in den oberen Rängen der Sympathieskala.

Frank Ipach, 16.04.2006

 

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