Something Real, Eigenvertrieb, 2007 | ||||
Jon Fox | Guitar, Vocals | |||
Ronald Radford | Guitars | |||
Tim Lawter | Bass | |||
Ricky Overby | Drums | |||
Steve Keeter | Piano, Organ | |||
Gäste: | ||||
Dave Fox | Organ, Wurlitzer | |||
Mike Rogers | Vocals | |||
Rusty Milner | Guitar | |||
Casey Culbruthe | Drums | |||
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1. Hollywood Syndrome | 7. I Don't Understand | |||
2. Taneytown | 8. Watch The World Go By | |||
3. West Virginia | 9. Lonely Street | |||
4. Something About The West | 10. Where I Belong | |||
5. Viking Story | 11. Nashville Syndrome | |||
6. Take My Hand | ||||
"Something Real", Jon Fox' Debutalbum steht knietief in der Tradition seiner musikalischen Vorbilder. Im weiteren Sinne sind dies die guten, alten Southern-Rock Bands wie LYNYRD SKYNYRD, MARSHALL TUCKER BAND und OUTLAWS. Natürlich geht es auf diesem ehrenwerten Erstling des Wahltexaners Fox, der gerne auch Chris Knight, Tom Petty und CCR als Referenzen nennt, um altbekannte Song-Patterns, raue E-Gitarren, gelegentliches Honky-Tonk-Piano, energische Vocals (die allerdings nicht immer überzeugen) und vehemente Kritik an so mancherlei Mißstand in seinem Heimatland. Fox echauffiert sich z.B. in West Virginia über die Armut der dortigen Bevölkerung, deren Ausweglosigkeit und die Flucht in eine drogenverseuchte Realität, ätzt in Hollywood Syndrome über das amerikanische Gegenstück zu DSDS, American Idol, verurteilt die meist talentfreie und mediengesteuerte Gier nach Ruhm und Geld und zieht sich, ganz der integre Independant-Musiker, in seinen Elfenbeinturm zurück, lässt seine zergelnde Sologitarre sprechen, feuert munter Southern-Rock-gesättigte Lead-Gitarren in die Menge. Viking story donnert z.B. recht rüpelhaft über die verzerrten Jagdgründe.
Der ehemalige Lastwagenfahrer Jon Fox führt den Southern-Rock keineswegs über die Klischeegrenze hinaus, das schaffen ja selbst die altbewährten Haudegen nicht mehr, aber er pflügt sich recht selbstbewußt sein eigenes kleines und durchaus früchtetragendes Feld, so dass die stets auf Nachschub lauernden Fans dieses Genre durchaus Gefallen finden sollten. Immerhin verweist diese Scheibe auf zehn Eigenkompositionen und nur einen Coversong, Steve Earles Taneytown. Dass auch noch namhafte Gäste, wie Tim Lawter und Rusty Milner von der MARSHALL TUCKER BAND mitmischen, zeugt sicher von Fox' Ehrerbietung an tradierte Werte.
Wunderdinge sind von einem ehrlichen Handwerker wie Jon Fox nicht zu erwarten, doch er weiß nur zu gut, wie man den gröbsten Hunger stillt, setzt verbissen auf die altbewährten Rezepte, die meistenteils sogar recht ordentlich funktionieren.
"Something Real" präsentiert sich also keineswegs als Enttäuschung, sondern in weiten Teilen als eine zünftige Angelegenheit, der man Herzblut und ehrliches Handwerk absolut anhören kann. Um sich als Geheimtipp zu etablieren, fehlt es der Band wohl noch ein wenig an persönlicher Note, doch im Grunde entwickelt sich dieses Debut als genau das, was es vorgibt zu sein: "Something Real". Kostproben findet man bei CD Baby und MySpace.com.