Johnny Winter

True To The Blues - The Johnny Winter Story

( English translation by Google Translation by Google )

CD-Review

Reviewdatum: 11.03.2014
Jahr: 2014
Stil: Texas Blues, Rock

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Redakteur(e):

Epi Schmidt


Johnny Winter
True To The Blues - The Johnny Winter Story, Sony Music, 2014
Johnny WinterVocals, Guitar, National Steel Guitar, Harmonica, Mandolin
Tommy Shannon, Jerry Jemmott, Willie Dixon, Randy Hobbs, Dan Hartman, Charles Calmese, Johnny B. Gayden, I.P. Sweat, Jeff Ganz, Donald "Duck" DunnBass
"Uncle" John Turner, John Cresci, Bobby Caldwell, Randy Z, Richard Hughes, Chuck Ruff, Willie "Big Eyes" Smith, Tom Compton, Bobby Torello, Casey Jones, Jim KeltnerDrums
Michael Bloomfield, Floyd Radford, Bob Margolin, Pat Rush, Steve Cropper, Paul Nelson, Vince Gill, Derek TrucksGuitar
Al Kooper, Booker T. JonesOrgan
Paul Harris, "Pinetop" Perkins, Ken Saydak, Dr. JohnPiano
Walter "Shakey" Horton, James CottonHarp
Edgar WinterKeyboards, Saxophone, Vocals
Rick DerringerVocals, Guitar
Muddy WatersVocals, Guitar
Produziert von: Jerry Rappaport (Compilation) Länge: 268 Min 52 Sek Medium: CD
Disc 1:
01. Bad Luck And Trouble09. Leland Mississippi Blues (Live At Woodstock)
02. Mean Town Blues10. Memory Pain
03. Mike Bloomfield's Introduction Of Johnny Winter (Live At The Fillmore East)11. Highway 61 Revisited
04. It's My Own Fault (Live At The Fillmore East)12. Miss Ann
05. Im Yours And I'm Hers13. Hustled Down In Texas
06. Mean Mistreater14. Black Cat Bone (Live At The Royal Albert Hall)
07. Dallas15. Johnny B. Goode (Live At The Royal Albert Hall)
08. Be Careful With A Fool
Disc 2:
01. Eyessight To The Blind ILive At Atlanta Pop - Previously Unrealeased)07. On The Limb
02. Johnny Winter's Intro ILive At Atlanta Pop - Previously Unrealeased)08. It's My Own Fault (Live)
03. Prodigal Son ILive At Atlanta Pop - Previously Unrealeased)09. Jumpin' Jack Flash (Live)
04. Mean Mistreator ILive At Atlanta Pop - Previously Unrealeased)10. Good Morning Little School Girl (Live At The Fillmore East)
05. Rock And Roll Hoochie Koo11. Mean Town Blues (Live At The Fillmore East)
06. Guess I'll Go Away
Disc 3:
01. Still Alive And Well09. Rock And Roll People
02. Rock Me Baby10. Harlem Shuffle (Live, with Edgar Winter)
03. Rock & Roll11. Bony Moronie (Live)
04. Rollin' 'Cross The Country12. Roll With Me (Live)
05. Hurtin' So Bad13. Tired Of Tryin'
06. Bad Luck Situation14. TV Mama
07. Self Destructive Blues15. Walkin' Thru The Park
08. Sweet Papa John16. I Done Got Over It (Live, with Muddy Waters & James Cotton)
Disc 4:
01. One Step At A Time09. Mojo Boogie
02. Honest I Do10. Stranger Blues (Live)
03. Nickel Blues11. Illustrated Man
04. Talk Is Cheap12. Hard Way
05. Wolf In Sheep's Clothing13. Highway 61 Revisited
06. Bon Ton Roulet14. Maybellene (Featuring Vince Gill)
07. Don't Take Advantage Of Me15. Dust My Broom (Featuring Derek Trucks)
08. Master Mechanic

Gerade erst hat uns die Wiederveröffentlichung von Bob Dylans “30th Anniversary Concert Celebration” vor Augen geführt, was für ein toller Gitarrist Johnny Winter ist. Zweifelsohne gehört er zu den Highlights eines darum nicht gerade armen Programmes.
Vor wenigen Tagen wurde er - einer der größten Rock- und Blues-Gitarristen aller Zeiten - 70 Jahre alt: Johnny Winter!
Grund genug, für Sony Music ihn und seine außergewöhnliche Karriere und Leistung mit dieser 4-CD-Box zu würdigen, die 57 Songs aus seinem gesamten Schaffenszeitraum enthält.
Darunter auch einige rare oder gar unveröffentlichte Stücke. Den richtigen Titel, so denke ich, hat man mit „True To The Blues“ auch gefunden, denn der Texaner hat sich um diese Musikrichtung verdient gemacht, wie kaum ein zweiter – weißer – Gitarrist. Ausgerechnet ein spindeldürrer, bleicher, weißhaariger Gitarrist, bewaffnet mit einer Gibson Firebird, als Aushängeschild des “White Boy Blues“? Gerne als Antwort auf das britische Blues-Dreigestirn um Clapton, Page und Beck gepriesen, war und blieb Winter dem Blues zeitlebens mehr verbunden als diese Kollegen. Bezeichnend, dass ausgerechnet diese Drei nicht bei den zahlreichen Würdigungen, im wirklich sehr schön gemachten Booklet, zu finden sind?
Nun die Riege der Stars mit ihren lobenden Worten ist auch so lange genug und außergewöhnlich auch, denn einen Joe Satriani, einen Ace Frehley oder auch einen Charlie Daniels hätte ich darunter wohl kaum erwartet.

Aber sie haben alle recht, denn welcher herausragender Musiker Winter war und ist, wird auf diesen vier Scheiben wieder mal überdeutlich. Aus praktisch jedem Album gibt’s ein paar Tracks. Beginnend natürlich mit “The Progressive Blues Experiment“ und den Songs Bad Luck And Trouble und Mean Town Blues, die bereits die fundierte Spielweise und den Esprit Johnny Winters verdeutlichen. Gerade der zweite Song sollte noch lange ein Standart und Highlight in Winters Bühnenprogramm bleiben. Ebenso blitzt bereits die fantastische Slide-Technik des Gitarristen auf, der alsbald als eine der besten und einflussreichsten (Slide-) Gitarristen aller Zeiten gelten sollte.
Das ahnte wohl auch schon Mike Bloomfield, dessen Ansage zum Gastauftritt Winters im Filmore East hier zu hören ist. In dem über 10-minütigen, folgenden, It’s My Own Fault fliegen den auch alsbald die Funken über die Bühne, obwohl es ja eigentlich ein – wundervoll von Al Kooper Orgel getragener – Slow-Blues ist.
Gerne mag ich dann auch Eddie Van Halen beipflichten, der Be Careful With A Full so beeindruckend findet. Das trifft aber auf alle Titel hier zu.
Dass der Namen Clapton da manchmal gefallen ist, liegt sicher auch daran, dass beide Gitarristen den großen B.B. King zu ihren Haupteinflüssen zählen.
Als Anschauungslied sei hier von der zweiten CD die Lead-Gitarrenarbeit in Prodigal Son genannt. Mir persönlich fällt – gerade bei den Live-Songs – sehr häufig Rory Gallagher ein. Als Beispiel gleich das folgende Mean Mistreator und die Southern-Wurzeln scheinen wohl mit am deutlichsten in On The Limb durch.

Es ist schade, dass die Zusammenarbeit mit Rick Derringer vergleichsweise kurz blieb, aber immerhin schenkte sie uns so geile Live-Alben wie “Johnny Winter And/Live“ und Johnny sollte weitere fruchtbare Verbindungen eingehen. Etwa mit seinem Bruder Edgar – wir hören die beiden hier u.a. mit Harlem Shuffle (denke da hat Mick genau hingehört) - , oder Muddy Waters, bzw. dessen Band, auf “Nuthin’ But The Blues” (gleich vier Titel gibt’s aus diesen Tagen) und letztlich endet diese Box mit den beiden beeindruckenden Kollaborationen mit Derek Trucks bei Dust My Broom und Vince Gill bei Maybellene.
Davor sind noch etliche Tracks zu finden, die belegen, dass Winter auch in den 80er und 90er Jahren immer verdammt gute Arbeit abgeliefert hat, die oftmals übersehen, bzw. überhört wurde.
Also wer als Blues-Liebhaber bei Mojo Boogie, vom Album “3rd Degree“ keine Gänsehaut bekommt, dem kann man wohl nicht mehr helfen. Ja, und natürlich findet sich hier auch jene geniale Version von Highway 61 Revisited aus oben genanntem Bob Dylan Tribute-Konzert. Dazu die Perlen aus Woodstock, vom Atlanta Pop Festival, aus dem Filmore East und der Royal Albert Hall – und natürlich aus seinen Alben und der tollen Karriere Johnny Winters.
„True To The Blues – The Johnny Winter Story“ würdigt den Texas Gunslinger in absolut angemessener Weise und untermauert den Status, den er nicht nur in Fachkreisen längst hat. Vielleicht passen da Sonny Landreth’ Worte aus dem Booklet als Abschluss am besten:
“Johnny Winter is my favorite blues rock hero of all time. He’s a true legend in a class of his own”. Punkt.

Epi Schmidt, 08.03.2014

 

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