Titel |
---|
Blood, Sweat And Tears: |
01. The Legend Of John Henry‘s Hammer |
02. Tell Him I‘m Gone |
03. Another Man Done Gone |
04. Busted |
05. Casey Jones |
06. Nine Pound Hammer |
07. Chain Gang |
08. Waiting For A Train |
09. Roughneck |
Now Here‘s Johnny Cash: |
10. Sugartime |
11. Down The Street To 301 |
12. Life Goes On |
13. Port Of Lonely Hearts |
14. Cry, Cry, Cry |
15. My Treasure |
16. Oh, Lonesome Me |
17. So Doggone Lonesome |
18. You‘re The Nearest Thing To Heaven |
19. Story Of A Broken Heart |
20. Hey Porter |
21. Home Of The Blues |
Bonus Tracks: |
22. (There‘ll Be) Peace In The Valley |
23. Pick A Bale Of O‘ Cotton |
24. Send A Picture Of Mother |
25. You Tell Me |
26. Thanks A Lot |
27. Luther Played The Boogie |
28. Goodbye Little Darling |
Musiker | Instrument |
---|---|
Johnny Cash | Lead Vocals, Guitar |
Luther Perkins | Guitar |
Bob Johnson | Guitar, Banjo |
Marshall Grant | Bass |
Bill Pursell | Piano |
W.S. Holland | Drums |
Anita Carter | Vocals |
Maybelle Carter | Autoharp |
The Carter Familiy | Background Vocals |
In der Karriere von Johnny Cash gab es so viele Phasen, wie wohl kaum bei einem anderen Künstler. Und nahezu überall war er überzeugend. Schön in den 80ern, da war wohl nicht alles so toll, aber die ersten Jahrzehnte waren zweifellos beeindruckend. Wie einige Kollegen begann bei Sam Phillips‘ Sun Records und erntete erste Lorbeeren. Wie bei seinen Label-Kollegen (unter anderem Elvis Presley) winkten irgendwann die großen Firmen mit dem Geldscheinbündel und Phillips konnte die Musiker nicht mehr halten. Mündete das bei Elvis leider recht bald in eine meist zweifelhafte Filmkarriere, mit den entsprechenden Soundtracks, interessierte sich Cash immer mehr für die amerikanische Geschichte und da vor allem für die, die es nicht zu Ruhm und Reichtum gebracht haben und/oder ausgebeutet wurden. Das wurden dann meist kleine Hörspiele mit gesprochenen Texten zwischen den Songs. Das war 1960 auf “Ride This Train“ schon so und später, 1964, auf “Bitter Tears“ ähnlich.
Auf diesem Sampler hier, dem Aufdruck nach auf 500 Exemplare begrenzt, finden wir zum einen das Album “Blood, Sweat And Tears“, von 1962, auf dem Cash sich mit dem Eisenbahnbau beschäftigt. Seine Band war überwiegend die gleiche geblieben, dann und wann ergänzt durch Chorsänger oder vereinzelte Musiker. Mehr braucht es nicht, denn die Stimme des Sängers ist gewaltig genug, diese Songs in die Geschichten darin zu transportieren. Ob The Legend Of John Henry, später viel gecovert, Merle Travis Western-Titel Nine Pound Hammer oder Busted, welches auch später noch oft in Cashs Repertoire autauchte.
Und in diesem Kontext darf natürlich ein Titel des “Singing Brakeman“ Jimmie Rodgers nicht fehlen. Sein Wating For A Train gehört für mich zu den schönsten Nummern auf diesem Album. Was an Bill Pursells Pianospiel ebenso liegt, wie an Mother Maybelles Autoharp. Und nicht zuletzt an Johnny Cashs Gesang. Musikalisch bleibt man natürlich überwiegend beim Boom-Chicka-Boom. Böse Zungen behaupten, zu viel mehr wären Cash und seine Begleiter ohnehin kaum fähig gewesen.
Das war der Stil und die Musik mit denen sie aufstiegen Sam Phillips machte nach ihrem Abgang noch ein paar Dollar, indem er die Zusammenstellung “Now Here‘s Johnny Cash“ herausbrachte. Diese erschien 1961 und enthielt einige Songs, die bisher nicht veröffentlicht waren, Single-Tracks und B-Seiten. Natürlich auch Hits als Aufhänger, wie Cry, Cry Cry oder Hey Porter, einen seiner ersten Hits, welcher allerdings zum ersten Mal auf einem Album auftaucht.
Zum Teil waren es auch Demos, die erst für dieses Album mit Overdubs versehen wurden. Wie das bei Don Gibsons Oh, Lonesome Me war, weiß ich nicht, aber wahrscheinlich wurden auch hier die Backing Vocals von THE CONFEDERATES erst nachträglich hinzugefügt. Mach den Song jedenfalls recht schmissig.
Zusätzlich gibt es dann noch sieben Bonus Tracks aus den Sessions zu diesen Alben. Gleich der Evergreen (There‘ll Be) Peace In The Valley lässt einen dahin schmachten, wenn die Stimmen der CARTER FAMILY, und hier besonders Anita Carter, mit der von Cash vereinen. Die Gefängnis-Ballade Send A Picture Of Mother wurde 1962 und kommt gleichfalls anrührend. Bei den beiden letzten beiden Songs sind wir dann wieder in der Mitte der 50er und den Sun Studios angekommen und können uns bei Luther Played The Boogie und Goodbye Little Darling noch einmal am frühen Stil der TENNESSEE THREE erfreuen, der allerdings mit ein paar Overdubs “aufgeweicht“ und angepasst wurde. Für Cash-Fans trotzdem eine Freude.
Wer “Blood, Sweat And Tears“ bisher nicht in seiner Sammlung hatte, für den ist das sicher eine schöne Gelegenheit, eine Lücke zu schließen und noch ein paar Raritäten dazu zu bekommen.