John Oates

Arkansas

( English translation by Google Translation by Google )

CD-Review

Reviewdatum: 11.02.2018
Jahr: 2018
Stil: Americana

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Redakteur(e):

Frank Ipach


John Oates
Arkansas, Thirty Tigers, 2018
John OatesVocals, Guitars
Sam BushMandolin
Russ PahlPedal Steel
Guthrie TrappGuitars
Josh DayDrums
Steve MackeyBass
Max SmithCello, Fiddle
Produziert von: John Oates Länge: 35 Min 16 Sek Medium: CD
01. Anytime06. Stack O' Lee
02. Arkansas07. That'll Never Happen No more
03. My Creole Bell08. Dig Back Deep
04. Pallet Soft And Low09. Lord Send Me
05. Miss The Mississippi And You10. Spike Driver Blues

Onkel Tony ist Schuld an diesem Album. Na ja, Schuld ist eigentlich dummes Zeug, denn John Oates, den die meisten nur als die dunkelhaarige, kleiner gewachsene Hälfte des Blue Eyed Soul Duos HALL & OATES kennen, hat mit dem tief in der amerikanischen Musikkultur verwurzelten "Arkansas" eine ganz feine Americana Platte vorgelegt. Blues, Bluegrass, Ragtime, Cajun, Country.

Einerseits überraschend, wenn man seine Maneater und Private Eyes Vergangenheit betrachtet, andererseits gar nicht so extrem erstaunlich, weil Mr. Oates auf seinen bisherigen fünf Soloalben sich stets aus anderen Schubladen bediente als in der Million Seller Siebziger und Achtziger Jahre Ära, die HALL & OATES zum erfolgreichsten Pop-Duo (80 Millionen verkaufte Tonträger) aller Zeiten heranwachsen ließ.

Der schnauzbärtige Sänger und Gitarrist amüsierte sich auf seinen Solowerken zumeist mit Ausflügen in poppige Singer-Songwriter Lager, frönte auch mal seiner alten Soul-Leidenschaft, war funky, war rockig, lud zum Tanzen ein, und fuhr auf allen Straßen außerhalb des HALL & OATES Terrains.

Doch die urwüchsige Ausstrahlung und musikalische Tradition von Arkansas, die er in jungen Jahren bei Onkel Tony erleben durfte, hatten sich tief in sein Bewusstsein eingegraben, so dass sich der inzwischen 69-jährige John Oates bei einem neuerlichen Besuch in Arkansas inspiriert genug sah, ein waschechtes Americana-Album aufzunehmen, zumal doch eines seiner großen Vorbilder, namentlich Mississippi John Hurt, aus dieser Ecke stammt.

So scharte der in Philadelphia aufgewachsene Oates eine Handvoll exquisiter Country-Musiker um sich und spielte beispielsweise mit Mandolinenlegende Sam Bush oder Pedal Steel Könner Russ Pahl ein in sich stimmiges, ausgreiftes und zeitweise hinreißendes Sammelsurium aus Eigenkomposition und frisch aufpolierten Traditionals ein, das selbst echten Americana-Fans oder ausgesprochenen HALL & OATES Verächtern ein anerkennendes Kopfnicken abringen dürfte. Oates verleiht den variabel und zumeist akustisch arrangierten Nummern mit seiner inzwischen recht verwittert klingenden Stimme eine gewisse Authentizität, die gerade auch solchen alten Country-Blues Titeln wie Mississippi John Hurts Spike Driver Blues jede Menge Glaubwürdigkeit verleiht.

"Arkansas" bereitet dem unvoreingenommenen Hörer bei aller möglichen Skepsis doch viel Freude und zeigt nicht zum ersten Mal, dass ein Musiker sich gerne von seiner Umgebung inspirieren lässt. Auch wenn es erst knapp 60 Jahre nach den Besuchen bei Onkel Tony in Lafayette geschieht. Es hat sich gelohnt.

Frank Ipach, 10.02.2018

 

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