Titel |
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01. Harder Dreams |
02. A Thought Is Just A Passing Dream |
03. East October |
04. Learning How To Tell Myself The Truth |
05. Two Stars |
06. Terrestrial |
07. In Times Between |
08. When My Fever Breaks |
09. I Always Let You Burn Me To The Ground |
10. For Ichiro |
11. Let Me Be Understood |
Musiker | Instrument |
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John More Moreland | Vocals, Guitars |
John Calvin Abney | Guitars, Bass, Keyboards |
Matt Pence | Drums |
Wenn man sich als Künstler nicht mehr so ganz wohlfühlt, sein Tun und Schaffen in Frage stellt und sogar anfängt, die eigene erfolgreich in Gang gekommene Karriere als nervigen Job zu empfinden, dann muss man wohl einen Gang zurückschalten, zur Ruhe kommen, nachdenken und neue Wege finden, Spaß und Lust an der eigenen Kreativität zu entwickeln. Diesen quälenden Prozess hat unser gewichtiger Freund John Moreland in den letzten drei Jahren seit seinem erfolgreichen Album "Big Bad Love" durchlebt und sich mit Hilfe seines vielseitigen Kumpels John Calvin Abney und unter der weitsichtigen Leitung seines Produzenten Matt Pence (Centro Matic, Jason Isbell, The Breeders) aus dieser Sackgasse heraus manövriert.
Mit seinem schlicht betitelten fünften Album "Lp 5" setzt der wortgewandte Songwriter aus Oklahoma neue Maßstäbe für sich selbst und sein musikalisches Schaffen. Sein bisheriger Ansatz, ausschließlich seine Akustikgitarre als Impulsgeber und Vehikel für seine tiefgründigen, oftmals nachdenklichen bis melancholischen Texte zu verwenden, stellt Mr. Moreland dieses Mal ein wenig hinten an.
Und so klingt "Lp 5", im Gegensatz zu seinen früheren Veröffentlichungen, die ihn als relativ genre-typischen Singer-Songwriter/Americana Vertreter qualifizierten, viel bunter, wagemutiger und letztendlich, wenn man bereit ist, die instrumentalen Schlenker mitzumachen, weitaus unterhaltsamer und spritziger als das sicherlich auch gelungene, aber im aktuellen Vergleich vielleicht doch etwas bieder geratene "Big Bad Love".
Auf vielen der neuen Tracks entwickelt sich ein unbekümmerter Hang zur Sound-Spielerei. Es zirpt und zischelt, die Keyboards malen schöne bis knirschende Texturen und der Schlagzeuger klöppelt auch schon mal etwas innovativer als gewohnt. Soundtechnisch wird manches auch leicht verfremdet, mit großem Hall aufgeplustert oder auch mal leicht verzerrt, doch nie so drastisch, dass einen das Gefühl beschleicht, Moreland ließe sein neues Faible für Soundspielereien zum Selbstzweck verkommen. Der wieder mit sich selbst ins Reine gekommene Moreland bietet uns nach wie vor seinen eindringlichen Raspelgesang, nimmt den Hörer gefangen, weil die Texte stets auf hohem Niveau bleiben und die gute "Lp 5" schlussendlich zu einem gelungenen Neustart gerät, der sowohl den wieder aufgeblühten Songwriter Moreland glücklich macht, als auch die Fans, die sich freuen, die innovative Weiterentwicklung eines ambitionierten Künstlers zu begleiten.