John Mellencamp

Words & Music

( English translation by Google Translation by Google )

CD-Review

Reviewdatum: 13.11.2004
Jahr: 2004

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Redakteur(e):

Epi Schmidt


John Mellencamp
Words & Music - John Mellencamp's Greatest Hits, Universal Music, 2004
Länge: 147 Min 51 Sek Medium: Do-CD
CD 1:
1. Walk Tall11. Human Wheels
2. Pink Houses12. When Jesus Left Birmingham
3. Lonely Ol' Night13. Authority Song
4. Jackie Brown14. What If I Came Knocking
5. Rain On The Scarecrow15. Crumblin' Down
6. Love And Happiness16. Small Town
7. Check It Out17. R.O.C.K. In The U.S.A.
8. Peaceful World18. Cherry Bomb
9. Paper In Fire19. Pop Singer
10. Your Life Is Now
CD 2:
1. Thank You10. Teardrops Will Fall
2. Martha Say11. Ain't Even Done With The Night
3. Key West Intermezzo (I Saw You First)12. Just Another Day
4. Hand To Hold On To13. Jack & Diane
5. I Need A Lover14. Rumble Seat
6. Hurt So Good15. I'm Not Running Anymore
7. Get A Leg Up16. Again Tonight
8. Wild Night17. This Time
9. Dance Naked18. Now More Than Ever

Für mich wird er auf ewig einer der Größten bleiben: John Mellencamp.
Der Heartland-Rocker gehörte, und gehört, immer zu den glaubwürdigsten Vertretern seines Berufes, vor allem was die Verbindung zwischen Text und Musik angeht. Somit ist der Titel "Words & Music" sehr treffend gewählt. Wo einen ein Bruce Springsteen mit seinen endlos langen Zeilen frühestens beim dritten Mal erreichte und ein Bryan Adams zwar passabel rockte, aber wenig zu sagen hatte, brachte es John Mellencamp fast immer auf den Punkt: "Growing up leads to growing old and then to dying, and dying to me don't sound like all that much fun" (Authority Song).
So blieb er ein unangepasster, der "Little Bastard", der seine Songs alleine schrieb und seine Alben selbst produzierte. Ein Unterstützer des kleinen Mannes, nicht nur auf dem Papier, Mitinitiator der "Farm Aid"- Konzerte und, nicht zuletzt, ein genialer Songwriter.
Und im Gegensatz zu den vorgenannten Kollegen, kann man sich heutzutage ein neues Album von John nahezu bedenkenlos kaufen, was die Veröffentlichungen der letzten Jahre beweisen.

Nachdem 1997 bereits ein "Best Of" Album erschien, auf dem allerdings nur der Zeitraum von 1978-1988 berücksichtigt wurde (Plattenfirmenquerelen, führt jetzt zu weit...), gibt es jetzt endlich die angemessene Doppel-CD mit 35 Mellencamp-Klassikern und zwei neuen Songs.
Den ersten davon gibt's gleich zu Beginn: Walk Tall schließt sich dem Stil der vorletzten Scheibe "Cutting Heads" an. Geht also so in Richtung von Peaceful World und hat wie dieses leichte Hip-Hop Elemente untergebracht. "If you're not part of the future than get out of the way" sang John schon vor Jahren und zeigt hier, wie man Rock-Musik aktuell halten kann.

Jesus! Die Eröffnungsakkorde von Pink Houses würden einem sogar in Wanne-Eickel den Eindruck einer Brise frischer Luft vermitteln, so einfach und so genial ist dieses Riff.
Und so geht es weiter: Lonely Ol' Night, Jackie Brown Rain On The Scarecrow... ein Klassiker folgt dem anderen.
Nachdem John seine Band Mitte der 80er um Instrumente wie Violine (die fantastische Lisa Germano!) und Akkordeon erweiterte und so seiner Musik zu einem neuen Höhenflug verhalf, wurde es 1991 mit dem Album "Whenever We Wanted" wieder puristischer und bedeutend rauer. Leider standen die musikalischen Zeichen damals anders (Grunge-Welle) so dass dieses Album völlig unterbewertet blieb. Für mich gehört es zu seinen Besten und Songs wie Love And Happiness, Get A Leg Up, Again Tonight und Now More Than Ever sind absolut gerechtfertigt auf "Greatest Hits".

Wie bei allen Künstlern, die über Jahrzehnte aktiv sind, gab's auch bei Mellencamp eine "Durststrecke", die sich über ein paar Alben in den 90ern hinzog. Aber auch auf diesen Scheiben fanden sich herausragende Songs wie Human Wheels und When Jesus Left Birmingham, mit teilweise neuen Einflüssen aus dem HipHop Bereich.
Klar, wenn man dann wieder so eine Rock'n'Roll-Watschn wie Authority Song kriegt, hält einen nix mehr - dann wird durchs Zimmer getänzelt und kräftig mitgesungen.

Mitverantwortlich für den Erfolg war auch die immer hervorragend besetzte Band. Eine Drum-Maschine wie Kenny Aronoff kann gar nicht zurückhaltend spielen und die Gitarristen, von Larry Crane und Mike Wanchic zu Andy York und David Grissom, waren/sind Rock'n'Roller erster Güte.
Manche Songs, wie What If I Came Knocking, kommen in diesem neuen Kontext weit besser als ich sie in Erinnerung habe. Dann kann man mal wieder sehen, wie Songs in anderem Umfeld ganz anders wirken können...
Die Kleinstadt-Hymne Small Town sorgt wohl selbst bei Großstädtern für freudige Gesichter, und damit, ein "another boring romantic" zu sein, lässt es sich hier prima leben.

Fast zwanzig Jahre nach seinem Erscheinen reißt einen R.O.C.K. In The U.S.A. immer noch mit: "There was Frankie Lyman-Bobby Fuller-Mitch Ryder (They were rockin')"! Yes, Sir!
Unwillkürlich denkt man sich nach der ersten CD, das müsste doch schon der Großteil der Hits gewesen sein. Was soll denn noch kommen? Ha!
Zunächst mal der zweite neue Song: Thank You, wie der erste von Kenneth "Babyface" Edmonds mitproduziert und eine Synthese aus Akustik-Blues und Rock-Hip-Hop-Groove welche bestens harmoniert.
Ich hätte aus dem Album "American Fool" (1982) wohl eher Close Enough oder Thundering Hearts ausgewählt, aber andererseits ist es auch toll Hand To Hold On To wieder mal zu hören.

Schön, dass man auch vor den ganzen frühen Alben nicht zurückgeschreckt ist. So kann man in I Need A Lover, vom Debutalbum "John Cougar" (1979), in diesen Rhythmikwechseln sogar ein paar Springsteen-Ähnlichkeiten hören. Klingt noch nicht ganz ausgereift, rockt aber trotzdem klasse.
Hurt So Good muss sein und so oft man diesen Song schon gehört hat - er schmerzt immer noch so unvergleichlich gut!
Mit Wild Night, im Duett mit Me'Shell Ndegéocello, und Dance Naked sind zwei weitere der angesprochenen Highlights der 90er vertreten.
Durch Teardrops Will Fall, einer von zwei Songs die nicht von John Mellencamp selbst geschrieben wurden, ist das letztjährige Album "Trouble No More" vertreten. Das klingt mit Violine und Akkordeon z.T. nach den 80er Songs und trotzdem erfrischend neu und man kann sich vergegenwärtigen welch tolles Werk dieses Album ist.

Gegen Ende folgt noch mal ein kleines Feuerwerk: Jack & Diane, Rumble Seat, I'm Not Running Anymore, Again Tonight. Wenn da keine Freude aufkommt!
Auch vom zweiten Album "Nothing Matters And What If It Did" (1980) sind ein paar Songs vertreten und so ist "Words & Music" wirklich ein karriereüberspannendes erstklassiges Doppel-Album geworden. Das bewahrt einen zwar nicht vor dem Pflichtbesitz eines halben Dutzends Studioplatten von John Mellencamp, aber Sinn macht es auf alle Fälle.
So, dann bliebe nur noch ein längst überfälliges Live-Album, Herr Mellencamp!

Epi Schmidt, 13.11.2004

 

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