John Mellencamp

Freedom's Road

( English translation by Google Translation by Google )

CD-Review

Reviewdatum: 07.12.2007
Jahr: 2007

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Redakteur(e):

Epi Schmidt


Freedom's Road, Universal Music 2007
Länge: 48 Min 51 Sek Medium: CD
1. Someday6. Jim Crow
2. Ghost Towns Along The Highway7. Our Country
3. The American8. Rural Route
4. Forgiveness9. My Aeroplane
5. Freedom's Road10. Heaven Is A Lonely Place
Hidden Track: Rodeo Clown

Das Jahr neigt sich bald dem Ende und irgendwie ..., da war doch noch was? Ach ja! John Mellencamp hat doch auch ein neues Album herausgebracht! Aber so recht scheint's keiner gemerkt zu haben. Nix im Radio zu hören und Werbung gab's auch kaum dazu. Bei Bruce Springsteen wird doch auch immer gleich ein Riesenwirbel gemacht, auch wenn er noch so viel Mist zuvor abgeliefert hat. In den letzten paar Jahren, zugegeben, auch gerechtfertigt.
Ein Publicity-Allergiker wie John Mellencamp tut sich halt naturgemäß schwerer sein Schaffen zu vermarkten und mit "Freedom's Road" hat er sich ja auch kein Selbstläufer-Album ins Körbchen gelegt. Allzu spaßig war's halt die letzten Jahre nicht in Amerika und das schlägt sich bei John musikalisch und textlich sehr deutlich nieder. Ich meine, "Scarecrow" - nur mal als Beispiel - war auch kein pures Spaß-Album, aber die Songs hatten doch, überwiegend, ganz schön Power.
Someday beschwört hier gleich zu Beginn dunkle Wolken herauf. "This is the road of madness and trouble and it's paved with intolerance, ignorance and fear" singt Mellencamp und die Musik brodelt ähnlich unheilschwanger, mit nur wenig Lichtstrahlen dazwischen. Immerhin strömt eine gewisse Magie aus diesem Song, woran die (farbigen?) Backgroundsängerinnen nicht ganz schuldlos sind.
Die Ghost Towns Along The Highway sprechen ebenfalls eine eher melancholische Sprache und beherbergen eine fast Desert-Rock mäßige Stimmung. Die Gitarren langen entsprechend etwas derber hin und erinnern so etwas an das "Whenever We Wanted" Album.
Mit dem etwas, na sagen wir: "weniger beschwerten" The Americans kommt dann doch etwas mehr klassischer Mellencamp zum Vorschein, mit Verweisen auf Songs wie Small Town oder Pink Houses. Hoffnung besteht natürlich immer und Mellencamp verdeutlicht hier, dass die Amerikaner durchaus ihre guten Seiten haben.

Bedrückender klingt dann wieder Forgiveness. Auch wenn sich bei Gott für das "Vergeben" bedankt wird, bleibt doch eine eher finstere Grundstimmung erhalten. Es scheint noch eine Weile zu dauern, bis wieder bessere Zeiten in Sicht sind.
Da bringt auch die Freedom's Road keine Besserung. Im Gegenteil, bei Zeilen wie "Sometimes there's rape sometimes there'll be murder, Sometimes just darkness everywhere, No passing signs and barbed wire fences, Misinformation but no one cares" und "If you're here looking for the devil He's out there on Freedom's Road" kriegt man es fast mit der Angst. Die Musik orientiert sich - trotz überwiegender Düsterheit - am Charakter von Scheiben wie "Cuttin' Heads", also mit etwas Weltmusik-Flair, woran auch die Bass-Läufe (a la Wild Night) erinnern.
Auch Jim Crow bewegt sich irgendwo zwischen Desert-Rock und Swamp-Stimmung, klingt, vor allem in seinen Instrumentalpassagen, stark nach Neil Young und kommt sehr atmosphärisch. Könnte ruhig länger dauern.
Vertrauter klingt John dann wieder in Our Country. Klingt zwar ein bisschen, als wollte jemand zwanghaft eine aktualisierte Version von This Land Is Your Land verfassen, aber man gewöhnt sich schnell daran und mit all den gewohnten Elementen - wie Violine und den Twang-Gitarren und dem deutlichen Schlagzeug - fühlt man sich hier doch richtig zu Hause.
Rural Route hinterlässt einen dann wieder schwer atmend und leicht verstört, ob so viel betrüblicher Stimmung, die, natürlich, wundervoll eingefangen wurde und mit ihrer sparsamen Instrumentierung fasziniert.

Ganz aus dem Tal der Tränen entfliegt auch My Aeroplane nicht, obwohl doch durchaus Aufwind herrscht. Klingt so ein bisschen nach Pop Singer und es macht doch gleich mehr Spaß, wenn jener mit positiverer Energie singt. Anspieltipp!
So beflügelt, kommt auch Heaven Is A Lonely Place ganz gut in Schwung. Trotz der wenig lustigen Botschaft und Zeilen wie "There's just no hope for me, might as well nail me to a tree".
Nachdem der Song zu Ende ist, folgt, ein paar Minuten später, noch ein sogenannter 'Hidden Track' (hat man bemerkt, dass sonst die Spielzeit kaum LP-Länge überschritten hätte?) namens Rodeo Clown. Dieser Song hätte problemlos auf jedes Mellencamp-Album gepasst. Feiner Midtempo Americana Rock, bester Mellencamp-Machart mit deutlichen Worten a la "There's blood on the hands of the rich politicians". So was traut sich 'Bruuuce' bis heute nicht, oder?
All die negativen Vibes, die hier vielleicht mitschwingen, sollten Interessenten nicht vom Kauf, oder zumindest reinhören in dieses Album, abhalten und seit versichert: Mit mehrmaligem Hören, wird das Album immer besser! Auch wenn es keinen Spitzenplatz im Mellencamp'schen Gesamtwerk einnimmt. Was mir immer noch fehlt, ist ein Live-Album von dem Mann, aber, leider, hält der John da wenig davon ...

Epi Schmidt, 07.12.2007

 

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