John Mayer

Where The Light Is

( English translation by Google Translation by Google )

DVD-Review

Reviewdatum: 25.08.2008
Jahr: 2008

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Redakteur(e):

Frank Ipach


Where The Light Is, Sony/BMG, 2008
John MayerGuitars, Vocals
Pino PalladinoBass
Steve JordanDrums
JJ JohnsonDrums
Robbie McIntoshGuitars
David Ryan HarrisGuitars, Vocals, Tambourine
David LabruyereBass
Tim BradshawKeyboards, Lap Steel, Vocals
Bob ReynoldsTenor & Soprano Saxophones
Brad MasonTrumpet & Flugelhorn
Produziert von: Danny Clinch Länge: 164 Min Sek Medium: DVD
Acoustic Set:
01. Neon04. Daughters
02. Stop This Train05. Free Fallin'
03. In Your Atmosphere
Trio Set:
01. Everyday I Have The Blues05. Good Love Is On The Way
02. Wait Until Tomorrow06. Out Of My Mind
03. Who Do You Think I Was07. Vultures
04. Come When I Call08. Bold As Love
Band Set:
01. Waiting On The World To Change06. Gravity
02. Slow Dancing In A Burning Room07. I Don't Trust Myself
03. Why Georgia08. Belief
04. The Heart Of Life09. I'm Gonna Find Another You
05. I Don't Need No Doctor

Mit der Akzeptanz des amerikanischen Gitarristen, Sänger und Songschreiber John Mayer ist es in Deutschland leider nicht so weit her. Der mittlerweile 30-jährige leidet immer noch unter dem Sonnyboy-Image, das er sich mit dem Start seiner Major-Karriere und dem einhergehenden Hit Your body is a wonderland im Jahre 2001 einhandelte. 1999 veröffentlichte Mayer mit mäßigem Erfolg bereits ein erstes, akustisches Soloalbum, bevor er dann mittels sprunghaft ansteigender Verkaufszahlen und auch aufgrund intensiven Tourens in seiner Heimat, mit seinem Quasi-Debut "Room For Squares" seine Reputation bis hin zum Superstardom entwickelte und es ihm in der Folgezeit mit diversen Grammy-Gewinnen bestätigt wurde. Seine Affäre mit der Schauspielerin und ehemaligen Weggefährtin Brad Pitts, Jennifer Aniston, lancierte sein hübsches Milchbubigesicht schließlich auf die Titelseiten der Yellow Press. Das tut einem ernsthaften Musiker wie ihm natürlich nicht sonderlich gut.

Und John Mayer ist ein wahrhaft ernsthafter Musiker. Vor allen Dingen ein ernst zu nehmender Gitarrist. Seine ersten beiden Veröffentlichungen, das bereits erwähnte Major-Debut und der anschließende Streich aus 2004, "Heavier Things", litten möglicherweise etwas unter dem allzu radio-kompatiblen, geschmeidigen Pop-Touch, den Süßholz raspelnden Texten und der Tatsache, dass ihm auf seinen Gigs Heerschaften von schmachtenden Mädels zujubelten.

Doch mittlerweile hat sich Mayer frei geschwommen. Spätestens seit seiner Kollaboration mit gestandenen Größen wie Produzent und Drummer par excellence Steve Jordan, sowie dem grandiosen Edelbassisten, Pino Palladino, die sich gemeinsam als John Mayer Trio mit dem Live-Album "Try!" auch in die Herzen der Männer und Blues- und Rock-Liebhaber spielten, sollte klar sein, dass Mayer kein Retortenfuzzi und Hitparaden-Schönling ist. Sein 2006er Album "Continuum" bestätigte seine Hinwendung zu erwachseneren Themen nur allzu deutlich. Zwar immer noch Pop, aber mit gewitzter Blues-Soul- und Funk-Unterfütterung, so dass "Continuum" zu einem wahren Genuss für unbeschwerte und dennoch gehaltvolle Unterhaltung geriet. Nicht zu vergessen der Monster-Slow-Song: Gravity.

Nach gut sechs Jahren im Business legt John Mayer nun also einen ersten kleinen Rückblick in Form einer fulminanten Live-DVD auf's Tableau: "Where The Light Is" beeindruckt mit drei gleichberechtigten Performances, die die "Jugendsünden" aus den ersten beiden Alben fast gänzlich aussparen, den Saitenkünstler und veritablen Sänger aus unterschiedlichen Blickwinkeln einfängt, was seinem eigentlichen, musikalischen Ansatz, musikalisch flexibel zu sein, sehr gelegen kommt. Zunächst brilliert Mayer allein mit akustischer Gitarre, bzw. mit gelegentlicher und schwer kompetenter Dobro-Unterstützung von niemand geringerem als Robbie McIntosh (THE PRETENDERS, Paul McCartneys Tour-Band) und seinem anderen Band-Gitarristen David Ryan Harris (bei Tom Pettys Free fallin').
Dann kocht das oben erwähnte John Mayer Trio auf ganz heißer Flamme acht sehr energetische Blues-und Funk-Mahlzeiten auf, die insbesondere Mayer als grandiosen und sehr gefühlvoll agierenden Saitenschwinger zeigen, ganz zu schweigen von Steve Jordans Wahnsinns-Schlagzeugarbeit. Und schließlich feuert die komplette achtköpfige John Mayer Band (samt Bläser-Satz) noch neun intensive und beeindruckende Songs aus ihrem sogenannten Pop-Fundus in die jubelnde Menge. Wobei die Songs aus dem "Continuum"-Album durch die Live-Arrangements noch mehr an Spannung erfahren und so ein alter Kracher wie Ashford & Simpsons I don't need no doctor, den viele natürlich auch von HUMBLE PIE kennen, noch einiges mehr an Schubkraft in das ohnehin sehr kurzweilige Programm bringen. Ein ganz wunderbares Konzerterlebnis. Uneingeschränkt zu empfehlen.

Der Film von Regisseur Danny Clinch zeigt Mayer und seine Kumpanen zudem backstage und in einigen persönlichen Gesprächen, die Mayer dazu nutzt, seine musikalische und künstlerische Philosophie zu verkünden, die ihn als absolut lernwilligen Forscher für die musikalische Sache portraitieren. Von John Mayer wird in den nächsten Jahren wohl noch einiges zu erwarten sein. Der Mann hat mich endgültig überzeugt .

Frank Ipach, 25.08.2008

 

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