John Mayer Paradise Valley, Sony Music, 2013 |
John Mayer | Vocals, Guitars | |||
Sean Hurley | Bass | |||
Rami Jaffe | Keyboards | |||
Aaron Sterling | Drums | |||
Zane Carney | Guitar | |||
Chuck Leavell | Keyboards | |||
Paul Franklin | Pedal Steel | |||
David Ryan Harris, Bernard Fowler, Lisa Fischer | Backing Vocals | |||
Larry Williams, Dan Higgins, Gary Grant, Bill Reichenbach | Horn Section | |||
Katy Perry | Vocals | |||
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01. Wildfire | 07. I Will Be Found (Lost At Sea) | |||
02. Dear Marie | 08. Wildfire (feat. Frank Ocean) | |||
03. Watin' On The Day | 09. You're No One 'Til Someone Lets You Down | |||
04. Paper Doll | 10. Badge And Gun | |||
05. Call Me The Breeze | 11. On The Way Home | |||
06. Who You Love (feat. Katy Perry) | ||||
Der Mann hat sich nach Montana (Paradise Valley) zurückgezogen, musste sich von zwei Stimmband-Operationen erholen, aber sicherlich auch vom Stress, der mit seinen zahlreichen Frauengeschichten zusammenhängt. Offenbar hat John Mayer das gut getan, denn nach nur etwas mehr als einem Jahr veröffentlicht der Saitenhexer ein neues Album, das in die großen Fußstapfen seines hervorragenden 2012er Longplayers "Born And Raised" treten soll.
Der auf dem Cover stilvoll als Western-Outlaw in Szene gesetzte Beau schickt sich auf "Paradise Valley" an, den gleichen musikalischen Pfad zu verfolgen, den er im vergangenen Jahr so blendend mit seinem Co-Producer Don Was und einer erlesenen Schar exquisiter Begleitmusiker auf "Born And Raised" beschritten hat. Will heißen: 70's Westcoast infizierte Singer-Songwriter Mucke, verziert mit patenten Country-Schlieren und Mayer typischem Pop-Süßholz, die der Protagonist tiefenentspannt und, wie üblich, musikalisch sehr souverän aufgearbeitet darbietet.
Der Unterschied zum tollen Vorgängeralbum besteht in der nicht mehr ganz so großen Dichte an zwingenden Melodien, perlenden Hooklines und pfiffigen Songideen. "Paradise Valley" blickt zwar ebenfalls auf erhebende Momente, wie der ungeahnterweise posthume Tribut an den kürzlich verstorbenen J.J. Cale (Call Me The Breeze), der mit unwiderstehlichen Groove betört und mit einem an B.B. King geschulten Gitarrensolo beeindruckt. Auch der feine Opener Wildfire, der GRATEFUL DEAD (Jerry Garcia) Reminiszenzen beschwört, verzaubert auf Anhieb. Doch der Rest des Albums verfügt nicht mehr über jenen mitreissenden Charme des Vorgängers und klingt, etwas überspitzt formuliert, wie eine Ansammlung von Songideen, die Mayer schon im vergangenen Jahr für sein "Born And Raised"-Album ersonnen hat, aber nicht für passend und stark genug einschätzte, sie innerhalb dieses makellosen Flows unterzubringen.
Somit mag "Paradise Valley" insgesamt zwar etwas schwächer daherkommen, pendelt sich aber auf einem recht guten Niveau ein und bietet nach mehrmaligem Hören schließlich doch noch reichlich Anknüpfungspunkte, um es tatsächlich zu mögen. Da unser smarter Mayer John nun zum zweiten Mal hintereinander auf recht ähnlich gelagerte musikalische Zutaten zurückgreift, dürfen wir gespannt sein, welche Finessen er sich für nächste Album ausdenken wird.