John Mayer Born And Raised, Sony, 2012 |
John Mayer | Vocals, Guitars, Harmonica, Keys, Percussion | |||
Aaron Sterling | Drums | |||
Sean Hurley | Bass | |||
Chuck Leavell | Organ, Piano, Keyboards | |||
Guests: | ||||
Greg Leisz | Pedal Steel | |||
Jim Keltner | Drums | |||
David Crosby, Graham Nash | Harmony Vocals | |||
Sara Watkins | Violin, Vocals | |||
Chris Botti | Trumpet | |||
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01. Queen Of California | 07. If I Ever Get Around To Living | |||
02. The Age Of Worry | 08. Love Is A Verb | |||
03. Shadow Days | 09. Walt Grace's Submarine Test, Jan.'67 | |||
04. Speak For Me | 10. Whiskey Whiskey Whiskey | |||
05. Something Like Olivia | 11. A Face To Call Home | |||
06. Born And Raised | 12. Born And Raised (Reprise) | |||
Glücklicherweise zeigt sich der smarte Ami John Mayer zurück in der Spur. Und wie. Nach seinem eher enttäuschenden letzten Mainstream Pop-Album "Battle Studies" überrascht er seine Fans nun mit einer waschechten Westcoast-Platte, die den Singer-Songwriter-Geist der Frühsiebziger Laurel Canyon Posse aufgreift und ihn mit Country-Flair und mit der unmissverständlichen Mayer Pop-Attitüde säumt. Eine superbe, in sich stimmige 12-Song-Sammlung, die selbst hart gesottenen Americana-Fans ein anerkennendes Nicken abringen sollte.
Produzentenveteran Don Was (STONES, B. Dylan, B. Raitt, B. Seger, St. Nicks, J. Browne) schneidert dem musikalischen Chamäleon ein passgenaues 70's Soundkonzept auf den Leib, stellt dem 34-jährigen Mayer eine prima Band und paar Legenden (Graham Nash, David Crosby, Jim Keltner, Chuck Leavell) an die Seite und allesamt ernten die Beteiligten dieser Tage den Ruhm eines frisch gebackenen Nummer Eins Albums in den amerikanischen Billboard-Charts. Fast schon verwunderlich, dass ein derartig aus der Zeit gefallenes Album, ein old-school Tribut sondergleichen, die Spitzenposition in den Staaten belegt.
Dass John Mayer den Geist solcher Größen wie Neil Young, CS&N, Joni Mitchell, Jackson Browne und GRATEFUL DEAD einfängt, mag zunächst nichts weltbewegend Neues sein, denn die frühen Siebziger Jahre müssen augenblicklich für viele Singer-Songwriter als Blaupause herhalten. Wie unser Sunnyboy allerdings sein eigenes Kompositions-, Gesangs- und Gitarrentalent darüber spannt und eine charmante Hookline nach der anderen präsentiert, ohne sich in abgegriffenen Melodien zu verirren, ringt einem schon eine gewisse Hochachtung ab.
Wer also einem lässigen laid back feeling, dem einen oder anderen nachdenklichen, autobiografisch gefärbten Text, einer ausgewogenen Mischung aus akustischen und elektrischen Gitarren sowie den immer wieder emporsteigenden Pedal-Steel Schleifen des Großmeisters Greg Leisz nicht generell negativ gegenübersteht, dem sollte es gelingen, solchen glanzvoll inszenierten Liedern wie Queen of California, Shadow days, Born and raised oder Whiskey Whiskey Whiskey mit Haut und Haar zu verfallen. Nach "Continuum" nun also eine weitere künstlerische Großtat dieses stets polarisierenden, aber rigoros nach Wandlungsfähigkeit strebenden Musikers.