John Fogerty

Centerfield

( English translation by Google Translation by Google )

CD-Review

Reviewdatum: 01.06.2018
Jahr: 2018
Stil: Country Rock

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Redakteur(e):

Epi Schmidt


John Fogerty
Centerfield, BMG, 2018 (1985)
John FogertyVocals, Guitars, Bass, Drums, Keyboards
Additional Musicians:
Rockin' SydneyAccordion (My Toot Toot)
Mark MillerBass Guitar (My Toot Toot)
Warren StormDrums (My Toot Toot)
Willy TSaxophone (My Toot Toot)
Kip BacqueGuitar (My Toot Toot)
JR RobinsonDrums (I Confess)
Neil StubenhausBass (I Confess)
Steve DouglasSaxopone (I Confess)
Bobby King, Terry Evans, Willie GreenVocals (I Confess)
Produziert von: John Fogerty Länge: 42 Min 40 Sek Medium: CD
01. The Old Man Down The Road07. Centerfield
02. Rock And Roll Girls08. I Can't Help Myself
03. Big Train (From Memphis)09. Vanz Kant Danz
04. I Saw It On T.V.Bonus Tracks:
05. Mr. Greed10. My Toot Toot
06. Searchlight11. I Confess

So, jetzt schustern wir uns erst einmal den Anlass für diese Veröffentlichungen zusammen: John Fogerty, bzw. BMG, veröffentlicht gerade drei Alben neu. Davon ist der Geniestreich “Blue Moon Swamp“ bereits 1997 in seiner Urform erschienen und da kann noch von einem leicht verspäteten 20-jährigen Jubiläum sprechen. Das Live Album “Premonition“ erschein erstmals 1998, womit wir eine recht genaue Punktlandung aufs 20-jährige hätten und “Centerfield“ schließlich, kam 1985 heraus. Tja, da ist jetzt schwierig, daraus ein “Anniversary“ zu machen, aber lassen wir es einfach als das Album stehen, welches Fogertys Rückkehr zu alter Form zeigte, ihm (und uns) wieder Spaß an der Musik brachte und seine Solokarriere erst so richtig definieren sollte.
Letztlich sind diese Wiederveröffentlichungen natürlich auch dem “Back to Vinyl“-Trend geschuldet und gerade bei “Centerfield“ erscheint die LP in einer tollen neuen Sonderauflage, bei der das Cover so aufklappbar ist, das ein Baseball-Feld entsteht. Nicht nur für LP-Liebhaber ein schönes Sammlerstück.

Nun, wie beschränken uns auf die CD, die ja auch in einem schönen Digi-Pack kommt und mit einem dicken und sehr ausführlichen Booklet versehen ist.
Bekanntlich hat Fogerty das Album komplett allein eingespielt und auch produziert, was schon beeindruckt. Los geht‘s gleich mit der damaligen Hit-Single The Old Man Down The Road. Da schimmert natürlich rechts und links und dazwischen der Swamp-Sound durch, den er einst mit CCR kultivierte. Und die einzigartige Stimme Fogertys ist einfach klasse. Kann man sich heute gar nicht mehr vorstellen, wie das damals im Radio und in Videokanälen rauf und runter lief.
Zu Rock And Roll Girls hab ich damals verzweifelt versucht stimmlich mitzuhalten. Klar, keine Chance, aber den Spaß, den diese Good-Time-Rock‘n‘Roll-Nummer vermittelt, den hab ich heute noch. Das Saxofon zwar etwas zu brav gespielt, aber das muss man John wohl nachsehen. Big Train (From Memhis), nach was könnte das anderes klingen, als nach Nashville, Memphis und Countrymusik? Geeignet, einem jede Auto- (oder Zug-) Fahrt zu verkürzen und gleichzeitig in beste Laune zu versetzen. Wie eh und je hat es Fogerty drauf, die richtigen Licks an die richtigen Stellen zu setzen und die Songs nicht zu überfrachten, sondern sie “atmen“ zu lassen.
Wie zu CCR-Zeiten schafft es Fogerty ernstere Themen in eingängige Melodien zu verpacken. Und I Saw It On T.V. klingt nicht nur wie aus dem Creedence-Fundus, sondern John macht am Ende – mit dem Gitarren-Riff aus Who‘ll Stop The Rain - seinen Frieden mit den alten Zeiten.

Dass er aber nicht einschmeichelnde Songs liefern kann, beweist er mit dem folgenden, aggressiven, Mr. Greed. Der schneidende Ton der Lead-Gitarre und Fogertys wundervolle Rock‘n‘Roll-Stimme sorgen hier für richtig Spaß. Da wird richtig in die Saiten von Gitarre und Stimmbändern gehauen!
Die damalige zweite LP-Seite fängt wieder mit einem Swamp-Groove an und Searchlight bekommt auch noch einen Schuss Memphis-Soul, anhand von kurzen Bläser-Einwürfen. Es ist Schade, dass Songs, die von der Reihenfolge her für eine LP konzipiert waren, im CD-Format oft untergehen. Ein Song, der die zweite Seite einleitete, geht unter Umständen als #6 auf der Compact-Disc etwas unter. Anyway, auch hier lohnt sich das Zuhören.
Zweiter Hit und für das Mainstream-Radio noch willkommener als The Old Man... war der Titelsong. Mit perfektem Drive, Country-Twang und einem unschlagbaren Ohrwurm-Refrain versehen, ist Centerfield ein absoluter Hitsong. Auch hier wieder sehr schön zu hören, wie die einzelnen Elemente ineinandergreifen, sich abwechseln, sich nie überlagern. Und Johns Stimme hält die Zügel in der Hand.
Diese Klasse erreicht I Can‘t Help Myself nicht, aber der galoppierende Song spricht trotzdem an. Weil Fogerty wieder klasse singt und das Ding einfach abgeht. Die effektversehenen Drum-Einwürfe lassen wir mal beiseite. Waren halt die 80er….
Effektbeladen ist auch der letzte Song auf der LP, Vanz Kant Danz. Interessant ist der Song aber allemal, ist er doch die Abrechnung mit Saul Zaentz, dem einstigen Inhaber von Fantasy Records (hier sind die CCR-Scheiben erschienen). Fogerty wird da teils sehr deutlich (“the little pic Vanz“), sodass man sich vorstellen kann, wie sehr ihn der Streit belastet hat. Auf den ersten Ausgaben des Albums hieß der Song noch Zanz Kant Danz. Näheres dazu ist im Internet zu finden.
Wie schon auf früheren Neuauflagen der CD gibt es hier zwei Bonus-Tracks. Einmal den bestens bekannten Good-Time-Song (gibt ja auch ‚ne deutsche Version von der Band LEINEMANN) My Toot-Toot. Ich empfehle die Fogerty-Fassung, nicht nur wegen des Gesangs, sondern auch weil das einfach mehr New-Orleans-Feeling und Cajun-Groove in sich birgt.
I Confess, hier hört man John anfangs mal tief im Gospel und Blues wühlend, während sich der Song dann mit mehr Schwung auf Soul-Pfade, a la J GEILS begibt. Ist jetzt nicht der Fogerty, den man für gewöhnlich hört (und hören mag), aber schon wegen seines Gesangs willkommen.
Wegen der Aufmachung, ist die LP wohl vorzuziehen, aber wer nach wie vor digital fährt, der sollte den Weg ins “Centerfield“ nun einschlagen.

Epi Schmidt, 30.05.2018

 

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