Joe Strummer

Joe Strummer 002: The Mescalero Years

( English translation by Google Translation by Google )

CD-Review

Reviewdatum: 04.10.2022
Jahr: 2022
Stil: Rock, Punk, Reggae
Spiellänge: 239:00
Produzent: Lucinda Tait & David Zonshine

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Plattenfirma: Dark Horse Records


Redakteur(e):

Epi Schmidt

Titel
Rock Art & The X-Ray Style:
01. Tony Adams
02. Sandpapper Blues
03. X-Ray Style
04. Techno D-Day
05. The Road To Rock'n'Roll
06. Diggin' The New
07. Nitcomb
08. Forbidden City
09. Yalla Yalla
10. Willesden To Chricklewood
Global A Go-Go:
01. Johnny Appleseed
02. Cool 'N' Out
03. Global A Go-Go
04. Bhindi Bhagee
05. Gmma Ray
06. Mega Bottle Ride
07. Shaktar Donetsk
08. Mondo Bongo
09. Bummed Out City
10. At The Border, Guy
11. Minstrel Boy
Streetcore:
01. Coma Girl
 
02. Get Down Moses
03. Long Shadow
04. Arms Aloft
05. Ramshackle Day Parade
06. Redemption Song
07. All In A Day
08. Burnin' Streets
09. Midnight Jam
10. Silver And Gold
Vibes Compass:
01. Time And Tide
02. Techno D-Day (Demo)
03. Ocean Of Dreams (feat. Steve Jones)
04. Forbidden City (Demo)
05. X-Ray Style (Demo)
06. The Road To Rock'n'Roll (Demo)
07. Tony Adams (Demo)
08. Cool'n'Out (Demo)
09. Global A Go-Go (Demo)
10. Secret Agent Man
11. All In A Day (Demo)
12. London Is Burning
13. Get Down Moses (Outtake)
14. Fantastic
15. Coma Girl (Outtake)
Musiker Instrument
Joe Strummer Vocals, Guitar
Antony Genn Guitar, Vocals
Martin Slattery Keyboards
Scott Shields, Simon Stafford Bass
Steve Barnard, Pablo Cook, Luke Bullen Drums
Tymong Dogg Violin

THE CLASH waren vielleicht die beste Band der 70er. Wären sie nicht grundsätzlich gegen alles gewesen, was auf einen Sockel gestellt, verherrlicht und vergöttert wird, hätten sie die BEATLES jenes Jahrzehnts sein können. Und Joe Strummer ihr John Lennon. Aber mit der “phony Beatlemania“ hatten sie ohnehin in London Calling schon abgerechnet.

Am 21. August wäre Joe Strummer 70 Jahre alt geworden und zu diesem Anlass wurde von George Harrisons Dark Horse Records Label eine 4 CD-Box sowie eine 7 LP-Box veröffentlicht, die sich, wie der Name schon sagt, mit “The Mescalero Years“ von Strummer beschäftigt.

 

Nach dem Ende von THE CLASH war 1989 Joes erstes Soloalbum erschienen, aber es dauerte dann bis 1999, bis das nächste Album folgte. Dann mit seiner neuen Band THE MESCALEROS. Die drei Alben die von diesen eingespielt wurden plus einer CD mit Raritäten und B-Seiten sind hier enthalten. Natürlich wurde alles remastert und auf aktuellen Stand gebracht. Musikalisch hatte sich in seinem Stil nicht so viel geändert, außer dass vielleicht ein paar elektronische Sounds hinzukamen. Schon der Opener Tony Adams hätte auch auf einem CLASH-Album Platz gefunden. Ansonsten ist immer noch Reggae, Dub, Ska und Rock seine bevorzugte Richtung. Zumal es bei Joe auch immer stark auf die Texte ankam. Die Finger in die Wunde zu legen und seine Hörer auf Missstände oder womöglich übersehene Ereignisse hinzuweisen, war oft sein Anliegen.

 

Interessant ist es, wie einige der Songs in ihrer frühen Demo-Fassung geklungen haben. Die Idee schon vorhanden, aber meist noch ganz anders instrumentiert und in Szene gesetzt. Auf dem zweiten Mescalero-Album “Global A Go-Go“ wird die Freundschaft zu THE WHO deutlich, wenn Roger Daltrey im Titeltrack mitsingt. Es gibt Gerüchte, dass Pete Townshend im folkigen Minstrel Boy mitgespielt haben soll, aber, gut, der Song dauert fast 18 Minuten und da kann man viel rein interpretieren, aber solange Pete keine Geige oder Dulcimer oder was ähnliches gespielt hat, findet sich da nichts typisches. Insgesamt ist das Album etwas bodenständiger. Mega Bottle Ride könnte fast von den KINKS stammen. Nichtsdestotrotz klingt auch hier manches experimentell. World Music hat man gern gesagt.

 

Das Album “Streetcore“ erschien damals postum ist aber in keinster Weise eine schnell hingeschusterte Nachlassverwaltung, sondern in der Tat wohl das beste der drei Alben. Coma Girl ist die Art von Song, auf der “Hit“ drauf steht. Joes Punk-Wurzeln kommen hier zum Vorschein. In Long Shadow scheint eine Vorliebe für Country-Musik durch, während All In A Day lärmende Gitarren mit Hip Hop-Rhythmen kombiniert Bei Silver And Gold wird es dann nochmal keltisch-folkig. Es ist wahrlich tragisch, dass Joe so früh verstorben ist, denn da war offensichtlich noch einiges drin. Umso schöner, dass diese letzten Alben jetzt in einer außergewöhnlichen Edition, mit 72-seitigem Buch, mit jeder Menge Bilder, Interviews, Liner-Notes und reproduzierten Textblättern und Akkordtabellen aus dem Strummer-Archiv, erscheinen.

 

Am Schluss möchte ich doch noch einmal auf das Album von Joes CLASH-Kollegen Paul Simonon verweisen, dass dieser mit seiner Band HAVANA 3 A.M. 1991 eingespielt hat. Wem das hier gefällt, der sollt auch jenes Album in Betracht ziehen.

 

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