Titel |
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01. Coma Girl |
02. Johnny Appleseed |
03. I Fought The Law (Live) |
04. Tony Adams |
05. Sleepwalk |
06. Love Kills |
07. Get Down Moses |
08. X-Ray Style |
09. Mondo Bongo |
10. Rudie Can't Fail (Live) |
11. At The Border |
12. Long Shadow |
13. Forbidden City |
14. Yalla Yalla |
15. Redemption Song |
16. Junco Partner (Acoustic( |
Musiker | Instrument |
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Joe Strummer | Vocals, Guitar, Bass |
Martin Slattery | Organ, Guitars, Background Vocals |
Scott Shields | Guitar, Percussion, Background Vocals |
Simon Stafford | Bass |
Luke Bullen, Chris Musto | Drums |
Antony Genn | Guitar |
various other musicians |
Als Laudator für dieses, na, nennen wir es mal “Joe Strummer Tribute Album“, hätte ich nun nicht unbedingt Jakob Dylan erwartet. Jedoch die Art, wie er die Liner-Notes in beiliegendem Booklet verfasst hat, lassen auf große Kenntnis, wie auch Ehrerbietung gegenüber des einstigen Gitarristen und Sängers von THE CLASH schließen. Und wahrscheinlich kommt es auch nicht von ungefähre, dass auf dem 2012er WALLFLOWERS-Album “Glad All Over“ CLASH-Gitarrist Mick Jones einen Kurzbesuch tätigte. Da ist also schon eine gewisse Affinität vorhanden.
Im Dezember waren es schon wieder achtzehn Jahre, seit die Punk-Ikone an einem Herzfehler gestorben ist. Mit seiner Band THE MESCALEROS war er zu dem Zeitpunkt eigentlich wieder gut im Geschäft. Auch posthum zeigte sich sein Einfluss und die Wertschätzung die ihm Kollegen aus den unterschiedlichsten Bereichen entgegenbrachten. Und inzwischen gibt’s in London sogar eine Unterführung mit dem Namen “Joe Strummer Subway“. Können wohl nicht viele Künstler von sich behauten. Auf diesem Album finden sich einige Raritäten, Singles, Fan-Favoriten, der Soundtrack-Beitrag zum Film “Sid and Nancy“ und unveröffentlichte Versionen.
Coma Girl stammt vom letzten MESCALEROS-Album, könnte aber genauso von einem CLASH-Album stammen. Straighter Rock, der einen sofort mitnimmt und in gute Laune versetzt. Ähnlich geht es einem mit Johnny Appleseed, welches als Titelsong für eine amerikanische Serie verwendet wurde. Hat einen folkigen Charakter, entsprechend mit akustischen Instrumenten gespielt, und erinnert ein bisschen an Springsteens “Seeger Sessions“.
Ein Knaller ist natürliche – wie immer – I Fought The Law. Hier in einer Live-Version aus der Brixton Academy im Jahr 2001. Nicht ganz so roh, wie mit den CLASH, aber trotzdem mit ordentlich Drive. Auch Rudie Can't Fail stammt von diesem Konzert.
Experimenteller, auch das kennt man von ihm, geht es in Tony Adams zu. Hier kommen Reggae und Dub zum tragen und entfalten, kombiniert mit Strummers Lyrics, ihre hypnotische Wirkung. Was ja sowieso auf die meisten Songs zutrifft. Das fängt, wie in Get Down Moses gern mit einem simplen Riff an, um dann bald in einen unwiderstehlichen Groove überzugehen.
Junco Partner hat Strummer mit etlichen Formationen zahllose Male in seiner Karriere gespielt. Mal mehr bluesig, mal folkig, oder auch Roots-orientiert. Bei den Fans immer geliebt. Die Aufnahme hier hat er ganz allein zur Gitarre aufgenommen und war bisher nicht veröffentlicht. Verfehlt auch hier die Wirkung nicht. Wie eigentlich alle Songs von Joe Strummer. Selbst wenn er mit Drum-Programming arbeitet, wie in Yalla Yalla, kriegt er immer noch etwas faszinierendes zustande.
Als Bruce Springsteen 2009 sein Konzert im Londoner Hyde Park mit London Calling eröffnete, war das zwar grundsätzlich ein Tribut an die ganze Band THE CLASH, aber ich bin mir sehr sicher, das er dabei in erster Linie an Joe Strummer gedacht hat.
Und hätte Bob Marley Redemption Song nicht geschrieben, hätte es sicher Joe Strummer getan. Hier wird er noch einmal gebührend gewürdigt.
Wie vor einem Jahr mit diesem Konzert: