Joe Lynn Turner

Belly Of The Beast

( English translation by Google Translation by Google )

CD-Review

Reviewdatum: 30.10.2022
Jahr: 2022
Stil: Heavy Metal
Spiellänge: 50:10
Produzent: Peter Tägtgren

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Plattenfirma: Mascot Label Group


Redakteur(e):

Epi Schmidt


s. weitere Künstler zum Review:

Dynazty

Titel
01. Belly Of The Beast
02. Black Sun
03. Tortured Soul
04. Rise Up
05. Dark Night Of The Soul
06. Tears Of Blood
 
07. Desire
08. Don't Fear The Dark
09. Fallen World
10. Living The Dream
11. Requiem
Musiker Instrument
Joe Lynn Turner Lead and Background Vocals
Peter Tägtgren Guitars, Bass, Programming
Sebastian Tätgren Drums
Love Magnusson Guitar Solos
Jonas Kjellgren Guitar Solo on 'Don't Fear The Dark', Guitars, Bass, Guitar Solo and Programming on 'Requiem'

Nun, so arg erfreulich scheint es im Leben des ehemaligen RAINBOW-Shouters nicht zuzugehen, liest man sich die Songtitel seines neuesten Albums durch: Black Sun, Tortured Soul, Tears Of Blood, Dark Night Of The Soul... da kann man ja Angst kriegen, um das Seelenkostüm von Joe.

Aber dem Vernehmen nach, ist er wohlauf und mit sich im reinen. Damit dass er uns neuerdings barhäuptig, also auch ohne fremde Haare, kommt, hat er auch kein Problem (mehr). Warum sollten wir?

 

Dass er mittlerweile die 70 überschritten hat, lässt er sich zumindest nicht anmerken, denn auf seinem neuen Album geht’s ordentlich zur Sache. Daran hat seine schwedische Begleitkombo entsprechenden Anteil, denn die lässt es gerne härter angehen. Allen voran Peter Tägtgren, der sonst bei HYPOCRYSY und PAIN die Axt schwingt und der dieses Album auch produziert hat. Für die Soli ist sein Landsmann Love Magnusson, hauptberuflich bei DYNAZTY beschäftigt. Ja, und mit diesen vergleichsweise jungen Wilden lässt es Joe richtig krachen. Gleich im Titelsong knüppelt das richtig los und Turners gereifte Stimme passt bestens zu diesem abgehenden Heavy-Song. Hat schon was “nordisches“, erinnert aber auch ein bisschen an MAIDEN.

 

Auch bei Black Sun hängen die Gitarren tief und sind tief gestimmt. Für mich irgendwo zwischen PRIEST und RAINBOW, allerdings mit besagter Nordic Metal-Komponente. Lässt sich jedenfalls trefflich dazu Headbangen. Bei Tortured Soul wird’s noch eine Ecke bombastischer, leicht LED ZEPPELIN-mäßig und erstmalig im Strophenteil was ruhiger, bevor der hymnische Refrain Odins Heere aufweckt. Dazu passt ein Titel wie Rise Up, dass nur durch Joes Gesang nicht nach RAMMSTEIN klingt.

 

Bei Dark Night Of The Soul klingt's dann erstmals wirklich nach seiner RAINBOW-Vergangenheit. Jedenfalls über weite Strecken und, wie gesagt, der Gesang ist immer noch richtig gut und charismatisch. Im Vergleich dazu, ist mir das anschließende Tears Of Blood fast zu sehr geschrubbt. Aber zu Textzeilen, wie “Give me a kiss like Judas“, passt wohl so ein gnadenloser Dampfhammersound. Man meint ja kaum, wie abgrundtief Gitarren gestimmt werden können. Und die Lichtgeschwindigkeit, mit der Magnusson seine Soli in höchste Lagen feuert, ist der passende Gegenpart dazu.

 

Don't Fear The Dark erinnert nicht nur vom Titel an bereits erwähnte eiserne Jungfrauen, sondern könnte ich mir auch bei denen gut vorstellen. Rockt und fetzt jedenfalls denen würdig. Will man überhaupt etwas kritisieren, dann vielleicht, dass auf die Dauer nicht allzu große Vielfalt herrscht. Aber so ist das nun mal. Living The Dream hätte ich mir sogar im Repertoire des seligen Ronnie James Dio vorstellen können. Vielleicht die eingängigste Nummer auf diesem Album.

 

Faded memories is all that's left me, shadows of the man I used to be“, resümiert Joe im abschließenden Requiem und “How can you live, when a part of you dies“, aber was so schwermütig klingt, kommt doch einigermaßen hoffnungsvoll rüber und auch die Musik wird zwar mit einer gewissen Schwere zelebriert, aber auch mit positiver Energie versehen. Obendrein geht einem der Refrain kaum mehr aus dem Kopf. Für mich ein ebenso überraschendes wie tolles Album eines der herausragenden Frontleute der Rockmusik. Wäre schön, das mal live zu erleben.

 

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