Joe Ely

Happy Songs From Rattlesnake Gulch

( English translation by Google Translation by Google )

CD-Review

Reviewdatum: 19.08.2007
Jahr: 2007

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Joe Ely Homepage



Redakteur(e):

Epi Schmidt


Happy Songs From Rattlesnake Gulch, Rack'em Records/Rounder Records, 2007
Joe Ely Vocals, Guitars, Keyboards
Bob Grissom, Mitch Watkins, David Holt, Bradley Kopp Guitars
Reese Wynans, Joel Guzman Keyboards
John Mills, Pat Murray Horns
Gary Herman, Jimmy Pettit, Glen Fukunaga Bass Guitar
Davis McLarty, Rafael Gayol, Little Johnny Fader, Donald Lindley Drums
Produziert von: Joe Ely Länge: 49 Min 24 Sek Medium: CD
1. Baby Needs A New Pair Of Shoes7. Firewater
2. Sue Me Sue8. July Blues
3. Hard Luck Saint9. Up A Tree
4. Jesse Justice10. So You Wanna Be Rich?
5. Miss Bonnie And Mister Clyde11. River Fever
6. Little Blossom

Vor ca. 2 Jahren war mir Joe Ely im Rahmen des LOS SUPER 7 Projektes erstmals wieder untergekommen, nachdem ich doch einige Jahre keine Notiz von ihm genommen hatte. Dabei war ich äußerst angetan von seinem Spät-80er Album "Lord Of The Highway" und dem Live-Album "Live At Liberty Lunch" von 1990. Jahrelang nicht gehört, erinner ich mich problemlos an Songs wie Me And Billy The Kid oder Cool Rockin' Loretta.
Eine Art 'Outlaw' war der Texaner - der dieses Jahr übrigens bereits 60 wurde - von jeher, und seine Plattenkarriere begann schon in den frühen 70ern mit den inzwischen legendären FLATLANDERS, zu denen auch Butch Hancock und Jimmy Dale Gilmore gehörten.
Wenn es also damals um Billy The Kid ging, dann sind es diesmal Miss Bonnie And Mr. Clyde, denen er auf seinem neuen Album "Happy Songs From The Rattlesnake Gulch" eine Widmung verfasst. Zufalls, dass die Songs einander sogar etwas ähneln?

Richtig rockig beginnt dieses Album mit dem Riff-Rocker Baby Needs A New Pair Of Shoes, das mich an einen John Mellencamp zu seinen rockigsten Zeiten erinnert. Kommt gut und die kleinen Bläsereinwürfe sorgen für zusätzlichen Schwung. Das folgende Sue Me Sue schöpft sowohl aus dem R&B der 60er als auch aus Texas-Country-Musik und klingt somit stark nach seinem Landsmann Doug Sahm respektive dessen TEXAS TORNADOS. Allerdings ist hier noch mehr Drive drin!
Hard Luck Saint erinnert mich mit seinem Mix aus Folk und Tex-Mex stark an die BRANDOS. Wer da Mundharmonika und Akkordeon spielt ist leider nicht verzeichnet, aber da sind sie, und sie bringen die entsprechenden Farbtupfer, sodass einem der Song endgültig nicht mehr aus dem Kopf geht.
Eher noch gespannter hört man der Counry-Folkrock Ballade Jesse Justice zu. Nicht zuletzt, weil, wie bei allen Songs, eine ständige Spannung besteht, die einen unwillkürlich fesselt. Das kommt alles so auf den Punkt, so packend, knackig..., ich fühl mich fast "eingeschnürt".
Wieder ist es ein Akkordeon, welches für die ländliche Atmosphäre in Little Blossom sorgt und man lehnt sich schon genüsslich zurück, wippt mit den Fußspitzen und lauscht dem mehrstimmigen Gesang, bevor auch der restlich Körper plötzlich in Schwung kommt, als man in einen flotten Country-Rock-Boogie übergeht. Klasse!
Pflichtschuldigst - wie schon eh und je - covert Joe Ely auch einen Song seines Freundes Butch Hancock. Diesmal ist es Firewater, vom gleichnamigen Album. Da sind wir wieder back in den Sixties und beim R&B, wie ihn Legionen britischer Bands, wie die ANIMALS, die PRETTY THINGS u.v.m. gespielt haben. Den Unterschied machen hier die schmissigen Bläsersätze aus, die den schon bestehenden Drive noch etwas pushen.
Wenn sich Ely dem July Blues widmet - wen wundert's, den konnte man bei dem Wetter dieses Jahr wirklich kriegen -, dann wird's fast schwummerig schleppend, klingt irgendwie sehr nach Bob Dylan und versetzt einen nahezu in eine Art Trance. Würde sich wohl gut für einen Quentin Tarantino Film eignen. Gut, würde auf das folgende Up A Tree auch zutreffen. Nur steigert sich der Song im Verlauf wie ein immer mehr in Fahrt kommender Truck. Die Fahrt führt Richtung Borderline und entsprechend schmettern uns auch immer mehr die mexikanischen Mariachi-Trompeten entgegen, je näher wir kommen. Weil man die hier besonders gut hört, möchte ich gleich noch ein lobendes Wort über die Gitarren und deren Sounds auf diesem Album verlieren: Toll!
Und auch die beiden letzten Songs halten problemlos das hohe Level dieser Scheibe. Rockiger R&B, mit Tex-Mex und Rock'n'Roll Sprenkeln und immer wieder eingestreuten Bläser-Riffs. Da wummert auch mal eine Hammond Orgel im Hintergrund, oder es stampft das Schlagzeug zum Gesang.

Ein ganz hervorragendes Album, ohne irgendeinen Aussetzer oder auch nur verzichtbaren Song. Da zieh ich meinen Hut und sage: Joe Ely, you're still the lord of the highway!

Epi Schmidt, 19.08.2007

 

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