Joe Bonamassa Live At Radio City Music Hall, Mascot Label Group, 2015 |
Joe Bonamassa | Gesang & Gitarre | |||
Carmine Rojas | Bass | |||
Reese Wynans | Keyboards | |||
Tal Bergman | Schlagzeug | |||
Gerry O’Connor | Geige & Mandoline | |||
Mats Wester | Nickelharp & Mandola | |||
Lee Thornburg | Trompete | |||
Nick Lane | Posaune | |||
Paulie Cerra | Saxopohon | |||
Lenny Castro | Percussion | |||
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DVD: | ||||
01. Joe Bites The Big Apple (titles) | 11. Living On The Moon | |||
02. Dust Bowl | 12. I Can't Be Satisfie | |||
03. Trouble Town | 13. Double Trouble | |||
04. Still Water | 14. One Less Cross To Bear | |||
05. Different Shades Of Blue | 15. Love Ain't A Love Song | |||
06. The Huckleberries - Introducing the Acoustic Band | 16. Introducing the Electric Band | |||
07. Black Lung Heartache | 17. "Happy Birthday Mom!" | |||
08. Happier Times | 18. I Gave Up Everything For You, 'Cept The Blues | |||
09. Never Give All Your Heart | 19. So, What Would I Do? | |||
10. Hidden Charms | Bonus: Joe Bites The Big Apple (behind-the-scenes) 45 Minunten | |||
CD: | ||||
01. I Can't Be Satisfied | 08. Different Shades Of Blue | |||
02. One Less Cross To Bear | 09. Happier Times | |||
03. Living On The Moon | 10. Never Give All Your Heart | |||
04. I Gave Up Everything For You, 'Cept The Blues | 11. Hidden Charms | |||
05. Dust Bowl | 12. Love Ain't A Love Song | |||
06. Trouble Town | 13. So, What Would I Do? | |||
07. Still Water | ||||
Man sollte meinen, dass ein Blues-Superstar wie Joe Bonamassa in seiner bisherigen Karriere eigentlich so ziemlich alles erreicht hat, was er sich wünschen könnte. Aber mit einem Wunsch musste der heute 38-Jährige bis zum Anfang dieses Jahres warten. Dann stand im US-Bundesstaat New York geborene Musiker erstmals auf der Bühne des Radio City Music Hall. Dieser Abend bildete den Abschluss seiner rund eineinhalb-jährigen Welt-Tournee, bei der er sich selber als Support diente.
So beginnt auch diese DVD – nach dem mittlerweile schon fast traditionellen kleinen musikalischen Intro - mit dem Akustik-Teil des Konzerts. Und Bonamassa beweist, dass er mehr ist als ein Meister der verzerrten Sechssaitigen. Dabei hält sich der Gitarren-Held bis auf ein Solo eher sehr dezent im Hintergrund. Die Musik gewinnt durch die sehr prominenten Gäste, wie Gerry O’Connor von den DUBLINERS und Mats Wester eher einen Folk-Einschlag als dass es zu offensichtlich nach Blues klingt.
Der Hauptteil des Konzerts besteht dann aber wieder aus dem gewohnten Bonamassa-Sound, den man einfach nur als groß bezeichnen kann. Bereichert wird der Klang hier neben den Percussions von Lenny Castro auch noch von einer Horn-Sektion bestehend aus Trompete, Posaune und Saxophon. Was für ein Unterschied sowohl optisch als auch musikalisch, wenn man sich noch einmal in Erinnerung ruft, wie Bonamassa in der „klassischen“ Trio-Besetzung geklungen hat, als er um das Jahr 2000 herum erstmals der größeren Öffentlichkeit bekannt wurde.
Die Band und der Maestro sind wieder einmal hervorragend, hier stimmt wieder alles. Bonamassa spielt eine ganze Reihe Songs, die bisher noch nicht auf Live-Alben erhältlich waren wie Different Shades Of Blue, I Gave Up Everything Four You, ‘Cept The Blues, Living On The Moon, Never Give All Your Heart, Trouble Town, So, What Would I Do?. Zudem hat er mit One Less Cross To Bear und Still Water zwei brandneue Songs im Gepäck, was dieses Album neben den ganzen anderen Vorzügen zu einem Kauf-Tipp für Fans macht.
Die Qualität der Aufnahme ist – wie immer – einfach sensationell gut. Die Kameras fangen sowohl die Musiker als auch die Stimmung in der altehrwürdigen Halle sehr angenehm ein und transportieren die Atmosphäre schön ins heimische Wohnzimmer. Der Sound ist nicht zu laut, sondern so, dass man jeden Musiker zu jeder Zeit prima hören kann. Das Bonus-Material gewährt einen schönen Einblick hinter die Kulissen der Produktion, auch mal aus der Sicht des Guitar Tech Mike Hickey. Außerdem gewähren Bonamassa und seine Familie sogar Einblick in das Familienleben des ansonsten ja sehr zurückhaltenden Musikers.
Allerdings kommt dieses Paket dann doch mit einem gewissen Makel daher, den man nicht verhehlen kann. Denn warum bitte, wurde darauf verzichtet das komplette Konzert zu veröffentlichen? Auch wenn ich nicht dabei war, so kann ich mir nicht vorstellen, dass die hier gezeigten knapp 100 Minuten wirklich alles sind, was Bonamassa und seine Band an den zwei Abenden in der Radio City Music Hall auf die Bretter gebracht haben. Und wenn ich mit meiner Annahme richtig liege, dann stellt sich die Frage, warum nur so wenig Material veröffentlicht wird? Natürlich ist die Veröffentlichung dennoch sehr gut, aber ein gewisser Wermutstropfen ist das dann doch, zumal ja auf der CD ohnehin schon knapp 25 Minuten fehlen.