Titel |
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01. Sweet 'Lil Lies |
02. All The Way From America |
03. Black Magic |
04. Drowning In A Sea Of Love |
05. A Good Goodbye |
06. Heavy Soul |
07. Wild Love |
08. Someone Like You |
09. Devil In Me |
10. Change Of Heart |
Musiker | Instrument |
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Hoanne Shaw Taylor | Lead Vocals & Guitar |
Rob McNelly | Guitar |
Doug Lancio | Rhythm Guitar |
Allison Prestwood | Bass |
Jimmy Wallace | Keyboards |
Anton Fig | Drums & Percussion |
Kim Fleming, Devonne Fowlkes, Jade MacRae, Dannielle Deandrea | Backing Vocals |
Nach ein paar Jahren unter der Regie von Joe Bonmassa und Josh Smith, sitzt beim neuen Album von Joanne Shaw Taylor nun wieder Kevin Shirley (der auch die meisten Bonamassa-Alben produziert hat) an den Reglern, der ja auch bereits 2016 für ihr Album “Wild“ verantwortlich zeichnete. Wie groß jeweils der Einfluss der Produzenten auf das Endprodukt ist, ist unterschiedlich und lässt sich von außen schwer einschätzen, aber so viel ist sicher: Geschadet hat es diesen Aufnahmen nicht!
Gute Alben erkennt man am ersten Ton und das ist hier eindeutig der Fall. Die Britin ist inzwischen dermaßen gut, was Gesang, Gitarrenspiel und -ton und Songwriting angeht, da braucht's nur noch den richtigen Background und dann groovt das so dermaßen ansteckend, wie Sweet 'Lil Lies hier gleich zum Einstieg. Jede Menge Soul in der Stimme und den Blues in den Fingern. Dazu das Selbstbewusstsein, niemand mehr etwas beweisen zu müssen. Da kann sie sich aufs Wesentliche konzentrieren und Raum schaffen und lassen, für die anderen Instrumente. Da klimpert mal ein Piano vorbei, da wird der Song mal fast nur von Bass und Schlagzeug getragen. Klasse.
Und mit dieser Klasse kann sich Joanne dann auch einfach mal an Joan Armatradings All The Way From America wagen und diesem etwas mehr Schwung die gewisse “Blue-Note“ verleihen. Sehr gut gemacht. Mit anschließenden, lockeren Gospel-Boogie Black Magic wird’s gleich noch eine Spur heißer. Toller Backgroundgesang, klasse Gitarre und das noch gekrönt von Joannes Gesang, Da könnte ich noch weitere 4 ½ Minuten zuhören. Drowning In The Sea Of Love war Anfang der 70er ein Hit für Joe Simon. Den funky R&B-Charakter wird hier beibehalten, stellenweise durch das Wah-Wah noch verstärkt und insgesamt hat diese Neuinszenierung mehr Druck.
A Good Goodbye kennen wir bereits als Vorab-Single zu diesem Album, und der lockere Groove und die herrlich klingende Gitarre machen immer noch so viel Freude, wie beim ersten Mal. Ausfälle gibt’s hier ohnehin nicht, aber der Titelsong, mit seiner sich immer weiter steigernden Blues/Soul-Power und Joannes treibener Lead-Gitarre, das kommt schon richtig geil. Wild Love geht dann ein bisschen in den Bereich, der sonst von Ana Popovic ziemlich dominiert wird. Also mehr funky, groove-betont, aber auch gut ins Ohr gehend. Könnte, wie Van Morrisons Someone Like You, das danach folgt, etwas rauer sein, aber hat dennoch seinen Reiz und klingt natürlich ebenfalls bestens.
Bei Devil In Me wird dann wieder deutlich mehr Gas gegeben und in den drei Minuten gut gerockt. Das abschließende Change Of Heart ist wieder eingängiger, fast poppiger, aber auch das gehaltvoll und wie das gesamte Album hervorragend klingend. Man hat's vom ersten Ton gehört und es setzt sich bis zum Schluss durch. Man fragt sich tatsächlich, wie schafft es Joanne Shaw Taylor, sich immer wieder zu steigern?