JJ Grey & Mofro This River, Alligator Records, 2013 |
JJ Grey | Lead & Backing Vocals, Electric Guitar, Harmonica, Bass, Acoustic Guitar, Tambourine | |||
Andrew Trube | Guitars, Lap Steel | |||
Anthony Farrell | Organ, Piano, Clavinet, Guiar | |||
Todd Smallie | Bass | |||
Anthony Cole | Drums, Percussion | |||
Art Edmaiston | Tenor & Baritone Saxophone | |||
Dennis Marion | Trumpet | |||
Special Guest: | ||||
Stan Lynch | Shaker | |||
| ||||
01. Your Lady, She's Shady | 06. Florabama | |||
02. Somebody Else | 07. Standing On The Edge | |||
03. Tame A Wild One | 08. Write A Letter | |||
04. 99 Shades Of Crazy | 09. Harp & Drums | |||
05. The VBallad Of Larry Webb | 10. This River | |||
Angesichts des neuen JJ Grey & Mofro Albums "This River" fällt es zunächst schwer, der abermals beeindruckenden 10-Song-Sammlung eine endgültige Position im reichhaltigen Qualitätskanon des traditionsbewussten Südstaatlers zuzuordnen. Jedes seiner bisherigen Studioalben verfügte über gewisse Reize, bestach mit cleverem Songwriter-Niveau und hinterließ den Eindruck, dieser talentierte Musiker aus Florida habe mitsamt seiner ausgefuchst groovenden Band einen weiteren Höhepunkt an Emotionen und Leidenschaft kreiert.
"This River" bewegt sich nun einmal mehr im sumpfigen Dunstkreis seiner Südstaatenheimat und verquickt schweißtreibende Swamp-Grooves mit der elegant federnden Funkiness und Coolness der Muscle Shoals-Ära. Kaum eine weiße Band hat mehr Soul im Blut als JJ Grey & Mofro. Serviert wird das Ganze wie gewohnt im herrlich vintage-orientierten Sounddesign des alten JJ Grey Studio-Weggefährten Dan Prothero.
Your Lady, She's Shady eröffnet sogleich derb und intensiv und hätte wohl auch Lenny Kravitz in seiner frühen Phase gut zu Gesichte gestanden. Mit der unverschämt eingängigen Soulperle Tame A Wild One gelingt JJ gar ein heimlicher Hit für wogende Tanzflächen, während man sich beim bläserverstärkten 99 Shades Of Crazy schon fast die Kleider vom Leib reißen möchte. Der zurückgelehnte Southern-Soul Schleicher The Ballad Of Larry Webb vermag die erhitzten Gemüter ein wenig zu beruhigen, nur um sich anschließend mit einer huldvollen Reminiszenz an den guten alten Prince (Florabama) auf Betriebstemperatur zurückzufunken.
Das wild tosende Harp & Drums markiert mit seinen verzerrten Vocals, seinen ekstatischen Soloeinlagen von Saxofon, Gitarre, Mundharmonika, Trompete und E-Piano einen weiteren Höhepunkt des Albums, huldigt den Urvätern von Sly & The Family Stone und rückt MOFRO ins gleißende Scheinwerferlicht. Zum Abschluss lässt Mr. Grey seine Gospeladern anschwellen (This River) und beweist einmal mehr sein tadelloses Niveau, während man den Eindruck gewinnt, das Potential dieser Band könne uns zukünftig noch weitere tolle Momente bescheren.