Jimmy Thackery

Healin' Ground

( English translation by Google Translation by Google )

CD-Review

Reviewdatum: 19.08.2005
Jahr: 2005

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Redakteur(e):

Epi Schmidt


Jimmy Thackery
Healin' Ground, Telarc International, 2005
Jimmy Thackery Lead Guitar, Slide Guitar, Vocal
Kenny Greenberg Guitar, Rhythm Guitar
Steve Mackey, Michael Rhodes Bass
Kevin McKendree Piano, Hammond Organ
Lynn Williams, Tom Hambridge Drums
Gary Nicholson Keyboard Pad
Jimmy Hall Harmonica, Backing Vocal
Mark Stutso Vocal, Backing Vocal
Produziert von: Gary Nicholson Länge: 41 Min 32 Sek Medium: CD
1. Let The Guitar Do The Work7. Upside Of Lonely
2. Fender Bender8. Kickin' Chicken
3. Healin' Ground9. Get Up
4. Had Enough10. A Shot In The Dark
5. Devil's Toolbox11. Can't Lose What You Never Had
6. Weaker Than You Know

Jimmy Thackery ist in Blues- und Rock'n'Roll Kreisen ja beileibe kein Unbekannter. Mit 15 Jahren gehörte er bereits zu den Gründern der Band THE NIGHTHAWKS und das ist schon über 30 Jahre her. Längst hat er sich auf Solopfade begeben, aber die ein oder andere Verbindung geht er schon mal ein. Wie im Jahr 2002 das "Whiskey Store" Projekt mit Tab Benoit, welches uns im letzten Jahr ein feines Live-Album bescherte.
Auf seiner aktuellen CD widmet er sich wieder mehr dem Rock - in verschiedenen Schattierungen. Gleich bei Let The Guitar Do The Work rockt es mit gehörigem Boogie-Anteil und schönem Country-Twang und Jimmys Stimme klingt hier stark noch John Hiatt. Ja der Song hätte durchaus auf eine von dessen Scheiben gepasst - so zu Zeiten von "Slow Turning" etwa. Die Rock'n'Roll Licks fließen einem erfahrenen Guitar-Slinger wie Jimmy Thackery natürlich grad so aus der Stratocaster und springen treffsicher über den Rhythmusteppich den seine Band bestens produziert.

Klar, der Jimmy ist ein Fender Bender und so einer überlässt seiner Gitarre auch mal die Arbeit bei einem stimmungsvollen Instrumental. Da wirbeln die Staubfahnen durchs Studio und man fühlt sich in die Zeit von Link Wray oder Dick Dale versetzt und ein paar Cowboys galoppieren vor meinem inneren Auge durch die Wüste.
Healin' Ground bewegt sich wieder mehr im Midtempo-Rock Bereich. Hat durchaus Ohrwurmpotenzial, allerdings klingt die Gitarre im Solo eigenartig dünn. Na ja, die Orgel macht das einigermaßen wett. Trotzdem, schade drum.
Fetter klingt's dann in Had Enough, einer Art Power-Ballade, die mancher Hard Rock Band auch ganz gut stehen würde und die sich immer weiter aufschwingt, getrieben von Jimmys nimmermüden Sololäufen. Spielt schon wirklich gut, der Knabe.
Für die Devil's Toolbox, an die Jimmy gern ein Schloss anbringen möchte, wird das Tempo dann deutlich angezogen und straight voran geprescht. Wie gewohnt, sind die Blues-Töne eher im Gesang denn in der Gitarre zu finden, aber das passt ja sehr gut zusammen.

Irgendwie muss ich auch manchmal an die ROLLING STONES denken. Liegt's daran, dass der Herr Thackery auf dem Blues-Tribute an die STONES "Exile On Blues Street" beteiligt war?
Weaker Than You Know beginnt als lockerer Blues-Swing, bei dem man gern mitschnippt und Clapton-Fans befriedigen dürfte. Noch keine Minute ist um, da wechselt man in einen zügigeren Shuffle und gleich kommt Good-Time Stimmung und aus dem Schnippen wird ein munteres mitwippen. Zu Jimmys Rock- und Blues-Licks klimpert Kevin McKendree ein flottes Johnnie Johnson Piano.
Und es bleibt, wenn auch etwas gemäßigter, im Shuffle-, Boogie-Sektor. Da kommt dann auch mehr Blues-Feeling durch, allerdings ist die Upside Of Lonely wenig spaßig und auch nicht sonderlich spektakulär.
Da macht das folgende Kickin' Chicken schon deutlich mehr Laune. Wie eine Mischung zwischen Chuck Berry und Jerry Lee Lewis, wenn die beiden ein paar Country-Elemente mit dazu nahmen. Da hätte eigentlich nur noch etwas Gesang gefehlt. Kommt aber instrumental auch richtig gut.
So, und dann klingt's wieder stark nach John Hiatt in Get Up. Vor allem die Stimme ist geeignet, selbst Kenner zu täuschen. Die Gitarre dudelt bei dem natürlich seltenst so ausgiebig und fleißig wie beim Jimmy. Nichtsdestotrotz guter Midtempo-Rock, der mit unter drei Minuten nur etwas kurz erscheint.

Wie gesagt, ist man als Fender-Man ja Instrumentals nie ganz abgeneigt und so folgt mit A Shot In The Dark das dritte auf dieser Scheibe. Da geht's denn auch wieder zurück in die 60er. Solche, oder ähnliche, Geschichten kennt man aus vielen Krimi- und James Bond Filmen. Immer etwas zwischen Surf-Sound, Psychedelic und Jazz pendelnd, wurde so manche Verfolgungsjagd untermalt.
Beim letzten Titel ist Jimmy Thackery dann doch beim reinen Blues gelandet. Muddy Waters Can't Lose What You Never Had wird im typischem Chicago-Blues Stil interpretiert, wie vom Meister selbst. Sogar das unverkennbare Slide-Spiel bekommt Jimmy täuschend echt hin, was ja nicht einfach ist. Das mag nicht sonderlich innovativ sein, aber ich finds gut, dass damit wieder mal an Muddy Waters erinnert wird.

Jimmy Thackery wandelt hier etwas zwischen den Stilen, aber das macht die Sache recht unterhaltsam und für Rock- wie Blues-Fans gut konsumierbar. Legt man gern öfter auf.

Epi Schmidt, 19.08.2005

 

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