Jimi Barbiani

Miltenberg, Beavers, 07.09.2012

( English translation by Google Translation by Google )

Konzertbericht

Reviewdatum: 10.09.2012
Stil: Blues Rock

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Redakteur(e):

Epi Schmidt


Jimi Barbiani Band,
Miltenberg, Beavers, 07.09.2012

Ein glücklicher Zufall - namens Peter R. - machte mich auf dieses Konzert aufmerksam und viel Überlegung kostete es mich nicht, an diesem Freitagabend nach Miltenberg ins "Rockmuseum" Beavers zu fahren. In dem Club könnte man Stunden verbringen und hätte längst nicht alle Konzertplakate, Eintrittskarten, Instrumente, Poster und zahlreiche weitere Exponate gesehen. Es ist schlichtweg der Wahnsinn, was sich da an den Wänden häuft.
Aber wir sind wegen der Musik heute Abend hier und die soll die JIMI BARBIANI BAND liefern. Der Name ist manchen noch nicht so geläufig, was sich in der vergleichsweise geringen Besucherzahl ausdrückt. Zumindest in Southern Rock Kreisen ist aber die Band W.I.N.D. durchaus ein Begriff und Jimi Barbiani war deren langjähriger Gitarrist, der großen Anteil daran hatte, der italienischen Band auch international Anerkennung zu verschaffen.
Nun wandelt er also auf Solopfaden und bietet mir die Chance ihn hier wieder live zu sehen. Zunächst wird unsere Geduld durch eine lokale Vorgruppe auf die Probe gestellt, die mit recht deplazierten Coverversionen von Pop-Rock Bands wie BON JOVI den Abend eröffnet. Nicht gerade das, was die Anwesenden sich hier versprochen haben.
So muss die JIMI BARBIANI BAND praktisch selbst nochmal den "Anheizer" machen, was sich mit verbessertem Sound auch in der Lautstärke ausdrückt. So ein - weißer! - Marshall Half-Stack braucht halt eine gewisse Grundlautstärke, aber dann klingt das schon geil. Die raue Slide-Gitarre, mit der Jimi den instrumentalen Shuffle-Einstieg in den Set liefert, sorgt ebenfalls für ansteigende Stimmung.

Beim zweiten Song fühle mich - ob des druckvollen Sounds - an THE WHO erinnert, was auch an dem filigranen Bass-Spiel von Daniele Vicario liegt. Die Verknüpfung zum Southern Rock schlägt Jimi mit einem herrlichen Slide-Solo im Allman-Stil.
Unumschränkter Herr des Geschehens ist natürlich Jimi Barbiani, der Tempo und länge der Songs - bzw. Soli - bestimmt und der folgerichtig die Bühnenmitte für sich hat, sodass selbst der Sänger und Harp-Spieler Stefano Birarda den Platz an der Seite vorziehen muss. Stört die Musik nicht weiter und Stefano bereichert die Musik mit einer geil gespielten Blues Harp. Geht besonders im rockenden Party Angel richtig gut ab. Der Song stammt vom aktuellen Album "Back On The Tracks" (Besprechung folgt), ebenso wie das folgende ZZ TOP-Cover Sure Got Cold After The Rain Fell bei dem sich Jimi und Stefano ein herrliches Guitar/Harp-Battle liefern. Klasse Version dieser Heavy-Ballade.

Es scheint sich um ein gutes Album zu handeln, denn die ebenfalls enthaltene Instrumentalnummer Good Morning reißt mich richtig mit. Das erinnert schon stark an GOV'T MULE, wenn sich da ein langer Jam inklusive Bass- und Drum-Solo entwickelt.
Den Freunden eingängigerer Songs kommt das folgende La Grange entgegen, bei dem im Übrigen Bassist Daniele Vicario - wie noch bei ein paar weiteren Songs - den passenden Gesang übernimmt. Glanzlichter sind es immer, wenn sich Jimi das Slide-Röhrchen überstreift - was sehr häufig der Fall ist. Er beherrscht es meisterhaft, den Bogen von filigran zu rau und rockig zu schlagen. Da kommt natürlich ein Slide-Klassiker wie Look On Yonder Wall richtig scharf rüber. Dieser harte Boogie treibt jedes Bein im Club an und die anschließenden Beifalls-Schreie zeugen von ehrlicher Begeisterung.

Ohne Slide tendiert Jimi gern mal in die Hendrix-Ecke, ohne sich in überlangen Dudeleien zu ergehen. Das hat immer Drive und hält die Spannung oben. Da erscheint es fast schon logisch, dass vom Namenskollegen Hey Joe mit ins Programm aufgenommen und in toll rockender Fassung dargeboten wird. Mit einem Slide-Solo wurde der Song bestimmt auch noch selten gekrönt.
Mit The Hunter - am bekanntesten wohl von FREE - endet der reguläre Teil auf hart rockende Weise. Die spärliche "Menge" macht aber genug Lärm, dass die Band nochmal den Weg auf die Bühne findet und mit Stop Breaking Down einen gleichfalls rau und hart rockenden Blues-Song zum Finale präsentiert.
Trotz gewiss nicht optimaler Umstände hat mich - und die Anwesenden - die JIMI BARBIANI BAND heute Abend voll überzeugt und ich kann mir gut vorstellen, dass in einem gut gefüllten Club da noch mehr die Post abgeht. So oder so, sollte man sich, als Anhänger von rauem (Slide-) Blues und Rock die Band beim nächsten Gastspiel nicht entgehen lassen!

Epi Schmidt, 07.09.2012

 

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