Jim Jeffries Coming To Get You, I Sold My Soul Media, 2011 |
Jim Jeffries | Vocals, Lead & Rhythm Guitars, Acoustic Guitar, Mandolin | |||
Dan Flamm | Rhythm Guitar, Acoustic Guitar, Lead Guitar, Hammond Organ, Backing Vocals | |||
Puck Lensing | Double Bass | |||
Mark Richards | Drums, Backing Vocals | |||
Guests: | ||||
Paul Richardson | Harmonica, Backing Vocals | |||
Christie Pearl Buxcey | Angelic Backing Vocals | |||
Nick Evans | Steel Guitar | |||
Paul Lambourne | Double Bass | |||
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01. Heading On Out West | 08. Fire | |||
02. Don't Go | 09. Comin' To Get You | |||
03. Deluxe Mama | 10. I'm That Man | |||
04. Shiver | 11. Cold Hearted Woman | |||
05. Vegas Blues | 12. Murder | |||
06. Bad Blues Baby | 13. Twisted Mind | |||
07. Ace In My Sleeve | 14. Devil Inside | |||
Eines muss man den Rock'n'Rollern und Rockabilly Vertretern lassen: sie sehen meist blendend aus, treffsicher, stilecht und cool. Jim Jeffries, der smarte Engländer, Jahrgang 1971, macht da keine Ausnahme und setzt sich auf dem Cover seines Debutalbums gekonnt in Szene.
Einst in den Neunzigern mit der Combo RANCHO DELUXE in Insiderkreisen zu beachtlichem Erfolg gelangt, schlägt sich Jeffries seit Jahren als Gitarrist und Sänger mit verschiedensten Bands (Mad Dog Cole; Marl Lee Allen & The Driver Brothers; Whip Crackin' Daddies) mehr oder weniger erfogreich durch die Rock'n'Roll-Kulturstätten.
Nun legt er also als reifer 40-jähriger Musiker sein Solo-Debut auf dem deutschen 'I Sold My Soul'-Label vor, und versucht uns mit einer facettenreichen Songsammlung, die Jim selbst als "coolen Neo-Rockabilly" und "Rockin' Blues" kategorisiert, zu kriegen. So weit, so gut. "Coming To Get You" erweckt bei mir jedoch den Eindruck, dass hier mehr Schein als Sein verkauft wird. Klar, in der einschlägigen Szene bedeutet Attitüde, Haltung und Stil einiges, doch wenn die musikalische Wertigkeit dadurch in den Hintergrund rückt, wenn auch nur ein wenig, dann zeitigt das auf Platte nur mittelmäßig befriedigende Ergebnisse.
Jeffries selbst besitzt weder als Gitarrist noch als Sänger genügend Format um vollends zu überzeugen. In einigen Songs wie z.B. Fire, Shiver oder auch dem Vince Clarke Cover Don't Go lässt er rein gesanglich Durchsetzungs- und Überzeugungskraft vermissen. Seine Band wirkt in manchen Kompositionen ein wenig überambitioniert und Jeffries' Solo-Gitarre ist selten dazu angetan, dem Hörer ein anerkennendes Staunen abzuringen. "Coming To Get You" besitzt sicherlich auch manch packenden Moment (z.B. Headin' on out West und Vegas Blues), doch insgesamt betrachtet reißt es mich nicht wirklich vom Hocker. Leider nur mäßig unterhaltsam.