Jettison

Heat Wave

( English translation by Google Translation by Google )

CD-Review

Reviewdatum: 27.04.2004
Jahr: 2004

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Redakteur(e):

Frank Ipach


Jettison
Heat Wave, Chillerlounge Records, 2004
Florian Gudzent  
Joi Schreiber  
Michael Kokus  
Sebastian Busch  
Thomas Hahn  
Produziert von: Christian Heiss, Gerald Schrank & Jettison Länge: 40 Min 14 Sek Medium: CD
1. Avalanche6. Minor steps
2. All you get7. It's all true
3. Reach for something to break8. Surrender to the sea
4. Receiver9. Aerospace
5. Out of this place10. Performers

Dieser Platte musste ich mich zunächst einmal mit dem Verstand und nicht mit dem Herzen nähern.
Angesichts meiner sonstigen musikalischen Ausrichtung musste ich dieses recht vielschichtige Werk in Ruhe analysieren, um die etwas verdeckt schimmernden Songperlen zu erkennen.

JETTISON, eine Indie-Rock-Band aus der bayrischen Hauptstadt, verschreibt sich dem mal wuchtigen, bisweilen auch feingliedrigen Rock/Pop der gitarrenorientierten Jugend-Fraktion.
Nach mehreren Single- bzw. Samplerveröffentlichungen Ende der Neunziger zogen sich die fünf jungen Münchener zwecks kreativer Neubesinnung in ihren musikalischen Kokon zurück und entwickelten sich in einem drei Jahre andauernden Prozess zu einem Melodie- und Arrangement versessenen flatternden Schmetterling.

Analog zur kühl erotischen Ästhetik auf und in CD-Cover und Booklet erscheint JETTISONs Musik anfangs unnahbar und leicht verkopft. Die aufwändig durchkomponierten Songs mit vielen kleinen Extras und Bonbons, nebensächlich erscheinenden Haken und Ösen wirken zunächst überstilisiert und öffnen sich dem geneigten Hörer erst nach mehrmaligem Anlauf.

Doch die häufigen Tempo- und Harmoniewechsel, die geschickt verzahnten E-Gitarren, die von zarten Arpeggios bis zum brutalen Geschrubbe sämtliche Register ziehen, die Soundspielereien mit Echo- und Hall-Effekten beim Gesang oder Klavier, die kleinen Synthie-Loops oder wirr zirpenden Geräusche fügen sich letztlich zu einer gut abgestimmten Collage zusammen, die nach eingehendem Studium mehr als schlüssig wirkt und sich als sehr reizvoll erweist.

Manche der soeben erwähnten Stilmittel erinnern an Bands wie FLAMING LIPS oder RADIOHEAD, wobei die hohe Stimme des Lead-Vocalisten diesen Eindruck nur verstärkt. Songs wie Reach for something to break mit seiner stoisch verzerrten Bass-Linie und Receiver mit seinem geisterhaften Piano und dem spannungsgeladenen Kontrast aus gestrichenen und Pizzicato-Streichern stehen sicherlich im Geiste der vorgenannten Bands.

Die mehr geradeaus gerichteten Gitarrenraketen wie Minor steps erinnern mich mit ihrer brachialen Wucht sogar an Bands wie PEARL JAM oder meinetwegen auch ASH und gehen ausnahmsweise ohne große Umschweife ins Ohr. Ebenso das liebliche It's all true, das sicher einen schönen Radio-Hit abgeben würde.
Mein absoluter Favorit ist jedoch der Opener Avalanche. Wenn am Ende des Songs die Lawine mittels durchgetretenen Wah-Wah-Pedals so richtig ins Rollen gerät, sollte man sich wirklich in Acht nehmen.

Für mich stellt dieses Album eine absolute und lohnenswerte Überraschung dar. Ein Fünfer aus Deutschland mit internationalen Ansprüchen und dem Ausblick auf hoffentlich viel Erfolg. Wenn man bedenkt, dass es sich um ein Debütalbum handelt...

JETTISON und Starkult Promotion haben eine CD für unsere Leser zur Verfügung gestellt.
Ihr musstet nur folgende Frage beantworten und die Lösung (mit Postadresse) schicken:
In wie vielen Städten treten JETTISON von 19. bis 31.05.2004 auf?
Es waren 12 und die CD ging nach Ingolstadt zu Mechthild. Viel Spaß!

Frank Ipach, 27.04.2004

 

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