Jess Klein Learning Faith, Blue Rose Records, 2014 |
Jess Klein | Acoustic Guitar, Electric Guitar, Porchboard | |||
Mark Addison | Bass, Baritone Guitar, Electric Guitar, Organs, Casio Loops, Mellotron | |||
Billy Masters | Electric Guitars | |||
Rob Hooper | Drums | |||
John Paul Keeman | Drums | |||
Wendy Colona | Backing Vocals | |||
Bj Lazarus | Mandolin | |||
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01. Learning Faith | 06. Wish | |||
02. So Fucking Cool | 07. Dear God | |||
03. If There`s A God | 08. Only The Blues | |||
04. Surrender | 09. Open Road | |||
05. Loving You | 10. Long Way Down | |||
"Vertrauen Lernen" klingt in Jess Kleins mittlerweile neuntem Album zerbrechlich, schutzbedürftig und so möchte man sie am liebsten fest in den Arm nehmen und vor der bösen Welt beschützen.
Aber denkste, das hat sie garnicht nötig.
Thematisch hat Jess Klein zwar das Thema Vertrauen, Wahrheiten und Heilung in ihre 10 Songs gepackt, geht ihren Fundus aber beherzt rockig an, wie sie es gleich mit dem schleppend rockigen Stomper Learning Faith unter Beweis stellt, der sich schön straight mit elektrischen Gitarren und einer sich vordrängelnden Slide-Guitar ins Herz hineinschmuggelt und den anschließenden Songs wie dem rotzigen Dreiminüter So Fucking Cool zu Recht hohe Aufmerksamkeit einfordert.
Jess vermag mit ihrer folkig ruhigen Loving You Ballade zu fesseln, schiebt mit Dear God allerbesten elektrifizierten Folk-Pop mit Playlist-Potential und ernstem politischen Hintergrund (Verschärfung des Abtreibungsgesetzes in Texas) hinterher.
Mit Surrender zaubert uns Jess auf charmante Retro-Art fast eine Pat Benatar/Stevie Nicks Hommage aus dem Hut und zeigt sich bestens aufgestellt, wenn sie ebenso dezent aber eindringlich mit der Akustischen zu Wish kitschig schönes Wunderkerzen- Feeling verbreitet.
Jess Klein drängelt sich immer gezielter in die Lucinda Williams, Kathleen Edwards und Tift Merritt Phalanx hinein, hinterlässt bemerkenswerte Reife im Songwriting, das sich großer Nachhaltigkeit erfreut, wie sie es auch mit dem herrlich swampig angehauchten Only The Blues unter Beweis stellt .
Mit Long Way Down endet das Album wie es begann: knackig, rockig und mit beherzter Verve samt markant einprägsamer Stimme plus abgehangenem Songwriting. Behält sie ihr Niveau wird man Jess Klein auch zukünftig auf dem Zettel haben müssen.