JERX Daughter, Eigenvertrieb, 2004 |
Vindaloo | Vocals & Blues Harp | |||
Joey | Drums & Backing Vocals | |||
Hü | Guitar | |||
Erwin | Bass | |||
Ty Ickx | Guitar | |||
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1. Intro | 6. Hate Love | |||
2. Daughter | 7. Taste Of Lost Emotions | |||
3. Empty | 8. Bikini Larva | |||
4. Alone | 9. Broken Memories | |||
5. Killergirl | 10. Bloody Game | |||
Och nö, Alternative Rocker aus Österreich, denke ich, als mir die JERX-CD ins Haus flattert. Das ist doch sicherlich eine technisch einwandfreie Musik, die sich an internationalen Maßstäben messen will (sprich: nach CREED, 3 DOORS DOWN oder NICKELBACK klingt) und einen doch ziemlich kalt lässt.
Aber JERX ist anders. Obwohl man die ersten beiden Aussagen durchaus stehen lassen kann. Dabei sind die Südösterreicher, deren Stamm seit 1998 gemeinsam musiziert, jedoch in der Lage, kraftvoll rockiges, melodisches und eingängiges Material abzuliefern, ohne sich in Klischees zu verlieren oder gar zu einer Kopie der oben genannten üblichen Verdächtigen zu werden. Eigenständigkeit ist wieder mal das Zauberwort, dass diese Scheibe zu einer wirklichen Freude werden lässt.
Das liegt auch an hervorragenden Individualisten: mit Vindaloo ein klasse Sänger, der weder nach Scott Stapp, Chad Kroeger oder gar Eddie Vedder klingt, die Gitarrenparts sind zupackend, dabei ökonomisch und effektiv, ohne unnütze Schnörkel, das rhythmische Fundament direkt auf den Punkt gespielt.
Dazu kommen auch richtig gute Songs und Arrangements, die zwischen sattem Breitwandsound (Killergirl, Broken Menories) und wohldosierter Sparsamkeit (Empty) alles abdecken, manchmal auch in einem Song komprimiert (Hate Love) und dabei für eine derartige melodiöse Rockproduktion schön vielseitig sind.
Der Titelsong Daughter ist schwer groovend, catchy und geht mir im positiven Sinne nicht mehr aus dem Ohr. Es gibt in der Songauswahl eigentlich keinen richtigen Ausfall, man merkt auch, dass sich die Jungs Zeit genommen haben für ihr Debüt und das hat sich wirklich gelohnt.
Zum Schluß gibt Bloody Game noch mal so richtig Dampf und Drive und sorgt für einen satten Ausklang der CD (was ja auch schön ist, wenn das erste und das letzte Stück positiv haften bleiben und das Werk somit quasi einrahmen).
Einziger kleiner Wehrmutstropfen ist der als Singleauskopplung geplante Song Alone, der mir persönlich ein bißchen zu AOR-mäßig glatt geraten ist, so im Sinne der obigen Einleitung.
Sehr Erfreuliches aus dem Nachbarland - das macht Lust auf mehr.