Jelly Planet

"Eine Mischung aus Pink Floyd, Genesis und Metallica???"

( English translation by Google Translation by Google )

Interview

Reviewdatum: 01.04.2005

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Redakteur(e):

Ralf Stierlen


Jelly Planet
"Eine Mischung aus Pink Floyd, Genesis und Metallica???", Interview

Vor dem Konzert im Hofer Rockwerk standen mir JELLY PLANET praktisch komplett zu einem Interview zur Verf?gung. Aber was hei?t hier Interview? Angesagt war gepflegtes Abh?ngen bei fr?nkischer K?che (Kn?del, Schweinsbraten und Rotkohl), drinks for free f?r den Autor inklusive vom Veranstalter zur Verf?gung gestellter J?germeister bis es sich dann von Publikumszuspruch f?r die Band lohnte, die B?hne zu betreten.

Hooked on Music: Eure letzte Scheibe "Yellow Sunshine Explosion" ist jetzt seit etwa einem Monat drau?en. Wie seid Ihr bisher zufrieden mit den Reaktionen?

Jens K?chenthal: Mit den Kritiken auf unsere Platte? Zum gr??ten Teil sehr zufrieden, so etwa zu 90 Prozent.
Alexander Sch?nert: In der "Visions" stand eine schei? Kritik drin, ansonsten gab es eigentlich nur sehr sehr gute.

HoM: Die "Visions" l?sst auch nach, oder?

Alexander: Aber in der aktuellen "Visions" ist ein hervorragender Artikel mit Foto ?ber uns drin, da hat er es dann wieder ein bisschen ausgeglichen.
Jens: Vorher wollten wir eigentlich doch einen Brandsatz in die Redaktion werfen, weil die eben auch aus Dortmund kommen. Es waren eben zwei verschiedene Schreiber, die das verfasst haben.

HoM: Und die Kritiken gingen auch in die richtige Richtung, will meinen, Ihr f?hltet Euch auch verstanden?

Alexander: Ja, gut, manchmal musst du grinsen, neulich habe ich wieder gelesen, "JELLY PLANET, eine Mischung aus PINK FLOYD, GENESIS und METALLICA.
Felix A. Gutierrez: In mancher Kritik lie?t man noch abstruseres. Aber wenn derjenige das in diesem Moment so empfindet, dann ist das eben so. Also ich empfinde das nicht so, ich w?sste nicht, was bei uns im entferntesten nach GENESIS klingen w?rde. Oder METALLICA.
Jens: Vielleicht kennt man die auch zu wenig, ich kenne ja die alten GENESIS-Sachen gar nicht so.
Alexander: Ja, man h?tte die schon als Kind h?ren m?ssen, um beeinflusst zu sein. Und jetzt bei der Kritik in der "Gitarre & Bass", da merkst du schon auch eine gewisse Fachkompetenz, dass die ein paar Sachen checken, seien es krumme Rhythmen oder abenteuerliche Harmonien. die Texte haben sie auch begriffen.

HoM: Wie seid Ihr auf Guido Lucas, Euren Produzenten, gekommen?

Jens: Er war jemand, mit dem wir schon immer zusammenarbeiten wollten. Uns gefiel seine Arbeit mit BLACKMAIL oder auch URLAUB IN POLEN.
Alexander: Speziell jetzt auch SCUMBUCKET und KEN, da waren wir, bevor wir Guido pers?nlich kennengelernt haben, Fan davon, von der Musik, und letztendlich haben wir uns mit ihm getroffen. Wir wussten ja gar nicht, ob der jetzt ein toller Produzent ist oder nicht, aber wir fanden halt die Musik gut. Und da haben wir lieber einen Menschen kennengelernt, der uns versteht, der unsere ?sthetik nachempfinden kann und der Bock auf uns hat, viel lieber als einen Hi-Tech-Produzenten, der keinen Bock auf uns hat. Und dann haben wir uns mit ihm getroffen, und es war uns sofort klar, dass wir etwas mit ihm machen m?ssen, weil es einfach ganz harmonisch und toll war und das gipfelte dann im Studio in dem Satz von ihm: "So Leute, ab jetzt gibt es hier keine Probleme". So war das dann auch die ganzen Wochen, so dass man dann wirklich sehr toll miteinander gearbeitet hat.

HoM: Ich habe irgendwo gelesen, dass Ihr die Songs im Studio ehe entwickelt, also dass keiner alleine verantwortlich f?r einen Song, sondern Ihr die Sachen abstimmt, fast demokratisch?

Alexander: Nein demokratisch ?berhaupt nicht, denn dann w?rden wir ja einen ?berstimmen, wenn der keinen Bock hat, das machen wir nie. Es wird so lange rumgewuselt, bis alle einig sind. Aber da wir jetzt schon so lange, 13 Jahre zum Teil seit 20 Jahren, seit der Kindheit, zusammen Musik machen. irgendwann, wenn einer eine z?ndende Idee hat, dann fluppt das eben. Manchmal entstehen Songs in einer Jam-Session, in diesem Moment, dann ist das Ding fertig oder man bastelt halt noch ein bisschen rum.
Felix: Die letzten Songs, die wir geschrieben haben, da waren wir ziemlich schnell einig, das sind ja auch meist die besten dann.
Alexander: ?ber Musik sollte man auch streiten, haben wir bei Michael Karoli von CAN gelernt. Man sollte nicht streiten ?ber Geld oder Frauen innerhalb einer Band, aber ?ber Musik schon.

HoM: Gerade l?uft auch noch Eure Tour, was ist da noch geplant dieses Jahr?

Jens: Das l?uft eher nicht so toll.
Alexander: Ich denke, das kann man auch ruhig ?ffentlich sagen, dass wir von unserer Booking Agentur im Stich gelassen worden sind, ultrasauer sind und da jetzt ganz fix etwas dagegen tun m?ssen, damit wir vielleicht im Herbst noch eine kleine Tour haben.
Jens: Das kann echt nicht sein, wir haben tolle Resonanzen, eine tolle Platte herausgebracht und haben jetzt kaum Gelegenheit, die Sachen live zu bringen. da kann doch was nicht stimmen.
Alexander: Und wenn. also unsere Booking Agentur (Extratours, Anm d. Red.) ist ans?ssig in S?ddeutschland und nur dort haben wir jetzt f?nf Gigs und das war's. Im Ruhrgebiet haben wir nicht einen Gig, in Essen oder Bochum und das ist nat?rlich schon sehr traurig.

HoM: Ich hatte mich auch schon gewundert, dass im Norden und Osten nichts ist.

Alexander: Nix, gar nix. gut, das wird alles noch kommen, das wird ja jetzt nicht gegen die Wand fahren, aber es fokussiert sich nat?rlich schon auf den Ver?ffentlichungstermin, also du willst nat?rlich schon eine Tour machen, wenn jetzt die Platte herauskommt und nicht irgendwie erst im Sp?therbst.

HoM: Was gibt es ansonsten f?r Euch an musikalischen Einfl?ssen? Eher aktuelle Sachen oder ?lteres?

Alexander: Alles. wir sind ja sehr unterschiedliche Typen. Und wenn dann der Jens mit einer neuen Entdeckung, einer tollen Band ankommt, dann finden die die anderen auch klasse und so geht es bei allen anderen auch, obwohl es total unterschiedliche Vorlieben gibt. Felix kommt mit Flamenco-Sachen an, Stefan mit klassischen Sachen, ich mit psychedelischen Sachen, Jens hat den gr??ten Riecher f?r moderne Sachen bei uns. dann haben wir nat?rlich einen gemeinsamen Nenner mit den BEATLES zum Beispiel, oder Miles Davis. die neue QUEENS OF THE STONE AGE.
Felix: Afrikanische Musik l?uft derzeit rauf und runter bei uns.

HoM: Ja, das merkt man Eurer Musik auch an, dass sehr viele Einfl?sse eine Rolle spielen, die BEATLES kommen schon immer wieder durch.

Alexander: Ja, mit Sicherheit, viel auch durch diese mehrstimmigen Geschichten, ganz bewusst gemacht. Wobei ich das nicht mal auf die BEATLES reduzieren w?rde, sondern generell auf die Sixties.

HoM: Nochmal zur?ck zum Touren, mit wem w?rdet ihr gerne mal zusammen auftreten?

Jens: Wen wir gerne mal supporten w?rden?
Alexander: U 2. (Gel?chter)
Jens: Oder RADIOHEAD w?re cool.
Alexander: QUEENS OF THE STONE AGE oder MONSTER MAGNET, w?rde ich auch nicht nein sagen.
Jens: Oder Helge Schneider.
Alexander: Ja, es muss nur zusammen passen.
Stephan Hendricks: Auf jeden Fall J?rgen von der Lippe. (Gel?chter)
Alexander: Wir waren vor einiger Zeit mit SUBWAY TO SALLY auf Tour, wirklich ganz liebe Leute. Da trifft man nat?rlich auf Klientel, deren Publikum, das nicht ganz auf uns drauf ist. Aber man hat schon gemerkt, so zum Ende der Tour hin, auch durch die G?stebucheintr?ge, dass wir immer mehr Resonanz bekommen haben und viele unsere Sachen so richtig cool fanden.
Wir haben schon das Gef?hl, dass wir ein Publikum f?r uns gewinnen k?nnen, wenn wir gut drauf sind. Besser ist es nat?rlich, wenn sie zu tanzen beginnen, wenn man sp?rt, dass da Leute sind, die Bock auf dich haben, auf die Musik.

HoM: Gibt es etwas, was Ihr ?berhaupt nicht abk?nnt, mal abgesehen von Eurem Booker?

Stephan: George Bush und seine Machenschaften.

HoM: Und im Musikbusiness?

Alexander: Ja, die Klingelt?ne gehen mir tierisch auf den Sack, da die Plattenfirmen mittlerweile mehr Geld machen mit den Klingelt?nen als mit Verk?ufen der Single.
Felix: ?berhaupt, wie umgegangen wird mit dem vorhandenen Potenzial in der deutschen Kultur. Es gibt so viel gute Bands, die eigenst?ndig sind und da wird einfach keine Kohle daf?r aufgewandt, statt dessen richtet man sich danach, was von Amiland her diktiert wird, das wird dann irgendwie ?bernommen.
Stephan: Das ist eine sehr traurige Entwicklung. Es gibt da auch das Beispiel mit JULI, die haben zuerst noch im Jugendheim geprobt. Nach einer Nummer mit Double Platin gehen die in ein Studio, das tausend Euro am Tag kostet, um dort zu proben, nur zu proben.
Jens: Es geht uns nicht darum, dass wir Geld machen, wir wollen Musik machen, wir wollen auf Tour.
Alexander: Wir haben dann einfach auch viel Spass untereinander, in dem Moment, wo wir wie gestern gemeinsam auf der B?hne stehen, das war in Landshut, das war genial gestern. Dann hast du wie nach jedem Konzert wieder einige Leute, die danach zu dir kommen und sagen, he, so was habe ich noch nie geh?rt.
Felix: Das ist das Sch?ne, du kannst etwas ver?ndern zusammen, wir machen Musik, weil wir das f?r uns erreichen wollen, Harmonie in der Band und dass alle gl?cklich nach Hause gehen k?nnen, wir auch. Wir waren gestern gl?cklich und der Veranstalter kam zu uns und war so happy, dass er meinte, wir m?ssen unbedingt im Sommer noch mal was zusammen machen: "Ich habe gesehen, dass ihr Qualit?ten habt, irgendwie, die auf der Platte noch gar nicht so r?berkommen, weil live ist eben doch noch etwas anderes."
Alexander: Wei?t du, dann erlebst du so was und hast das Bed?rfnis auf die ganzen Machenschaften von Viva, MTV, Bravo usw. einen gro?en Haufen zu schei?en. wir sehen ja, wie es funktioniert.
Jens: Die Erfahrung haben wir ja auch gemacht mit Anyway (Auskoppelung des Deb?talbums "Food" - Anm. d. Red.), ab in die Charts, wundersch?n, Video dann zum Kotzen, irgendwie, die Kohle rausgehauen. Es war f?r unsere Band nie ein Thema, gesagt zu bekommen "das und das wollen wir h?ren", wir sind da absolut frei.

Bleibt den Jungs nur alles Gute zu w?nschen, insbesondere auch eine f?hige Booking Agentur, damit man JELLY PLANET noch h?ufiger und ?berall (zumindest in Deutschland) zu h?ren und zu sehen bekommt. Vielen Dank auch dem ?rtlichen Veranstalter und Annette von Brainzone f?r die Unterst?tzung.

Ralf Stierlen, 01.04.2005

 

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