Jefferson Airplane

Jefferson Airplane - The Woodstock Experience

( English translation by Google Translation by Google )

CD-Review

Reviewdatum: 17.09.2009
Jahr: 2009
Stil: Psychedelic Rock

Links:

Jefferson Airplane Homepage



Redakteur(e):

Epi Schmidt


Jefferson Airplane
Jefferson Airplane - The Woodstock Experience, Sony Music, 2009
Grace SlickSinger
Paul KantnerSinger, Guitarist
Marty BalinSinger
Jorma KaukonenGuitarist
Jack CassadyBassist
Spencer DrydenDrummer
Guests on "Volunteers":
Nicky HopkinsPiano
Stephen StillsHammond Organ
Jerry GarciaPedal Steel Guitar
Joey CovingtonPercussion Chair
David CrosbyMusic, Sailboat
Ace of Cups (Mary Gannon, Marylin Hunt, Diane Hursh, Denise Jewkes)Vocals
Produziert von: Al Schmitt ("Volunteers"), Andy Zax ("Woodstock") Länge: 144 Min 17 Sek Medium: CD
CD 1:
"Volunteers":Recorded Live At The Woodstock Music Art & Fair, Sunday, August 17, 1969 - Part One:
01. We Can Be Together11. Introduction
02. Good Shepard12. The Other Side Of This Life
03. The Farm13. Somebody To Love
04. Hey Frederick14. 3/5 Of A Mile In 10 Seconds
05. Turn My Life Down15. Won't You Try / Saturday Afternoon
06. Wooden Ships16. Eskimo Blue Day
07. Eskimo Blue Day
08. A Song For All Seasons
09. Meadowlands
10. Volunteers
CD 2:
Recorded Live At The Woodstock Music Art & Fair, Sunday, August 17, 1969 - Part Two:
01. Plastic Fantastic Lover05. The Ballad Of You & Me
02. Wooden Ships06. Come Back Baby
03. Uncle Sam Blues07. White Rabbit
04. Volunteers08. The House At Pooneil Corners

Im Gegensatz zu Johnny Winter, SANTANA, Joe Cocker und manch anderen, waren JEFFERSON AIRPLANE, zu Zeiten ihres Auftritts in Woodstock, kein unbeschriebenes Blatt mehr. Die Band hatte sich schon über Jahre hinweg, vornehmlich an der Westküste, einen Namen gemacht und gehörte zur Speerspitze des San Francisco-Rock in den 60ern. Sie gehörten auch zu denen, die Sprüche wie "free drugs" und "free sex" mit am lautesten auf den Lippen führten.
Ja, ein paar Großmäuler waren sie schon. Durch die Bank. Aber genau solche Leute brauchte man damals! War es denn nicht Sänger Marty Balin, der, nahezu als Einziger, damals in Altamont die Stimme gegen die Hell's Angels erhob? Gar von der Bühne sprang, um dem Treiben Einhalt zu gebieten? Natürlich hat er dafür bezahlt, aber ich zolle heute noch Hochachtung für seinen Mut.
1969 brachten JEFFERSON AIRPLANE ihr wohl bestes Album heraus: "Volunteers". Politisch hoch ambitioniert, gab es die damals üblichen Einwände der Plattenfirma, aber die Band setzte sich schließlich durch.
Das Album birgt grandiose Titel und der Hauch des Folk-Rock und Rock der 60er durchweht die Scheibe. Da wurde manch Grundstein für den späteren Jam-Rock gelegt. Mit We Can Be Together eröffnet gleich eine tolle Hymne den Reigen. Klingt wie eine Mischung aus THE WHO und CS&N. Letztere sind beim folgenden Good Shepperd noch präsenter.
Für die locker-flockige Country-Nummer - erinnert auch nicht wenig an The_Mamas_And_The_Papas - The Farm setzte sich Westcoast-Legende Jerry Garcia an die Pedal-Steel. Die erste Seite endete dann schon etwas psychedelischer mit Hey Frederick. Das pendelt dann schon etwas wilder zwischen sanfteren Folk-Tönen und heftigeren, angezerrten Akkorden, getrieben von Grace Slicks magischer Stimme. Da beginnt denn auch bald das muntere Drunter und Drüber und es mündet in eine Art Free-Jam, bis man dann langsam wieder "runter kommt" und, ja, irgendwann, so nach 8 ½ Minuten, wird dann ausgeblendet.
Umdrehen braucht man Tonträger braucht man heutzutage nicht mehr und so kann man sich gleich in die zweite Seite stürzen. Hier findet sich eine -sozusagen - Frühform von Wooden Ships, das Sänger Paul Kantner zusammen mit David Crosby und Stephen Stills verfasst hat und im selben Jahr auch auf dem Debütalbum von CROSBY, STILL & NASH erschien. Hier jedoch eine Spur "abgedrehter".

Neben den bereits genannten Stargästen, ist noch Nicky Hopkins besonders erwähnenswert. Dessen Piano-Spiel ist unter anderem für den WHO-Faktor bei manchen Songs maßgebend. Das trifft auch besonders auf die Schluss- und Titelnummer Volunteers zu. Klar, das ist stellenweise etwas wild, aber da wartet erst einmal die Live-Abteilung ab!
Im Gegensatz zu den anderen Acts und Alben, reicht für JEFFERSON AIRPLANE nicht der zweite Silberling für den Woodstock-Auftritt, denn - wie gesagt - die Band war schon angesagter und so beginnt das Konzert schon auf der ersten CD.
"Morning maniac music" kündigt Grace Slick den Besuchern - der Auftritt hatte sich durch die davor spielenden Janis Joplin und THE WHO um etliches nach hinten, respektive bis in die Morgenstunden des Sonntags verschoben - an und nimmt sie gleich mit zu The Other Side Of This Life. Man hört deutlich, wie sich die Band erst in Fahrt und Stimmung spielen muss, aber darin hat sie ja Routine. Nicky Hopkins sitzt auch hier am Piano und nicht selten hab ich das Gefühl, dass er den Laden zusammenhält.
Trotz des etwas wirren Anfangs lässt die Band mit dem eingängigen Refrain schon aufhorchen und stürzt sich gleich anschließend, mittels eines erneuten Jam-Parts, in ihren Hit Somebody To Love.
Kurzes Schlagzeugsolo von Spencer Dryden und man ergeht sich in einen weiteren Jam, der hier den Titel 3/5 Of A Mile In 10 Seconds trägt. Gute Mischung zwischen Janis Joplin und GOV'T MULE. Sag ich mal so.
Bei Eskimo Blues Day zeigt die Band noch deutlicher ihren lockeren Jam-Charakter, aber auch Grace Slicks faszinierende, mitreißende Art.
Dann ist es doch Zeit, die Zeit.. äh, die Scheibe zu wechseln, und bei Plastic Fantastic Lover steigert sich die Band in wahren Rausch hinein.
Schön locker und psychedelisch gespielt folgt Wooden Ships. Langsam gewöhn ich mich an die Version.

Auch THE AIRPLANE hatten den Blues und in Form von Uncle Sam Blues kommt der gar nicht schlecht, wenngleich irgendwie ungewohnt von dieser Band. Sehr schön hier wieder: Nicky Hopkins am Piano.
Ein Highlight ist zweifelsohne Volunteers und die Stimmung auf der Bühne dürfte sich problemlos auf das Publikum übertragen haben. Das wirkt sogar heute noch, vor der heimischen Anlage. Für die "Hymne" White Rabbit sollte man sich aber in die damalige Zeit versetzen können, wenn schon nicht selbst erlebt. Mir ist das etwas zu "drogen-geschwängert". Ebenso wie der letzte Song, The House At Pooneil Corners.
Also große Teile diese Sets kann ich schon problemlos konsumieren, aber insgesamt gefallen mir JEFFERSON AIRPLANE auf Studioplatten besser
Trotzdem ist natürlich auch diese Woodstock-Aufnahme von historischem Wert und die Verpackung, inkl. Mini-Poster, sowie das Album "Volunteers", machen diese "Erfahrung" mit zu den - aus meiner Sicht - interessantesten Veröffentlichungen dieser Band.

Epi Schmidt, 14.09.2009

 

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