Jeff Tweedy Sunken Treasure Live , Warner Music Vision/Nonesuch, 2006 |
Jeff Tweedy | Vocals, Acoustic Guitars, Harmonica | |||
Glenn Kotche | Drums, Percussion | |||
Nels Cline | Dobro Slide-Guitar | |||
Scott McCaughey | Vocals | |||
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1. Intro (Seattle) | 12. Shot In The Arm | |||
2. Sunken Treasure | 13. Intro (Arcata) | |||
3. Theologians | 14. Black Eye | |||
4. The Ruling Class | 15. In A Future Age | |||
5. Intro (Portland) | 16. Laminated Cat | |||
6. How To Fight Loneliness | 17. Intro (San Francisco) | |||
7. Summerteeth | 18. (Was I) In Your Dreams | |||
8. The Thanks I Got | 19. Airline To Heaven | |||
9. Intro (Eugene) | 20. Heavy Metal Drummer | |||
10. I Am Trying To Break Your Heart | 21. War On War | |||
11. ELT | 22. Acuff-Rose | |||
Jeff Tweedy, WILCOs Mastermind, fast ganz alleine auf Reisen durch den Nordwesten der USA, gelegentlich unterstützt durch seine WILCO-Kumpels Glenn Kotche (Drums) und Nels Cline (Dobro-Slideguitar) und ein einziges Mal backstage im Duo mit Scott McCaughey. Ansonsten nur Tweedy, seine Gitarre, seine Mundharmonika und sein Publikum, das mitunter recht aufgedreht und euphorisch reagiert, ihn mit dämlichen Zwischenrufen aud dem Konzept bringt, was den Meister letztlich zu einigen bissigen Bemerkungen hinreisst.
Diese Konzert-DVD verströmt diese ganz spezielle Aura, sowohl in Bild und Ton, lässt den Zuschauer teilhaben an jener intimen Stimmung, die Jeff Tweedy offenbar allabendlich kreierte und die seinen Status als außerordentlichen Songwriter und Performer unwiderruflich betoniert.
Nahm man bisher an, Jeff Tweedy sei ein recht introvertierter, nachdenklicher, womöglich humorloser Typ, belehrt er uns eines Besseren, indem er reihenweise situationskomische und flapsige Bemerkungen einstreut, die das Eis zwischen ihm und dem Publikum rapide schmilzen lässt. Tweedy als souveräner Entertainer, der aus der Not eine Tugend macht und die Kommunikation zwischen Bühnenrand und Saal als Teil eines homogenen Ganzen betrachtet. Er sucht die Verbindung und findet sie auch.
Tweedys Spontanietät wirkt äusserst sympathisch, wobei seine Songs, die sich meist auf Titel der Alben "Summerteeth", "Yankee Hotel Foxtrot" und "A Ghost Is Born" kaprizieren, ohnehin schon meisterliche Züge aufweisen und in dieser skelettierten Form eine ganz neue Wirkung entfalten.
Sehr spannend, sehr einnehmend, witzig und unterhaltsam. Jeff Tweedy hat Format, ein wirklich grosser Künstler. Für WILCO-Fans ein Muss. Für alle anderen Musik-Freaks, die Gelegenheit sich möglicherweise von der anderen Seite an eine stilprägende Band und deren Vordenker anzunähern. Es lohnt sich allemal...