Essential ballads, Frontiers Records, 2006 | ||||
Jeff Scott Soto | Vocals, Bass, Guitars, Keyboards | |||
Howie Simon | Lead & Acoustic Guitars | |||
Goran Elmquist | Guitar, Keyboards | |||
Alex Papa | Drums | |||
Gary Schutt | Bass | |||
George Bernhardt | Guitars, Bass | |||
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01. If this is the end | 09. Still be loving you | |||
02. As I do 2 you | 10. Till the end of time | |||
03. Holding on | 11. Sacred eyes | |||
04. Send her my love | 12. By your side | |||
05. Lonely shade of blue | 13. Beginning 2 end | |||
06. This ain't the love | 14. Through it all | |||
07. Don't wanna say goodbye | 15. Last mistake | |||
08. 4U | 16. Another try | |||
"Essential Ballads" von Jeff Scott Soto. Wenn man gerade seine gehässigen fünf Minuten hat, dann darf man sicher die provokante Frage aufwerfen, ob dafür überhaupt ein Full-length-Album notwendig ist, oder ob es nicht auch eine One-Track-CD getan hätte.
Nicht dass hier der Eindruck entsteht, ich hätte generell etwas gegen Jeff Scott Soto. Nö, nö! Ich schätze den Amerikaner durchaus als Sänger von Bands wie EYES, TAKARA oder TALISMAN und auch sein Mitwirken an Alben von Yngwie Malmsteen oder Axel Rudi Pell bot seltenst Anlass zu negativer Kritik.
Ich habe aber generell etwas gegen durch und durch überflüssige CD-Veröffentlichungen, wie in vorliegendem Fall. Frontiers haben angeblich wegen der überwältigenden Nachfrage aus Großbritanien die ruhigen Songs von Jeffs Soloalben "Prism" und "Lost In The Translation", sowie der beiden EPs "Holding On" und "Believe In Me" auf einem Album zusammengefasst.
Damit sogar der eingefleischte Soto-Fan, dessen CD-Sammlung ohnehin schon überquillt, und der sich die identische Compilation innerhalb weniger Minuten selbst zusammenstellen könnte, auch noch sein Portemonait zückt, packt man noch drei neue Balladen mit drauf. Das alles stinkt doch gewaltig nach Abzocke.
Ich habe auch generell etwas gegen Balladen, wenn sie in solch konzentrierter Form auftreten. Ein oder zwei Stücke auf einem regulären Album mag ja gerade noch angehen, aber einundsiebzig Minuten Gefühlsduselei greifen mein Nervenkostüm doch extrem stark an und wenn sie mich nicht tödlich langweilen, dann machen sie mich zumindest äußerst aggressiv.
Da hilft es dann auch wenig, dass jede der Soto-Nummern für sich durchaus zu gefallen weiß und objektiv hochklassigen, balladesken Melodic-Rock bietet, an dem sich achtzig Prozent der Genrekollegen gerne ein Beispiel nehmen dürften.
So ist "Essential Ballads" letztendlich ausschließlich ein Album für Hörer, die es gar nicht erwarten können, bis die zweiundneunzigste Kuschelrock-Compilation erscheint und für die Michael Bolton oder Richard Marx am äußersten Rand des härtetechnisch erträglichen Musikspektrums angesiedelt sind. Alle anderen haben sicherlich an einem x-beliebigen regulären Album von oder mit Jeff Scott Soto mehr Spaß.