Jeff Scott Soto

Beautiful Mess

( English translation by Google Translation by Google )

CD-Review

Reviewdatum: 12.02.2009
Jahr: 2009
Stil: AOR

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Jeff Scott Soto Homepage



Redakteur(e):

Marc Langels


Beautiful Mess, Frontiers Records, 2009
Jeff Scott SotoGesang, Gitarre, Bass & Keyboards
Jorge SalanGitarre
Fernando MainerBass
Edu CominatoSchlagzeug
Produziert von: Paulo Mendonça Länge: 51 Min 20 Sek Medium: CD
01. 21st Century08. Eye
02. Cry Me A River09. Bring It Home
03. Gin & Tonic Sky10. Testify
04. Hey11. Wherever U Wanna Go
05. Broken Man12. Kick It
06. Mountain13. Heart Starts Healing (Bonus Track)
07. Our Song14. Take You Over With Me (Bonus Track)

Es hat lange gedauert bis der begnadete US-Sänger JEFF SCOTT SOTO endlich wieder ein neues Album veröffentlichte - fast vier Jahre sind seit "Lost In The Translation" vergangen. In der Zwischenzeit war der Mann natürlich nicht untätig, schließlich half er zwei Jahre lang bei JOURNEY aus, nachdem deren Sänger Steve Augeri krankheitsbedingt ausfiel. Vor dem letzten JOURNEY-Album wurde dann Soto jedoch etwas überraschend ausgetauscht und schiebt nun mit "Beautiful Mess" ein neues Lebenszeichen über die Theken.

Dabei fällt schon beim ersten Hören auf, dass Soto seinen Sound etwas aufgefrischt und dem Zeitgeist angepasst hat. Da kommen schon beim rockigen Opener 21st Century Drumloops und Samples zum Einsatz. An mancher Stelle klingt Soto dabei ein wenig nach Doug Pinnick von KING'S X ohne aber zu rocken wie das texanische Power-Trio. Dieser Eindruck zieht sich dann auch durch die weiteren Songs.

Die Gitarren sind nur noch vereinzelt fett und druckvoll. Meistens müssen auch mal den ein oder anderen Gang zurückschalten. Dabei ist auffällig, dass Soto hier auf seine bewährten "Axt-Männer" Howie Simon und Gary Schutt verzichtet hat. Und diesen Verlust kann das Album kaum kompensieren. Auf "Beautiful Mess" wird weitaus weniger gerockt als noch auf "Lost In The Translation", das ich für sein bislang gelungenstes Solo-Werk halte. Stattdessen dominieren auf "Beautiful Mess" ab Track 2 die Midtempo-Stücke und Balladen. Insgesamt gesehen wiederholt Soto damit in meinen Augen einen Fehler von "Prism" aus dem Jahr 2002, auf dem ebenfalls überwiegend langsamere Songs vertreten waren.

Damit keine Missverständnisse entstehen sei klar und deutlich gesagt: die Songs sind nach wie vor überdurchschnittlich gut, aber eben nicht mehr Spitzenklasse. "Beautiful Mess" klingt eher wie eine Kollaboration von Lenny Kravitz, den COUNTING CROWS, Prince und Seal. Gerade an den letzteren erinnern einige der Songs wie etwa Cry Me A River (zum Glück kein Cover des Justin Timberlake Songs) oder auch Broken Man. Mit dem funkigen Bring It Home ist zudem ein Stück vertreten, dass PRINCE wohl kaum hätte besser darbieten können. Mit solchen Songs dürfte Soto so einige seiner alten Fans, die ihn noch aus TALISMAN- oder gar Yngwie J. Malmsteen-Zeiten kennen und lieben doch arg verschrecken. Denn das ist es sicherlich nicht, was sie von ihm erwartet haben.

Natürlich gibt es auch ein paar Rocksongs, aber diese sind rar und werden zudem immer wieder ausgebremst. Der Opener 21st Century zum Beispiel ist nicht durchgängig rockig, sondern kommt auch mit einigen ruhigeren Passagen daher. Gleiches gilt für Mountain und Our Song. Der Werbespot-inspirierte "Bom Chicka Wah Wah"-Song Testify ist noch der härteste und groovigste Song, den das Album zu bieten hat. So sind es meist halt doch eher gemäßigte Töne, die Soto da anschlägt. Zudem fehlt dieses Mal auch das superbe Gitarrenspiel der letzten beiden Alben. Hier werden keine Soli geboten, etwas außergewöhnlich für das Album eines Rockers. Auch die beiden Bonus-Tracks können das dann nicht mehr rausreißen, denn auch hier regiert die ruhige Seite des Sängers.

Einschränkend will ich aber noch hinzufügen, dass die Melodien wieder absolut eingängig sind. Vielleicht kann ihm das auch mal den einen oder anderen Einsatz im Radio sichern, so sich denn eine Radiostation bei der Suche nach neuen Songs zu Soto verirrt. Zudem besteht natürlich durchaus das Potenzial dafür, dass sich Soto auf diesem Wege eine größere Anhängerschaft sichert. Denn die Stücke sind eher noch als bei "Lost In The Translation" Massen- und damit Charttauglich. Nur sollte der charismatische Sänger darüber nicht seine treue Anhängerschaft allzu sehr strapazieren. Die erwartet analog zu "Lost In The Translation" als nächstes einen echten Kracher. Denn das ist "Beautiful Mess" in meinen Augen leider nicht, sondern "nur" ein gutes Album.

Marc Langels, 13.02.2009

 

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