Jeff Healey

Original Album Classics

( English translation by Google Translation by Google )

CD-Review

Reviewdatum: 13.02.2012
Jahr: 2011
Stil: Blues Rock

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Jeff Healey Homepage



Redakteur(e):

Epi Schmidt


Jeff Healey
Original Album Classics, Sony Music, 2011
Jeff HealeyVocals, Guitar
Joe RockmanBass, Backing Vocals
Tom StephenDrums
Produziert von: Greg Ladanyi, Ed Stasium, Joe Hardy, The Jeff Healey Band Länge: 167 Min 16 Sek Medium: CD
"See The Light":(1988)
01. Confidence Man07. Someday, Someway
02. My Little Girl08. I Need To Be Loved
03. River Of No Return09. Blue Jean Blues
04. Don't Let Your Chance Go By10. That's The Way They Say
05. Angel Eyes11. Hideaway
06. Nice Problem To Have12. See The Light
"Hell To Pay":(1990)
01. Full Circle07. While My Guitar Gently Weeps
02. I Think I Love You Too Much08. Something To Hold On To
03. I Can't Get My Hands On You09. How Much
04. How Long Can A Man Be Strong10. Highway Of Dreams
05. Let It All Go11. Life Beyond The Sky
06. Hell To Pay
"Feel This":(1992)
01. Cruel Little Number08. It Could All Get Blown Away
02. Leave The Light On09. You're Coming Home
03. Baby's Lookin' Hot10. If You Can't Feel Anything Else
04. Lost In Your Eyes11. Heart Of An Angel
05. House That Love Built12. Live And Love
06. Evil And Here To Stay13. Joined At The Heart
07. My Kinda Lover14. Dreams Of Love

Ja, das war natürlich schon eine gewisse Sensation, als in den späten 1980er Jahren dieser blonde Kanadier auf der Szene auftauchte. Nicht nur dass Jeff Healey blind war und ihm somit die optische Orientierung auf dem Griffbrett völlig fehlte, nein, er spielte seine Gitarre auch noch auf dem Schoß liegend. Ähnliche einer Lap-Steel Gitarre, aber ohne diese - bzw. nur sehr selten - mit Slide-Röhrchen zu bearbeiten, sondern in dem er die Saiten von oben mit den Fingern griff. Für einen "Normalsterblichen" kaum vorstellbar, aber für Healey ergaben sich so - u.a. durch Einsatz des Daumens - ganz neue Möglichkeiten. Ein gerüttelt Maß an Emotionen wusste er in sein Spiel einfließen zu lassen und so wurde er schnell zu einem der Vorreiter für die, zu diesem Zeitpunkt sehr ausgedünnte, Blues Rock-Szene. Durch die "Original Album Classics" Reihe von Sony Music, hat man jetzt die Möglichkeit relativ günstig an seine ersten drei Alben heranzukommen.

Das geht natürlich mit dem Debütalbum "See The Light" los. Der erste Song, Confidence Man macht gleich Stil und Ausrichtung deutlich. Im klassischen Blues Trio wird meist ein locker groovender Rhythmus bevorzugt und der klagend-singende Ton von Healeys Gitarre erinnert häufig an Gary Moore. Tatsächlich muss ich bei dieser Eröffnungsnummer an des Iren Coverversion von Oh, Pretty Woman denken.
Und beim zweiten Titel fällt mir - sorry, die vielen Vergleiche - Love Potion No 9 ein. Was hier aber am, oft zu wenig erwähnten, Gesang von Healey liegt. Spaß macht es hier, wie der Kerl in den Soli Gas gibt. Das rettet auch manchen eher durchschnittlichen Song und die spätachtziger Produktion wird dadurch auch erträglicher.
Die Stärke von Healey und Band liegt eigentlich in den balladeskeren Stücken, wo sie in den Soli dynamisch loszünden können, aber mir gefallen sie am besten, in den Blues-Shuffeln, wie Don't Let Your Chance Go By. Ja, Angel Eyes ist eine wunderschöne Ballade, aber mir ist dann doch die Coverversion von ZZ TOPs Blue Jean Blues lieber und der Boogie Hideaway sowieso. Dazwischen gibt' ein paar nette Fingerübungen und auch ein paar eher beliebige Nummern. Der MTV-Hit See The Light entfacht am Schluss des Albums dann nochmal richtig Feuer.

Wo beim Debüt die Produktion noch spärlich aber doch - mit viel Hall - dem Zeitgeist Rechnung trug, legte man auf dem Nachfolger, "Hell To Pay", doch deutlich "fetter" los. Stilistisch hat sich nichts Großartiges geändert, manchmal ziehen sich die Soli etwas in die Länge, aber im Großen und Ganzen ist etwas mehr Dampf hinter dem Album.
Ausgereifter sind solche - radiotauglichen - Balladen wie How Long Can A Man Be Strong, die durch die Hammondorgel von Bobby Whitlock die passende Untermalung erfährt. Ja, durch den Erfolg des ersten Albums fanden sich Mittel und Musiker, um die Produktion hier deutlich zu verdichten. So steuerten u.a. Sass Jordan und Mark Knopfler Background Vocals bei und der Meister und Schöpfer George Harrison persönlich spielte Akustikgitarre und sang auf der genialen Coverversion seines While My Guitar Gently Weeps. Seinen Kumpel Jeff Lynne hatte er gleich im Schlepptau.
Oftmals wird mir aber auf dem Album auch zu dampfhammermäßig agiert. Jedenfalls was den Sound angeht. Da verlieren sich manchmal die Feinheiten in Healeys Gitarrenspiel, welches noch immer - und trotz der Gäste - das Herausragende auf "Hell To Pay" ist. Trotz eher schwacher Nummern wie Highway Of Dreams.

Anscheinend hat auch Healey die Schwachstellen auf seinem zweiten Album gehört und auf "Feel This" ging es wieder zielgerichteter zu. Schade, denn der Reiz des Neuen war da natürlich verflogen und viele Hörer auf der Suche nach dem "next big thing". Selbst schuld, denn schon Cruel Little Number dürfte verdeutlich haben, dass die "Flamme" da noch richtig loderte. Klar sind da auch noch ein paar radiofreundliche Stücke, wie Leave The Light On, im Programm und so wie bei seinen Konzerten konnte/durfte/wollte Jeff Healey hier vielleicht nicht loslegen, aber erstens kommen dieses Stück im Allgemeinen nicht überzuckert und zweitens bieten sie einen ganz guten Kontrast zu so rockigen - ZZ TOP-verdächtigen - Songs wie Baby's Lookin' Hot.
Auch stimmlich zeigt sich der Bandleader gereift, was z.B. Lost In Your Eyes unterstreicht. Gut gefallen mir das energetische House That Love Built und der Power-Blues Evil And Here To Stay.
Interessant auch das swamp-gospel-hafte It Could All Get Blown Away und das Hitverdächtige Heart Of An Angel
Insgesamt gefällt mir das dritte Album also deutlich besser als die zweite Scheibe, aber letztlich macht man mit diesem Package nichts verkehrt und neben den Live-Scheiben hat man hier sicherlich das Beste und Wichtigste von Jeff Healey versammelt. Dem vor vier Jahren verstorbenen Musiker ist ein ewiger Platz in den Herzen der Fans und im Blues Rock-Himmel sicher.

Epi Schmidt, 06.02.2012

 

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